„Herrhau“ – so feierte der Nachwuchs

Beim Kinderfasching im Dorfgemeinschafthaus Herrhausen kam keine Langeweile auf

Ein Teil der Nachwuchsjecken, die am Sonntag im DGH Herrhausen viel Spaß hatten.

Herrhausen. Ein dreifaches „Herrhau“ im Dorf am Nettesprung – über viele Jahrzehnte hinweg war dieser Ausruf in Herrhausen Programm und die Faschingsparty aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Doch mittlerweile steht in den Sternen, ob es die Traditionsveranstaltung in dem Ort künftig überhaupt noch, geschweige denn regelmäßig, geben wird. Fest steht: Das Interesse hat gerade in den vergangenen Jahren rapide nachgelassen. Schon 2018 musste die Faschingssause wegen mangelnden Zuspruchs abgesagt werden, und auch in diesem Jahr war das nicht anders. Die Freude über die wirklich gelungene Party im vergangenen Jahr, als rund 70 Jecken im Dorfgemeinschaftshaus ausgelassen feierten, währte also nicht lange.

Federführend bei der Organisation seitens der örtlichen Vereine und Verbände war diesmal der Schießclub Herrhausen. „Gerade einmal 35 Karten gingen im Vorverkauf für den Samstagabend über den Tisch“, bilanzierte der 1. Vorsitzende des Schießclubs, Bernd Dittmann. Das war natürlich viel zu wenig, und so entschlossen sich die Vereinsvorsitzenden und die Komitee-Mitglieder zur Absage.

Ein wenig Hoffnung, dass der „fünften Jahreszeit“ in Herrhausen in Zukunft doch noch gefrönt werden kann, gibt es aber. Was nämlich nicht ausfiel, das war der Kinderfasching, zu dem sich am Sonntagnachmittag die Türen des Dorfgemeinschaftshauses geöffnet hatten. Der Nachwuchs war hier so richtig in seinem Element. Maßgeblichen Anteil an der Superstimmung hatte vor allem die rührige Jugendfeuerwehr Herrhausen. Unter der Regie von Jugendfeuerwehrwart Frederik Folchmann hatte der Brandschutznachwuchs ein Programm ausgearbeitet, bei dem keine Langeweile aufkommen konnte. Ob Eierlauf beziehungsweise Geschicklichkeitsparcours, „Reise nach Jerusalem“ oder Tanzspiel – die kleinen Rotkäppchen, Vampire, Prinzessinnen, Cowboys, ja sogar Pippi Langstrumpfs und Astronauten hatten ihren Spaß und durften sich immer wieder eine süße Belohnung abholen. Und so ganz nebenbei zeigte der frischgebackene Herrhäuser Ortsbrandmeister Markus Klaßen, dass er nicht nur Feuerwehr, sondern auch DJ ganz hervorragend kann. Währenddessen ließen sich Papa, Mama und Großeltern den leckeren Kuchen schmecken, der am auswahlreichen Buffet wartete.

Für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr konnte außerdem die Enttäuschung über den geplanten, durch die Absage aber ins Wasser gefallenen Auftritt in Grenzen gehalten werden. Sie führten ihre Choreographie einfach an diesem Nachmittag auf und ernteten damit Riesenbeifall. So haben sich die Proben und Mühen dann doch noch gelohnt. Ein Höhepunkt war noch die Kostümprämierung. Doch da die Jury sich bei all den tollen Verkleidungen beim besten Willen nicht zu einer Entscheidung durchringen konnte, gab es kurzerhand für alle einen Preis.

„Das ist super gelaufen“, stellte denn auch Bernd Dittmann erfreut fest und kündigte schon mal an, die Jugendfeuerwehr als Dankeschön zum Blasrohrschießen und Pizzaessen einzuladen.kno