1.000 Euro für die Kindertafel

Mit dem Geld sollen Lehrmaterialien und Kochzubehör für das Kinderprojekt angeschafft werden

Schüler der Grundschule Jahnstraße in Seesen übergaben nun den Erlös ihres Weihnachtsmarktes, der im vergangenen Jahr stattfand. Das Geld soll in Schreibmaterialien, Lernbücher und Kochzubehör investiert werden.

Seesen. Die Kinder der Grundschule Jahnstraße haben sich auf ihrem Weihnachtsmarkt im Dezember mächtig ins Zeug gelegt und mit der Unterstützung von Lehrern und engagierten Eltern selbstgebackenen Kuchen und Waffeln, selbstgebastelte Papiersterne und Tannenbäume, selbst hergestellte Kerzen und Weihnachtskarten verkauft, sodass am Ende die stolze Summe von 2.000 Euro als Erlös herauskam.

Die eine Hälfte davon soll in den Förderverein der Grundschule fließen und die anderen 1.000 Euro sollen der Kindertafel im Mehrgenerationenhaus in der Baderstraße zugute kommen. Zur symbolischen Scheckübergabe trafen sich nun einige Kinder der Grundschule, die Vorsitzende des Fördervereins Elke Fahlbusch-Mayer sowie der Schulleiter Pascal Nöhles mit der Leiterin des Mehrgenerationenhauses/Tafel Seesen Marion Deerberg und den Mitarbeitern Frank Schmidt und Mariam Umayrat. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung“, so Deerberg „mit dem Geld können wir gezielt etwas für die Kinder machen“. So sollen davon demnächst Lernbücher, Hefte, Stifte aber auch Kochutensilien wie auch Geschirr und Besteck angeschafft werden. Jedes Jahr entwickelt das Projekt Kindertafel ein eigenes Kochbuch mit leckeren und einfach nachzukochenden Gerichten.

Die Kindertafel ist ein offener Treff im Mehrgenerationenhaus, an dem auch viele Schulkinder mitwirken, zusammen kochen und lernen, Hausaufgabenhilfe anbieten und gemeinsame Filmnachmittage oder Ferienfreizeiten organisieren. Etwa 250 Kinder nehmen regelmäßig an den Angeboten teil, die von ehemaligen Lehrern und Pädagogen unterstützt werden, wie Deerberg sagt. In Seesen und den dazugehörigen Ortsteilen sind 770 Erwachsene auf die Unterstützung mit Lebensmitteln aus der Tafel angewiesen. Aber auch die Kinderarmut ist angestiegen.

Jedes fünfte Kind lebt in einem Haushalt, der als einkommensarm oder davon bedroht gilt. Kinder von Alleinerziehenden und Kinder aus kinderreichen Familien sind besonders betroffen.

Was Armut für Kinder und Jugendliche bedeutet, bekommen die Tafel-Helfer hautnah mit. Denn für neue Kleidung, Spielsachen und soziale und kulturelle Teilhabe, etwa für einen Schwimmbad- oder Kinobesuch mit Freunden, bleibt oft kein Geld übrig. Auch wissenschaftliche Studien zeigen, dass arme und armutsbedrohte Kinder häufiger unterversorgt sind, sozial isoliert, gesundheitlich beeinträchtigt und überdurchschnittlich oft Gewalterfahrungen machen. In Deutschland sind die Aufstiegschancen eines Kindes aus schwierigen sozialen Verhältnissen deutlich schlechter.

Neben der Unterstützung und finanziellen Entlastung dieser Haushalte durch die Lebensmittelausgabe wirkt die Tafel mit dem Kinderprojekt, das es seit 2010 gibt, aktiv dagegen. Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sind diese Angebote kostenfrei.

Das Mehrgenerationenhaus ist Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und am Freitag von 9 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer (05381) 492131 zu erreichen.hn