25 Buchen am Wohlenstein müssen weichen

Die beiden trockenenen Sommer haben deutliche Spuren hinterlassen / Jedoch werden nur bestimmte Bäume gefällt

Die Forstarbeiter hatten am Freitag eine ganze Menge zu tun.

Bilderlahe. Tiefer Morast, die Spurrinnen der Fahrzeuge sind deutlich auf den Waldwegen hoch zum Wohlenstein bei Bilderlahe sichtbar. Von Weitem war am Freitag bereits das Drönen der Motorsägen zu hören, kurze Unterbrechung, dann fiel der Baum. Forstarbeiter haben insgesamt gut 25 Buchen unterhalb des Wohlensteins gefällt.

Beim Vor-Ort-Besuch mit Revierleiter Arne Mundt wird mehr als deutlich, dass die Klosterforsten gar keine andere Wahl hatten.
Bekanntlich ist die Burgruine Wohlenstein ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger und Wanderer. „Aufgrund der Gefährdung für die Verkehrssicherheit mussten wir jetzt die Buchen an den Wanderwegen fällen“, erzählt Arne Mundt. Dabei zeigt er auf die Krone eines dieser Bäume, so porös, dass das Holz eher Schaumstoff gleicht.

Gut 20 bis 25 Meter sind die Buchen hoch, er schätzt, dass sie gut 120 Jahre alt sind. So eine massive Trockenheit in den Buchenkronen haben weder er noch die beiden Forstmitarbeiter bisher gesehen. Als Arne Mundt im Sommer 2017 neuer Revierleiter wurde, war davon überhaupt noch nichts zu sehen. Sein Revier, das die Klosterrevierförsterei Lamspringe bildet, umfasst insgesamt ein 1.600 Hektar großes Areal, dazu zählen auch die 180 Hektar am Wohlenstein. Trotz des scheinbar tiefen Morasts ist der Wald viel zu trocken. Gerade einmal 30 Zentimeter in die Tiefe gehend ist der Boden feucht, dann Trockenheit. Begünstig am Wohlenstein obendrein noch durch den kalkhaltigen Boden.

Experten haben laut Mundt ausgerechnet, dass pro Quadratmeter gut 200 bis 300 Liter Regen fallen müssten, um das Wasserdefizit auszugleichen. „Aber natürlch nicht auf einmal, denn so eine Menge können die Böden auch nicht auf einmal aufnehmen“, erklärt der Revierleiter. Was die trockenem Sommer 2018 und 2019 bewirken, ist vor Ort auch trotz der aktuellen Maßnahme weiterhin sichtbar. Fakt ist, aus dem Waldgebiet werden nur die Bäume entfernt, die die Verkehrssicherkeit gefährden. Die Buchen im Wald, die auch trockene Kronen aufweisen, bleiben stehen. Auch hier ist die Wasserversorgung unzureichend, die trockenen Äste können aus den Kronen herausbrechen. Vorsicht ist immer geboten.

Die große Maschine räumten am Freitag die angrenzenden Wege und den Platz rund um die Schutzhütte frei. Eine Erkundung ist möglich.syg