Großeinsatz im FELS-Kalkwerk

Über 200 Brandschützer waren in Münchehof in Einsatz / Bis 2 Uhr waren die Feuerwehrleute vor Ort

Münchehof. Großeinsatz am Freitagabend in Münchehof: Im FELS-Kalkwerk geriet ein einhundert Meter langes Förderband aus Gummi in Brand. Warum es dazu kam, ist noch vollkommen unklar.

Wie Lutz Lunkewitz von der Feuerwehr Seesen mitteilte, war das Förderband heiß gelaufen, daraufhin kam es gegen 19.30 Uhr zu einem Feuer. Die schwarze Rauchsäule war unter anderem auch vom Seesener Schildberg aus zu sehen, die Brandschützer konnten auf Sicht fahren, teilte Kreisbrandmeister Uwe Fricke mit, auch er war am Freitagabend in Münchehof vor Ort, mit ihm insgesamt über 200 Brandschützer – bis auf Rhüden alle Feuerwehren aus dem Seesener Stadtgebiet, aus Langelsheim, aus Bad Grund und aus Gittelde. „Letztere hatte die Zahl der Einsatzkräfte über die 200er-Marke klettern lassen”, teilt Marius Rademacher-Ungrad von der Pressegruppe der Kreisfeuerwehr Goslar mit.

Nachdem die Einsatzkräfte aus Münchehof und Seesen das Firmengelände erreicht hatten, griff das Feuer auf eine unmittelbar angrenzende Produktionshalle über. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Ausdehnung des Feuers wurden weitere Hubrettungsfahrzeuge am Einsatzort benötigt. Daher erfolgte die Nachforderung der Drehleiter aus Bad Grund und des Teleskopmastfahrzeuges aus Langelsheim. „Wegen des massiven Einsatzes von Atemschutzgeräteträgern, und um im weiteren Verlauf schnell auf veränderte Einsatzlagen in den vier Brandabschnitten reagieren zu können, wurden weitere Brandschützer alarmiert, so Lutz Lunkewitz.

Die Brandbekämpfungen im Inneren war für die Brandschützer keine leichte Aufgabe, vor allem machten es ihnen die sehr hohen Temperaturen und eine starke Sichtbehinderung durch die enormen Mengen an Rauchgasen schwer, das Feuer schnell und effektiv zu bekämpfen. Sogar ein sogenannter Flashover wurde befürchtet, deshalb wurden die jungen Brandschützer vom Brandherd abgezogen.

Erst gegen 22.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, eine Stunde später – um 23.30 Uhr – konnte es endgültig gelöscht werden. Die letzten Brandschützer verließen erst gegen 2 Uhr den Einsatzort, wie der Kreissprecher mitteilt, waren sie unter anderem noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Neben den Feuerwehrleuten waren vor Ort auch das DRK, der Rettungsdienst und die Polizei.

Glücklicherweise wurde bei dem Großbrand niemand verletzt. „In der Halle befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs keine Arbeiter, sodass die Einsatzkräfte einen Personenschaden ausschließen konnten”, so Lutz Lunkewitz.

Der Sachschaden auf dem Werksgelände dürfte enorm sein, über die genaue Schadenshöhe ist nichts bekannt. Über die Schwierigkeiten bei der Brandbekämpfung, wie es im Inneren aussah, darüber will der Sprecher der Kreisfeuerwehr Goslar nichts sagen und verweist auf die Pressestelle der FELS-Werke in Goslar. Der Pressesprecher ist erst am Montag zu erreichen. Der „Beobachter” wird weiter berichten.

Am Standort Münchehof werden seit 1938 hochwertige Kalksteine im Tagebau Winterberg gewonnen und im Werk Münchehof zu Kalk- und Kalksteinprodukten veredelt. In zwei Ofengruppen mit jeweils vier Öfen wird aufbereiteter Kalkstein gebrannt.syg