57,78 Prozent aller Fälle aufgeklärt

Im Jahr 2018 im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariates Seesen insgesamt 1.561 Straftaten

Für die Sicherheit am „Fenster zum Harz“ sorgen am Standort Seesen mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2018 wurden im Zuständigkeitsbereich des PK Seesen insgesamt 1.561 Straftaten notiert. Dieses stellt im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von insgesamt 132 Taten dar.

Seesen. Im Jahr 2018 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariates Seesen insgesamt 1.561 Straftaten notiert. Dieses stellt im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von insgesamt 132 Taten dar. War im Jahr 2017 Jahr ein historischer Tiefstand an Taten zu verzeichnen, so ist für das Jahr 2018 eine prozentuale Steigerung von 9,24 Prozent festzustellen. Es bleibt abzuwarten, ob es sich hierbei um eine Momentaufnahme handelt oder ob ein gegenläufiger Trend begonnen hat.

Für die Sicherheit am „Fenster zum Harz“ sorgen am Standort Seesen mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Geleitet wird das Kommissariat vom Ersten Polizeihauptkommissar Thomas Brandes.

Polizeihauptkommissar Lothar Niemann ist Chef des Einsatz- und Streifendienstes und die Kriminalhauptkommissarin Heidemarie Bürger leitet den Kriminal- und Ermittlungsdienst.

Im Jahr 2018 wurden im Zuständigkeitsbereich des PK Seesen insgesamt 1.561 Straftaten notiert. Dieses stellt im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von insgesamt 132 Taten dar. War im Jahr 2017 ein historischer Tiefstand an Taten zu verzeichnen, so ist für das Jahr 2018 eine prozentuale Steigerung von 9,24 Prozent festzustellen. Es bleibt abzuwarten, ob es sich hierbei um eine Momentaufnahme handelt oder ob ein gegenläufiger Trend begonnen hat.
War im letzten Jahr noch eine historisch hohe Aufklärungsquote von mehr als 66 Prozent zu vermelden, so hat sich im Jahr 2018 der Wert wieder relativiert. Prozentual konnten im vergangenen Jahr 57,78 Prozent aller Fälle aufgeklärt werden. Insbesondere vorhandene Aufklärungshindernisse bei Verfolgungen von Tankbetrügereien, auf der Bundesautobahn 7 (Technikausfälle), bei einem gleichzeitigen Anstieg der Taten um mehr als 20 Prozent sind ursächlich für diese Abwärtsentwicklung.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: Der Anteil dieser Taten konnte im abgelaufenen Jahr von 48 Taten auf 28 nahezu halbiert werden. Eine mehrjährige Betrachtung ergab, dass der ausschließlich im Jahr 2017 festgestellte signifikante Anstieg im Zusammenhang mit einer Straftatenserie eines Einzeltäters zu sehen war. Erfreulich ist, dass mehr als 96 Prozent dieser Taten zur Ermittlung einer/eines Tatverdächtigen geführt haben.

Straftaten im öffentlichen Raum: In der Bevölkerung von herausragender Bedeutung ist das subjektive Sicherheitsgefühl des Einzelnen in der Öffentlichkeit. Häufig werden Thesen formuliert, „dass man sich abends oder nachts gar nicht mehr raus traue, da die Kriminalität so stark angestiegen sei“. Wie zuvor schon erwähnt ist, auch für den Bereich Seesen und Lutter, im Ganzen ein Anstieg der Fallzahlen in dieser Deliktsgruppe festzustellen gewesen. Jetzt jedoch, ohne jegliche Prüfung, den Rückschluss zu ziehen, dass dieser Anstieg auch gleichbedeutend mit einer Verschlechterung des subjektiven Sicherheitsgefühls einhergehe, wäre oberflächlich und fachlich unpassend.

Um detailliert hierzu Aussagen treffen zu können, sind die unter der kriminologischen Bezeichnung „Straßenkriminalität“ notierten Taten im öffentlichen Raum, zum Beispiel Körperverletzungen oder Raubtaten auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen, zu bewerten.

Im Berichtszeitraum 2018 ist hier gegenüber dem Vorjahr sogar eine leichte positive Veränderung festzustellen. Die Anzahl der Taten reduzierte sich auf insgesamt 182 Delikte (-3). Besonders erfreulich ist, dass die Aufklärungsquote in diesem Kriminalitätsfeld um mehr als acht Prozent auf insgesamt 30,22 Prozent gesteigert werden konnte.

Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass eine Steigerung der Kriminalität im öffentlichen Raum in Seesen und in der Samtgemeinde Lutter nicht festzustellen ist und der leichte Anstieg festgestellter Gesamttaten keine Auswirkung auf die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hat.

Als Fazit ist zu notieren, dass die Präsenz der Polizei im öffentlichen Raum und die weit gefächerte Präventions-Netzwerkarbeit in der Stadt, in der Gemeinde und im Landkreis dafür Sorge trägt, dass die „Fenster am Harz“ umfänglich geschmiert und die an den Fenstern vorhandenen Sicherungseinrichtungen durch regelmäßige Inspektionen weiterhin wirkungsvoll sind.

Straftaten / Gewalt gegen Polizeibeamte oder Mitarbeiter des Rettungsdienstes

Die in der Öffentlichkeit wahrnehmbare Diskussion, dass Personen durch aktives oder passives Tun die Arbeit der Rettungsdienste erschweren oder sogar verhindern, ist auch in Seesen feststellbar. Ein negativer Trend konnte lediglich gebremst werden. War im Vorjahr noch eine Steigerung von mehr als 19 Prozent zu verzeichnen, so stieg im vergangenen Jahr die Anzahl der Delikte nur leicht an.

