44. Historienfest lockt die Massen

Das Wetter spielte diesmal mit und es blieb sehr friedlich

Die Musketiere in Aktion – es wurde wieder einmal laut vor dem Städtischen Museum.

Seesen. Das Historische „Sehusafest“ in Seesen hat eine lange Tradition, es ließ am vergangenen Wochenende die Geschichte Seesens für zwei Tage neu aufleben. Wieder kamen Tausende, um das mittelalterliche Spektakel zu verfolgen. Zum Auftakt gab es Sonne  und das tat dem größten Historienfest Norddeutschlands richtig gut. In der gesamten Region genießt das Historienspektakel den Ruf, etwas Besonderes zu sein.

Das Eintauchen in die mehr als 1000-jährige Geschichte Sehusens, und diese hautnah zu erleben, lockte ein Mal mehr Abertausende Besucher nach Seesen. Trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen und verschärfter Auflagen war es ein „ganz normales Sehusafest”, wie in den vielen Jahren zuvor.

Zwei Tage lang wurde das  in der Seesener Innenstadt gefeiert. Nach und nach strömten am Sonnabend mit Einbruch die Menschenmassen in die Straßen. Die Stimmung am Abend war bestens, die Menschen feierten größtenteils friedlich, sahen sich die Sage vom Silberhohl an oder lauschten den Klängen von Dudelsack und Laute.

Bei sommerlichen Temperaturen platzte die Innenstadt aus allen Nähten. Galt es doch, das historische Spektakel mitzuerleben und selbst ein Bad im Mittelalter zu nehmen. Nichts zu spüren von den Schattenseiten einer der dunkelsten Zeit-Epochen der Geschichte.

Ganz im Gegenteil: Die Stadt war bevölkert mit friedlichen Zeitreisenden, die ihren kurzweiligen Moment in Seesen in vollen Zügen genossen. Bereits am Samstagmittag startete der historische Markt.

Der Seesener Markt zur Renaissance im Schlosspark war gespickt mit allerlei Kram, Quacksalbern, Zahnbrechern, Zigeunern, Gauklern, Musikanten, Ackerbürgern, Landsknechten, Musketieren, Schutten, Herolden, Barbieren, Rittern, Knappen, Marketenderinnen, Kanonieren,  Landknechtswerbern und der Rittertafel.

Rund 60 verschiedene  Handwerkskünste aus früherer Zeit konnten bestaunt und erlebt werden. Natürlich wechselten viele Dinge gegen Silbertaler den Besitzer.

Bei den Ackerbürgern wurden zwei Mägde versteigert.  Nur ein Stückchen weiter empfing ein Bader Gäste für ein wohlfeines Zuberbad. Nach und nach füllten sich die Straßen, Wege, Gassen und Wiesen auf dem Festareal. Der typische Historienfest-Duft nach brennendem Holz und allerlei Köstlichkeiten lag in der Luft.

So konnte man sich an Gesottenem und Gebratenem in allen Varianten laben und sich mit leckeren Champignons, die in einer der großen Pfannen zubereitet wurden, eine Gaumenfreude bereiten.

Auf den Bühnen wurde den Gästen mittelalterlich eingeheizt und tolle Unterhaltung geboten, die Lokalmatadoren von „Pestilenzia” sorgten für tolle Stimmung.

Auch für die „Jüngsten“ gab es viel zu sehen und zu hören, angefangen vom Puppentheater, dem Märchenzelt, Ritterturnieren, dem Mäusetheater und vielem mehr. Unzählige Besucher zeigten sich angetan von dem tollen Flair.

Gestern ging es dann weiter beim Sehusafest Nr. 44. Bärenhatz, Adlerschießen, der große Umzug und die Vorführungen vor dem Museum zogen die Menschen in den Bann.

Aus Sicht der Polizei verlief das 44. Sehusafest ausgesprochen ruhig. Bis auf zwei kleine Körperverletzungen nach Streitigkeiten im Verlauf der oberen Jacobsonstraße blieb es nach ersten Erkenntnissen der Polizei sehr ruhig und ansonsten aber friedlich. Und so soll es ja auch eigentlich sein. Nach schlimmeren Auseinandersetzungen in den vergangenen Jahren ist das eine Nachricht, die positiv stimmt.