Gleich dreifache Benefizaktion für die Bilderläher Brandopfer

Team vom Landgasthaus „Zum Alten Fritz“ will helfen / Am Sonntag heißt es „Futtern für den guten Zweck“

Manfred Brandt (links), Chef vom Landgasthaus „Zum Alten Fritz“, und sein Restaurantleiter Oliver Jung würden sich freuen, wenn am Sonntag richtig viel Geld zusammenkommt. Auch die beiden Männer macht das Schicksal der drei Bilderläher betroffen.

Bilderlahe/Seesen. Auch eine Woche nach der Brandkatastrophe in Bilderlahe ist die Betroffenheit groß. Das komplette Hab und Gut von drei Bewohnern des Zweifamilienhauses wurde vollständig vernichtet. Die Polizei spricht nach ersten Erkenntnissen von einem Schaden in Höhe von einer halben Million Euro.

Einer, der mit den Betroffenen mitfühlen kann, ist Oliver Jung. Wie der Restaurantleiter des Seesener Landgasthauses „Zum Alten Fritz“ im Gespräch berichtete, weiß er aus eigener, leidvoller Erfahrung, wie es ist, plötzlich vor dem Nichts zu stehen.

„Meine Wohnung ist am 29. Dezember 2014 auch komplett den Flammen zum Opfer gefallen. Unverschuldet und unversichert hatte ich von einem Tag auf den anderen nichts mehr. Was das genau für jemanden bedeutet, lässt sich kaum in Worte fassen“, erzählt er. So ließen sich Restaurantleiter Oliver Jung und der Chef vom „Alten Fritz“, Manfred Brandt, eine besondere, sogar dreifach, Benefizaktion einfallen.

Die Fotos aus Bilderlahe und das Schicksal der Opfer schlägt auch dem Team aufs Gemüt. Da in Corona-Zeiten eine Benefizaktion im großen Stil unrealistisch ist, versuchen sie es nun auf diesem Weg. Der kommende Sonntag, 13. Februar, steht im Seesener Landgasthaus „Zum Alten Fritz“ , Frankfurter Straße 2, ganz unter dem Motto „Futtern für den guten Zweck“. Ein Teil des Umsatzes, den sie an diesem Tag einnehmen, wird den Bilderlähern zu 100 Prozent gespendet. Eines hat Manfred Brandt von vornherein festgelegt, dass sie mindestens 500 Euro spenden werden.

Der „Alte Fritz“ bietet am Sonntag, unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln, unter anderem zum Mittagstisch ein reichhaltiges Buffet an, welches keine Wünsche offen lässt. Die Spendenaktion gilt auch für das aktuelle Valentinstags-Menü (siehe „Beobachter“-Ausgabe vom 10. Februar oder weitere Infos im Internet unter www.zum-alten-fritz-in-seesen.de). Wer essen gehen will und dabei etwas Gutes tun möchte, der kann gerne einen Tisch unter der Rufnummer (05381) 1811 reservieren.

„Ich lege mein Gehalt von diesem Tag zudem noch mit oben drauf“, unterstreicht Restaurantleiter Oliver Jung im Gespräch. Damit ordentlich etwas zusammenkommt, stellen sie an diesem Tag obendrein eine Spendendose auf. Auf diese Weise kann jeder, so viel er möchte, direkt spenden. Mit dieser Aktion will das Team ein Zeichen setzen. Vielleicht gibt es im Stadtgebiet den einen oder anderen, der nachzieht.

Parallel zu der Sammlung gibt es auch die Möglichkeit der Hilfe über das Spendenkonto, das der Ortsrat Bilderlahe und die Kirchengemeinde Mechtshausen-Bilderlahe eingerichtet haben. Zwei Fragen stellten potentielle Spender Ortsbürgermeisterin Christiane Raczek in diesem Zusammenhang öfter. Kommt das Geld auch zu 100 Prozent bei den Betroffenen an? Und werden Sachspenden benötigt? „Die Summe geht komplett an die betroffenen Bilderläher“, unterstreicht die Ortsbürgermeisterin in diesem Zusammenhang. Zudem werden keine Sachspenden benötigt, es geht allein um eine finanzielle Hilfe.

Pfarrer Thorsten Wünsche bewegt, wie groß die Spendenbereitschaft bisher schon ist. Bis Mittwoch waren schon über 2.000 Euro eingegangen. Mit eingerechnet ist hier noch nicht die Summe aus der Kollekte, die am vergangenen Sonnabend in Bornhausen gesammelt wurde. Zugleich weist Thorsten Wünsche schon einmal darauf hin, dass auch die Kollekte am Sonntag, 13. Februar, beim Gottesdienst um 9.30 Uhr in Mechtshausen, und eine Woche später, am Sonntag, 20. Februar, beim Gottesdienst um 9.30 Uhr in Bilderlahe, für diesen Zweck bestimmt sein wird.

Die Bankverbindung: „Hausbrand Bilderlahe“, IBAN DE 96 2789 3760 1700 6350 01, Volksbank Seesen.syg