15 Mitarbeiter der Asklepios Kliniken Schildautal mit COVID-19 infiziert

Asklepios und Landkreis geben gemeinsame Erkärung ab / Zehn Mitarbeiter im Goslarer Krankenhaus positiv getestet

Seesen/Goslar. Diese Nachricht sorgt für Wirbel in der Sehusastadt: Denn mehrere Mitarbeiter der Asklepios Kliniken Schildautal wurden positiv auf den neuartigen Coronavirus getestet. Der „Beobachter“ berichtete am Mittwoch von zehn Fällen – darunter neun Pflegemitarbeiter und ein Arzt.

Wie aus einer gemeinsamen Erklärung von Asklepios und dem Landkreis, die sie am Mittwoch abgaben, hervorgeht, hat sich die Zahl noch einmal erhöht. Sowohl in den Seesener Asklepios Kliniken Schildautal als auch in den Asklepios Harzkliniken Goslar wurden in den vergangenen Tagen mehrere Mitarbeiter positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.

„Für das Krankenhaus in Seesen mit mehr als 1000 Mitarbeitern liegen insgesamt 15 bestätigte Fälle vor, in Goslar mit einer Belegschaft von 800 Mitarbeitern sind es bislang zehn“, heißt es in der Mitteilung. Engmaschige Abstimmung mit dem Gesundheitsamt „Die jeweiligen Klinikleitungen haben nach Bekanntwerden der ersten Infektionen umgehend das Gesundheitsamt des Landkreises Goslar kontaktiert und sich engmaschig zur weiteren Vorgehensweise abgestimmt“, heißt es in der Stellungnahme. Dabei gelten die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Auch Landrat Thomas Brych kann das bestätigen. Er betont, dass die Asklepios Kliniken Schildautal den Vorgaben des Gesundheitsamtes umgehend gefolgt sind und die erforderlichen Maßnahmen schnellstens getroffen wurden. Für Goslar gilt dies ebenso. „In Kooperation mit unserem Gesundheitsamt haben die Krankenhäuser alle Kontaktpersonen identifiziert und die erforderlichen strengen Schutzmaßnahmen umgesetzt, um weitere COVID-19-Infektionen zu vermeiden“.

Dem folgend wurden die positiv getesteten Mitarbeiter unverzüglich in häusliche Quarantäne geschickt und die jeweiligen Kontaktpersonen ermittelt. In beiden Häusern erfolgte überdies die sofortige Aktualisierung der bestehenden Hygienekonzepte auf Grundlage der Empfehlungen des Robert- Koch-Instituts. Auch die Belegschaft, die ausschließlich mit Schutzausrüstung arbeitet, wurde nochmals umfangreich sensibilisiert. Im Seesener Krankenhaus wurde ferner eine Station vorsichtshalber geschlossen, heißt es dazu.

Auf den Klinikbetrieb und die Notversorgung hat diese Maßnahme keinerlei Auswirkungen. Der Betrieb geht weiter. Auch Corona-Patienten werden in Seesen behandelt Wie aus der Stellungnahme herauszulesen ist, sind 15 Mitarbeiter in Seesen infiziert.

Nach „Beobachter“-Informationen sind aber mehrere Patienten an COVID-19 erkrankt, was der Redaktion von verschiedenen Seiten bestätigt wurde. Wie viele es genau sind, konnte bis Redaktionsschluss noch nicht mitgeteilt werden. Darüber hinaus ist eine Station im Seesener Krankenhaus eine reine COVID- 19-Station.

Was Kliniksprecher Ralf Nehmzow auf Anfrage des „Beobachter“ bestätigt, ist, dass die beiden am 2. April eingelieferten an COVID-19 schwer erkrankte, beatmungspflichtige Patienten aus Zwolle/ Niederlande noch in Seesen sind. Die 49-jährige Frau und der 71-jährige Mann befinden sich laut Ralf Nehmzow aktuell in Intensivbehandlung, ihr gesundheitlicher Zustand ist derzeit stabil. In Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie kann jedoch leider nicht ausgeschlossen werden, dass sich auch Mitarbeiter von Krankenhäusern außerhalb der Einrichtungen mit dem Virus infizieren können. Darüber hinaus besteht natürlich auch die Möglichkeit – aller Vorsorge- und Sicherheitsmaßnahmen zum Trotz – dass Patienten mit völlig anderen Erkrankungen das Virus ins Krankenhaus bringen, obwohl sie keine COVID- 19-spezifischen Symptome aufweisen.

„Einen 100-prozentigen Schutz davor, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, gibt es leider für niemanden, auch nicht für das Personal in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen“, sagt der Chef der Goslarer Kreisverwaltung. Auch auf der Internetseite informiert Asklepios zum Coronavirus und zu den getroffenen Vorkehrungen. Seit dem 17. März haben ausschließlich Patienten beziehungsweise Rehabilitanden, Mitarbeiter und Lieferanten Zutritt zum Klinikgelände, dies umfasst auch die Außenanlagen. Arztgespräche für Angehörige können ausschließlich telefonisch durchgeführt werden.

„Wenden Sie sich hierfür bitte über die jeweilige Station an die behandelnden Oberärzte/ Ärzte“, heißt es dazu. In Seesen gibt es für die Angehörigen ein Besuchsverbot. Wie der Landkreis Goslar am Mittwoch zu den aktuellen COVID-19-Fällen außerdem mitteilte, gibt es (Stand Dienstag) kreisweit einen Anstieg von zehn Fällen. „Demnach zählen wir insgesamt nun 163 Fälle. 58 nachgewiesen Erkrankte gelten als genesen. Es bleibt weiterhin bei acht Todesfällen“, so Landkreis-Pressesprecher Maximilian Strache gegenüber dem „Beobachter“.

406 Krankheitsverdächtige im Landkreis Goslar befinden sich in häuslicher Isolation.syg