In Bornhausen spielt die Musik...

Zweiter Tag des Dorffestes stand im Zeichen des 20. Geburtstages des Volkstümlichen Blasorchesters des MTV

Stimmung und gute Laune im Festzelt beim Geburtstagskonzert 20 Jahre Volkstümliches Blasorchester des MTV Bornhausen.

Bornhausen. Ebenso stimmungsvoll wie der erste Dorffest-Abend in Bornhausen (der „Beobachter“ berichtete) verlief auch der zweite. Nachdem die Schildberger Theatergruppe mit einem grandiosen Theater ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert hatte, war nun das Volkstümliche Blasorchester des MTV Bornhausen an der Reihe. Der Klangkörper, der sich weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat, feierte zwar kein waschechtes Jubiläum, mit seinen 20 Lenzen aber immerhin einen runden Geburtstag.

Begonnen hatte dieser Festtag mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal. Im Anschluss dann zeichnete der Turnermusikzug Altgandersheim mit bekannten Melodien für das „Aufwärmen“ verantwortlich – für das musikalische Aufwärmen, versteht sich; alles andere war bei einer Außentemperatur von fast 30 Grad nun wirklich nicht nötig.

Dann aber war es am „Geburtstagskind“, musikalisch die Regie zu übernehmen, und zwar – wie sollte es auch anders sein – mit dem Geburtstagsmarsch. So eingestimmt, hatten es schließlich Abteilungsleiter Wolfgang Sauthoff und der Vorsitzende des MTV Bornhausen, Frank Langer, übernommen, die Gäste im Festzelt willkommen zu heißen. Darunter Seesens Bürgermeister Erik Homann, den stellvertretenden Landrat Horst Brennecke, Ortsbürgermeister Detlef Gelbe, Andrea Wilhelm-Opel als Vertreterin des Kreissportbundes, den Kirchenvorstand, die Vertreter der örtlichen Vereine, Verbände und Institutionen, Horst Schiller vom Harzklub Seesen (in den HZV-Räumen wird immer fleißig geprobt) sowie nicht zuletzt den Gründungsvorsitzenden Hans Regenhardt.

Nun bietet sich ein solcher Geburtstag natürlich regelrecht dafür an, einmal auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurückzublicken. Diese Aufgabe hatte Meike Illemann übernommen. Sie zeichnete noch einmal den Weg nach, der Bornhausen letztlich zu einer Hochburg für Blasmusik werden ließ. Damals, vor mehr als 20 Jahren, gab es innerhalb des Blasorchesters des MTV Seesen gewisse Unstimmigkeiten bezüglich der Zukunft des Klangkörpers.

Die Entwicklung zu einem Sinfonischen Blasorchester wollte ein nicht geringer Teil der Aktiven nicht mittragen und so kam es am 29. Juni 1999 zur Gründung einer weiteren musikalischen Gruppe innerhalb des MTV Seesen unter Regie von Hans Regenhardt. Das ging mehr als ein Jahrzehnt gut, doch dann gab es unüberwindbare Differenzen, die schließlich zur Trennung vom MTV Seesen führten. Beim MTV Bornhausen fand man sofort eine neue Heimat und ist schon längst das musikalische Aushägeschild des Vereins.

Meike Illemann stellte besonders eine Tatsache für den Erfolg in den Mittelpunkt: den starken Zusammenhalt innerhalb des Orchesters. Auf das Orchester sei stets Verlass, ob bei den Seesener Wandertagen, bei Oktober-, Hof- oder Dorffesten, beim Benefizkonzert 2017 für die Hochwasseropfer oder bei den hervorragend besuchten Kuchenkonzerten auf dem Dorfplatz in Bornhausen. Nicht zu vergessen natürlich das obligatorische Neujahrskonzert im Hotel „Wilhelmsbad“, das jedes Jahr aufs Neue innerhalb kürzester Zeit ausverkauft ist. Daneben kommen auch gesellige Aktivitäten wie Grillfeste und Ausflüge nicht zu kurz.

Zwischen den einzelnen Programmpunkten sorgte immer wieder das Volkstümliche Blasorchester für beste Unterhaltung. „The Olympic Spirit“, „Slavonicka“ oder auch „Thriller“ von Michael Jackson wurden in gewohnt perfekter Manier dargeboten und legten Zeugnis ab von dem breit gefächerten Musikprogramm. Und das mit einem Dirigenten Ulrich Finster, der sich – nicht nur an diesem Abend – mächtig ins Zeug legte und sogar auf Tischen und Bänken den Stab führte. Das war vor allem der Fall, als sich das Volkstümliche Blasorchester mit den Bornhäuser Kammerkrugsängern zu einem klanggewaltigen Ensemble zusammenfand und „Anker gelichtet“ sowie „Auf der Vogelwiese“ zu Gehör brachten. Das Publikum war hellauf begeistert.

Gleiches galt auch zu späterer Stunde, als die Musiker unter Beweis stellten, dass sie auch ein Händchen fürs Orientalische haben. Zu den Klängen von „Auf einem persischen Markt“ zeigten die Bauchtänzerinnen der Gruppe „Essamara“ eine genau abgestimmte Choreographie und entführten die Gäste in die Welt von Tausendundeiner Nacht – die Temperaturen stimmten ja ohnehin schon.

Nun geht es bei einem runden Geburtstag natürlich nicht ohne Ehrungen. Und so war es selbstverständlich, dass all jene, die seit 20 Jahren beim Volkstümlichen Blasorchester des MTV Bornhausen ihre musikalische Heimat gefunden haben, ausgezeichnet wurden. Das waren: Heidi Vollbrecht, Dieter Hansch, Klaus Hofmann, Manfred Lowin, Helmut Weinhausen und Baldur Köppe. Ebenfalls geehrt an diesem Abend wurden der langjährige frühere Abteilungsleiter Hans Regenhardt, ohne den die Orchestergründung nicht möglich gewesen wäre, ferner Dirigent Ulrich Finster, Bernd Illemann als Kassierer und Arndt Fleischmann als Schriftführer, die über all die Jahre im Vorstand waren. Sie bekamen eine liebevoll zusammengestellte Collage mit Bildern aus der 20-jährigen Geschichte. Außerdem für ihre Verdienste und besonderen Einsatz im Vorstand mit einem Präsent bedacht wurden Achim Butterweck-Hoppe, Ursula Nothdurft und Gudrun Ende.

Zum offiziellen Abschluss der Festveranstaltung wurde den Gästen noch einmal buchstäblich der Marsch geblasen, und zwar mit den „Alten Kameraden“; aber dass man das Orchester nicht ohne Zugaben von der Bühne ließ, versteht sich wohl von selbst. Musikalisch ging es auch anschließend weiter, und zwar aus der „Konserve“. Björn Ibenthal legte auf und unterhielt die Feierlustigen bis in den Sonnabendmorgen hinein.kno