Gute Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich fort

In Seesen sind „nur“ noch 559 Menschen ohne Job / Arbeitslosenquote liegt bei gerade einmal 4,6 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in Seesen ist von Dezember auf Januar um 97 auf 664 Personen gestiegen. Das waren 131 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr.

Seesen. Mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahlen startet das zweite Quartal des Jahres auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahl ist im April saisonal weiter gesunken. 497 Personen weniger als im Vormonat und damit insgesamt 18.565 Menschen sind im Agenturbezirk Braunschweig-Goslar, zudem auch Salzgitter und Wolfenbüttel gehören, ohne Arbeit. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist der Rückgang mit 1.981 weniger Arbeitslosen noch deutlicher spürbar. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 5,7 Prozent. Diese liegt damit 0,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

Im April konnten besonders die Männer am Arbeitsmarkt profitieren. Dies ist laut Gerald Witt eine übliche Entwicklung. „Im Winter sind überwiegend Männer arbeitslos. Das Frühlingswetter lockt beispielsweise viele witterungsabhängige Handwerksbetriebe wieder vor die Tür und damit zusammen hängen entsprechende Personaleinstellungen.“

Seit einigen Monaten würde die Agentur für Arbeit auch eine erhöhte Nachfrage nach Arbeitskräften für Helfertätigkeiten registrieren. „Der Grund dafür ist einfach: Der Fachkräftemarkt ist in einigen Branchen nahezu leergefegt. Um die Aufträge dennoch abzuarbeiten, wird zunächst auf der Helferebene eingestellt, um diese dann eventuell zu qualifizieren. Das ist ein Baustein, um Talente zu entdecken und Fachkräfte zu sichern.“

„Eine Eintrübung der positiven Signale am Arbeitsmarkt sehe ich nicht. Der Arbeitsmarkt reagiert jedoch mit Zeitverzögerung auf konjunkturelle Veränderungen“, meint Gerald Witt, Chef der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar. „Auch, wenn die Konjunkturprognosen an Schwung verlieren, werden Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter steigen. Der Abbau der Arbeitslosigkeit wird sich gegebenenfalls verlangsamen, sich aber dennoch positiv entwickeln.“

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich in der Region auf einem konstant hohen Niveau. Seit Jahresbeginn gingen insgesamt 4.983 Arbeitsofferten ein, 606 weniger als im Vorjahreszeitraum (-10,8 Prozent). Dennoch können sich Arbeitsuchende derzeit auf insgesamt 4.910 Stellen bewerben, 93 Prozent der Stellenangebote sind sofort zu besetzen. Die Top drei der gemeldeten Stellen finden sich im Verkauf, im Büro sowie in der Altenpflege.

„Der Ausbildungsmarkt hat sich gedreht!”

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt verschärft sich – zumindest aus Sicht der Unternehmen. „Der Ausbildungsmarkt hat sich gedreht. Haben wir vor einigen Jahren immer mit Sorgen auf die Situation der Bewerber geschaut, so sprechen wir jetzt mit den Personalverantwortlichen über die angespannte Situation.

Auch die Konkurrenz um Bewerberinnen und Bewerber mit Abitur ist noch nicht bei allen Unternehmen angekommen. Denn diese wird in einem Jahr besonders groß sein, da es im Sommer 2020 keinen Abiturjahrgang an allgemeinbildenden Gymnasien in Niedersachsen geben wird.“ Eine Beratung zu allen Themen rund um Arbeit und Ausbildung erhalten Unternehmen bei ihrem Arbeitgeberservice vor Ort oder unter der kostenfreien Servicenummer 0800-4555520.

Aktuell sind bei der Berufsberatung 3.210 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 182 oder 5,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Bei den gemeldeten Ausbildungsstellen findet sich ein ähnliches Bild: 2.751 und damit 179 weniger als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosigkeit in Seesen hat sich von März auf April um 37 auf 559 Personen verringert. Das waren 124 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 4,6 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,6 Prozent. Dabei meldeten sich 182 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 19 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 222 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+25).

Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 787 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 13 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 791 Abmeldungen von Arbeitslosen (-35).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um sechs Stellen auf 127 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 24 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im April 36 neue Arbeitsstellen, drei mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 115 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 32.red/uk