Seesen. Seit 1988 besteht der Verein Freundeskreis Städtisches Museum, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Arbeit des Städtischen Museums zu unterstützen, bei der Beschaffung von Exponaten ideell und finanziell behilflich zu sein, Ausstellungen und heimatkundliche Veröffentlichungen zu fördern und zu begleiten, sowie jährliche Vorträge und Exkursionen zu allgemein interessierenden Themen zu veranstalten. Jüngst fanden sich die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung im Städtischen Museum ein.

Nach der Begrüßung und den üblichen Regularien sprach die 1. Vorsitzende das diesjährige Jubiläum an. Im April 1988 hatten 17 Personen den Verein gegründet, der heute 99 Mitglieder zählt. Renata Jahns: „Unseren satzungsgemäßen Auftrag haben wir bisher sicherlich sehr gut erfüllt. 29 Jahre gab es eine exzellente Zusammenarbeit mit dem bisherigen Museumsleiter Friedrich Orend, und wir können davon ausgehen, dass das Zusammenspiel mit dem neuen Leiter Dirk Stroschein ebenso fruchtbar sein wird“. Die 1. Vorsitzende weiter: „Obwohl runde Gedenktage immer eine gewisse Aufforderung zum würdigen Feiern haben, hatte der Vorstand bereits im Jahr 2017 beschlossen, stattdessen eine beachtliche vierstellige Summe für die dringende Restaurierung und Sanierung des Flügels im Steinway-Raum zur Verfügung zu stellen“.

Der Geschäftsbericht begann mit dem Rückblick auf das Jahr 2017. Der Vorstand hatte es erneut geschafft, eine Mischung aus Vorträgen, Exkursionen und Musikveranstaltungen dem Seesener Publikum anzubieten.

Dirk Stroschein hielt einen Wiederholungsvortrag über das Thema: „Denn gelöst sind die Bande der Welt“. Henning Kupferschmidt beschäftigte sich mit Carl Wilhelm Ferdinand, Herzog von Braunschweig-Lüneburg und Dr. Klaus Stedingk berichtete über die Silberlagerstätten in St. Andreasberg.

Zwei Exkursionen führten Interessierte ins Herzog-Anton-Ulrich-Museum nach Braunschweig und zur Besichtigung des jüdischen Friedhofs in Goslar. Musikalisch standen ein literarisches Konzert und die traditionelle Matinée auf dem Programm.

Abgerundet wurden die Veranstaltungen durch das Museumsfest im Mai und die Lesung mit Wolfgang Kohrt über „Märchen für Erwachsene“. Neben diesen Aktivitäten hat der Freundeskreis bei der Veranstaltung: „Steinway in Concert“ wieder die Versorgung der Jugendlichen mit Getränken übernommen. Am Ende ihres Geschäftsberichts dankte die 1. Vorsitzende allen ganz herzlich, die durch ihre Initiative und ihren Einsatz die vielen Aktivitäten ermöglicht und mitgetragen haben. Ihr besonderer Dank galt den Mitgliedern des Vorstandes und Frau Doris Grey, die seit Jahren bei allen Veranstaltungen eine große Hilfestellung geleistet habe. Nach dem Kassenbericht des Schatzmeisters Thomas Schmidt und den Ausführungen der Kassenprüfer konnte Entlastung des Schatzmeisters und des Vorstandes gegeben werden.

Es folgte die Neuwahl aller Mitglieder des Vorstandes. Der geschäftsführende Vorstand mit der 1. Vorsitzenden Renata Jahns, dem Stellvertreter und Schriftführer Wolf-Dieter Ternedde, sowie dem Schatzmeister Thomas Schmidt wurde im Amt bestätigt. Von den 4 Beisitzern hatten zwei erklärt, für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Neben Horst Scheerer war dies Mandy Keßler. Als neue Beisitzer wurden Annegret Fleige und Heiko Pilgermann gewählt.

Nach der Wahl ehrte Renata Jahns die ausscheidenden Beisitzer. Renata Jahns: „Horst Scheerer ist seit 2006 Mitglied des Vorstandes und hat in diesen zwölf Jahren die Aktivitäten des Vereins unterstützt beziehungsweise möglich gemacht. Er hat nicht nur beim Dachbodenausbau des Museums tatkräftig mit Hand angelegt, sondern auch mit Dieter Neuse viele Jahre den historischen Seesener Kalender herausgegeben“. Die 1. Vorsitzende erinnerte auch an die Vorträge, die Horst Scheerer gehalten, sowie an die Bücher „Seesen in Bildern von gestern und heute“ und „Straßen und Plätze in Seesen“, die er erarbeitet hat. „Nicht zuletzt“, so Renata Jahns „hat Horst Scheerer seit 2008 den Internetauftritt des Vereins zuverlässig betreut und aktualisiert und als EDV-Fachmann für die Technik bei den Veranstaltungen verantwortlich gezeichnet“. Als Dank überreichte sie ein Präsent und schloss den Wunsch an, dass Horst Scheerer auch weiterhin die Vereinsarbeit wohlwollend begleiten möge.

Die zweite Ehrung erhielt Mandy Keßler, die zwar erst seit zwei Jahren im Vorstand tätig war, in dieser Zeit aber viele Anregungen gegeben und den neuen Flyer maßgeblich gestaltet hat. Sie verabschiedet sich in die Babypause. Für ihren Einsatz erhielt sie von der Vorsitzenden einen Blumenstrauß.

Auch für das Jahr 2018 sind wieder viele interessante Veranstaltungen geplant. Bereits im Januar hielt Dr. Joachim Frassl einen Vortrag über Israel Jacobson und im Februar gab es eine Lesung mit Wolfgang Kohrt aus Wolfshagen. Die zahlreichen Zuhörer konnten sich bei einem Holunderpunsch an „Märchen für Erwachsene“ erfreuen. Am 18. April ist das Saxophon Quintett „Elke auf dem Holzweg“ im Museum zu Gast und am 6. Juni werden sich Claudia Schaare (Klavier) und Andrea Freistein-Schade (Texte) mit Paula Modersohn-Becker beschäftigen.

Zwei Exkursionen folgen nach der Sommerpause: Am 16. August werden das Erdölmuseum in Wietze und das Kloster Wienhausen besucht. Die bekannte Pianomanufaktur Grotrian-Steinweg in Braunschweig ist am 20. September das Ziel einer Tagesfahrt. Am Sonntag, 21. Oktober, steht die traditionelle Matinée mit Claudia Schaare und Tatjana Tisenhausen auf dem Programm. Den vorläufigen Jahresabschluss bildet dann ein kunsthistorischer Vortrag von Renate Wanda Gehl am 21. November über das Thema: „Die Magie des Baumes“.

Der Höhepunkt des Jahres ist das Museumsfest, das am 13. Mai im und am Museum stattfinden wird. Der Freundeskreis und der Leiter des Museums, Dirk Stroschein, werden an diesem internationalen Museumstag wieder gemeinsam Events und Überraschungen für Kinder und Erwachsene anbieten.

Das Angebot von neun hochkarätigen Vorstellungen im letzten Jahr und das abwechslungsreiche Programm mit zur Zeit ebenfalls neun Veranstaltungen in 2018 stellen erneut unter Beweis, dass der Freundeskreis Städtisches Museum Seesen die Kulturszene in der Sehusastadt immens bereichert.WDT