Historienverein sagt das Sehusafest 2020 ab

„Wir können es aufgrund der aktuellen Situation nicht verantworten, ein Historienfest nur wenige Tage nach einer möglichen Aufhebung des Verbots für Großveranstaltungen durchzuführen!“

Ein echter Schock: Das größte Historienfest Norddeutschlands, das Sehusafest in Seesen, muss in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise nach 45 Jahren zum ersten Mal ausfallen. ARCHIVFOTO: Antonio Mateo

Seesen. Seit 1975 hat sich die Seesener Innenstadt jedes Jahr am ersten Wochenende im September in einen historischen Schauplatz verwandelt: Tillys Truppen schlugen ihre Lager auf, Ritter übten mittelalterliche Schwertkämpfe aus und die Schutten machten ihre großen Steinschleuder für den Kampf fertig – in diesem Jahr muss das Sehusafest, Norddeutschlands größtes Historienfest, vor dem Hintergrund der Corona-Krise erstmals abgesagt werden.

Grund für die Absage des Festes ist der am Mittwochnachmittag gefasste Beschluss von Bund und Ländern, alle Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August zu untersagen. „Wir können es aufgrund der aktuellen Situation nicht verantworten, ein Historienfest mit mehr als 20.000 Besuchern nur wenige Tage nach einer möglichen Aufhebung des Verbots für Großveranstaltungen durchzuführen“, erklärt der Vorstand des Vereins in einer Pressemitteilung.

Auch der wirtschaftliche Faktor spielte bei der Entscheidung eine große Rolle, denn im Falle einer späten Absage des Festes wäre der Verein auf den Planungs- und Vertragskosten sitzen geblieben. Der Schritt sei für die Verantwortlichen kein leichter gewesen – dennoch waren sich alle einig.

„Wir sind sehr traurig, aber blicken dafür umso optimistischer auf das kommende Jahr“. Die nun unfreiwillig gewonnene Zeit bis zum nächsten Fest möchte der Historienverein intensiv nutzen, um Kulissen, Buden, Bühnen und Kostüme auszubessern, damit das Sehusafest 2021 zu einem für alle Beteiligten unvergesslichen Erlebnis wird.see