Heftiges Unwetter tobt über Seesen

Blitzeinschlag in Münchehof / Sanitätshaus Sturm lief voll Wasser / Straßenmeisterei wieder am Sternplatz im Einsatz

Seesen/Münchehof/Rhüden. Das Wetter schlägt in diesen Tagen etliche Kapriolen. Am Freitagvormittag grollte es zunächst kräftig, dann verdunkelte es sich schlagartig, grelle Blitze kündigten ein Gewitter an. Das kam dann auch über Seesen, binnen weniger Minuten schüttete es wie aus den sprichwörtlichen Kübeln. Der Deutsche Wetterdienst hatte in den Mittagsstunden vor lokalem, heftigem Starkregen mit bis zu 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde gewarnt. Innerhalb weniger Minuten wurde beispielsweise die Lautenthaler Straße in Seesen überspült.

Wenig später ertönte im Stadtgebiet Sirenenalarm. Scheune in Münchehof brennt nieder – Feuerwehren im Kampf gegen die Flammen Große Aufregung im Stadtteil Münchehof, in der Straße „Im Winkel” schlug der Blitz in die Scheune eines landwirtschaftlichen Unternehmens ein. Angesichts der Flammen machten sich einige Beobachter Sorgen, dass auch Schweine in der Scheune qualvoll verendet sein könnten. Dies hat die Polizei auf Anfrage des „Beobachter” dementiert.

In dem Gebäude befanden sich lediglich Strohballen, die aber sorgten dafür, dass die Scheune komplett ausbrannte. Während die Feuerwehren aus Seesen und der Südschleife gegen die Flammen kämpften, wurden Bornhausens Brandschützer zum Markthaus in der Seesener Innenstadt alarmiert. Bekanntlich zog vor einiger Zeit das Sanitätshaus Sturm in die „Parkhaus-Arena” ein. Am Freitag liefen zuerst die Werkstatt, dann der Laden voll Wasser. Der zweite Regenguss war zu viel.

Provisorisch versuchten die Mitarbeiter das Eindringen des Wasser mit gefüllten grauen Müllsäcken zu verhindern. Als Barriere wurden diese vor die Eingangstür gelegt. Bevor die Feuerwehr eintraf, schöpften die Mitarbeiter eimerweise das Wasser hinaus. Angesichts der jüngsten Wetterereignisse samt Überflutungen unter anderem in Altgandersheim und auch Gremsheim, hatten sich die Rhüdener auf den Starkregen und eine mögliche Flutwelle vorbereitet. Vorsorglich wurden am Freitagnachmittag Sandsäcke nach Rhüden geschafft und die ersten bereits befüllt. Laut Ortsbrandmeister Timo Hurlemann behalten sie die Nette, die am Freitag Warnstufe zwei erreicht hatte, im Blick.

Erneut Einsatz im Bereich der Landesstraße L 516 Vorbereitet war auch das Team der Straßenmeisterei Seesen. Erneut ins Blickfeld geriet jener Abschnitt der L516 – vom Sternplatz bis nach Lautenthal – der bereits am Himmelfahrtstag beschädigt wurde. „Wir mussten wieder einige Bankette verfüllen und die Straße säubern, so schlimm wie beim letzten Mal war es aber nicht”, sagte Frank Rüffer, Leiter der Straßenmeisterei Seesen, auf Anfrage des „Beobachter”. Gesperrt werden musste aber keine Straße im Verantwortungsbereich der Straßenmeisterei Seesen.

Zudem wurden die neuralgischen Punkte wie am Seesener Schulzentrum kontrolliert, hier hatten die Mitarbeiter das sogenannte Rechengitter noch einmal gesäubert, da sich einiges Material bereits verfangen hatte. Angesichts der jüngsten Starkregenereignisse sind die Mitarbeiter vorgewarnt, einer hat Notdienst, vier haben Rufbereitschaft, fügt Frank Rüffer an. Bis gestern Nachmittag blieb es dann zunächst trocken über Seesen, die Lage normalisierte sich. Doch angesichts der jüngst gesammelten Erfahrungen dürfte sich niemand so richtig in Sicherheit wiegen.uk