68 Prozent dieser im sozialen Umfeld begangenen Taten sind Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Nicht selten spielen in den ausgelebten Aggressionshandlungen alkoholische Beeinträchtigungen von Tätern oder Opfern eine erhebliche Rolle. Die vorhandenen Zahlen geben keinen Anlass zur Entwarnung. Es bedarf auch weiterhin höchsten Anstrengungen aller Netzwerkpartner diesen negativen Trend nachhaltig umzukehren.

Wohnungseinbruchsdiebstahl

Der Zutritt Unberechtigter in die abgeschirmte und intime Privatsphäre unserer Bürgerinnen und Bürger stellt einen erheblichen Eingriff in die grundgesetzlich geschützte Position des Rechts auf Unverletzlichkeit der Wohnung dar.

Insbesondere die psychischen Auswirkungen solcher Taten sind bei betroffenen Bürgerinnen und Bürgern noch Monate oder sogar Jahre später spürbar. Auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum hängt beständig davon ab, ob eine Region vermehrt oder weniger von diesem Kriminalitätsphänomen betroffen ist.

Gezielte Überwachungs- und Aufklärungsmaßnahmen sowie optimierte und erweiterte Fahndungsmöglichkeiten im Landkreis Goslar führten auch im vergangenen Jahr zu hervorragenden Ergebnissen. Eine Detailauswertung zeigte wenig veränderte Zahlen gegenüber dem Vorjahr. Bei einer weiterhin hohen Aufklärungsquote von mehr als 20 Prozent war zwar eine Steigerung von zehn auf 49 Taten festzustellen. Dieser augenscheinlich besorgniserregende Anstieg ist jedoch einzig darauf zurückzuführen, dass eine Vielzahl von Verfahren aus ermittlungstaktischen Gründen aus dem Jahr 2017 in das Jahr 2018 überführt wurde und erst dort zur Zählung gelangte.

Sonstige Eigentumskriminalität

Positiv zu vermelden sind die weiter sinkenden Gesamtzahlen im Bereich der Eigentumskriminalität. 2018 waren 342 Delikte zu verzeichnen. Dieses entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von fast zehn Prozent. Erfreulich ist insbesondere der festgestellte Rückgang von Ladendiebstählen auf 45 Taten (-40 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und den Diebstählen in/aus Kraftfahrzeugen auf 59 Taten (entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um zirka 28 Prozent).

Die Betrachtung eines weiteren Phänomens der Eigentumskriminalität, den Fahrraddiebstählen, untermauert eindrucksvoll, dass polizeiliche Präsenz im öffentlichen Raum sowie eine gute Netzwerkarbeit einen durchaus positiven Einfluss nehmen kann. Im vergangenen Jahr konnte bei Fahrraddiebstählen ein Rückgang von 21 auf acht Taten (-61 Prozent) notiert werden.

Internet / Vermögen

Kurz vor dem Schlafengehen noch im Internet eine Bestellung aufgeben und auch gleich bezahlen. Was so einfach wirkt entpuppt sich häufig als Warenfalle. Bezahlt wurde, geliefert wurde nichts! Der Phänomenbereich der Vermögensdelikte hat im Ranking der Straftatengruppen mit dem höchsten Anteil an den Gesamttaten den Eigentumsbereich wieder überholt. Insgesamt betrug er im vergangenen Jahr 36 Prozent (562 Taten) am „Gesamtkuchen“ der Straftaten. Gegenüber dem Vorjahr ist hier im Detail ein Anstieg von 440 Taten auf insgesamt 562 Vermögensdelikte zu nennen (+27,7 Prozent).

Im Detail ist insbesondere der Anstieg an Tankbetrügereien, fast ausschließlich an den Tankstellen der TuR-Anlagen Harz Ost und Harz West, zu nennen.

Eine Evaluation ergab, dass die Fertigstellung der BAB 7 in diesem Bereich im vergangenen Jahr augenscheinlich zu einer stärkeren Frequentierung der TuR-Anlage führte, gleichzeitig aber häufiger als im Vorjahr ein Technikausfall bei der Videoanlage zu verzeichnen war. Diese Umstände sorgten offenkundig auf der einen Seite für einen Straftatenanstieg und gleichzeitig durch die fehlenden Ermittlungsmöglichkeiten für eine reduzierte Aufklärungsquote.

Betäubungsmittelkriminalität

Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität bedeutet Erhöhung des Kontrolldrucks im öffentlichen Raum. Im vergangenen Jahr wurden die Aktivitäten in diesem Bereich gesteigert. Insgesamt konnten so 49 Delikte (+11) festgestellt werden. Auffälligkeiten in Bezug auf Alter oder bestimmte Tatörtlichkeiten sind nicht zu vermelden.

Flüchtlingskriminalität

Im vergangenen Jahr waren im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Seesen insgesamt 66 Taten zu verzeichnen, die im Zusammenhang mit Flüchtlingen gestanden haben. Erfasst sind hierbei auch die Delikte, in denen Flüchtlinge Opfer oder Geschädigte von Straftaten geworden sind. 21 Taten wurden durch Flüchtlinge begangen (hiervon zehn Rohheitsdelikte). Insgesamt entspricht dieses Aufkommen einem prozentualen Anteil von 1,35 Prozent an den Gesamttaten.uk