In zwei Jahren fast 47.000 Euro für Naturschutzprojekte investiert

Hans-Ulrich Stolzenburg, Naturschutzobmann der Jägerschaft Seesen, zieht Erfolgs(zwischen)bilanz

Ein Bild von Juni letzten Jahres: Der renaturierte Teich in Oberpanshausen ist wieder ein Refugium für die Pflanzen- und Tierwelt.

Seesen. Was die Seesener Jägerschaft in den vergangenen zwei Jahren in Sachen Naturschutz alles auf die Beine gestellt hat, kann sich wirklich sehen lassen. Nach den Worten des Naturschutzobmanns des Vereins, Hans-Ulrich Stolzenburg, habe man allein in dieser Zeit Beträge im fünfstelligen Bereich in Naturschutzprojekte investieren können. Er nannte hier beispielsweise die Ausbringung von Fledermauskästen im Landschaftsschutzgebiet Leinetal in der Gemarkung in Mechtshausen, das Aufhängen von Starenkästen, um durch Ansiedlung dieser Vögel der Tipulalarven beziehungsweise der Wiesenschnaken Herr zu werden, sowie das Anbringen von Nisthöhlen für den Steinkauz. Jagdpächter und Eigentümer hatten sich mit engagiert.

Das erforderliche Geld muss natürlich irgendwo herkommen. „Seit dem Jahr 2020 gibt es eine Finanzvereinbarung der beiden Jägerschaften Seesen und Goslar mit dem Landkreis Goslar. Darin werden den beiden Jägerschaften in jedem Jahr 15.000 Euro, rückwirkend auch für 2019, zur Verfügung gestellt“, erklärt Stolzenburg. Dies seien überwiegend Gelder aus einer Rückführung der Jagdsteuer. Je 5.000 Euro pro Jägerschaft von dem jährlichen Gesamtbetrag stehen zielgerichtet für Projekte im Naturschutz zur Verfügung.

Der Obmann erinnerte daran, dass in einem über zwei Jahre dauernden Projekt in Oberpanshausen ein vollkommen verwüsteter Teich entschlammt und für Amphibien entsprechend hergerichtet wurde. Die Renaturierung sei ein voller Erfolg gewesen. Das Finanzvolumen habe sich auf fast 8.000 Euro belaufen.
Ferner wurden Nisthilfen für Wildbienen in der Nähe von Streuobstwiesen mit der Unterstützung der Eigentümer und Jagdberechtigten aufgestellt. Und im Herbst vergangenen Jahres konnten zwei Streuobstwiesen in Wolfshagen im Schutzgebiet mit 14 Bäumen erweitert und eine Streuobstwiese in Seesen in der Nähe vom Kalte Bach (16 Bäume) neu begründet werden.

Gute Kontakte pflegt Hans-Ulrich Stolzenburg unter anderem auch zum Landkreis Goslar als Unterer Naturschutzbehörde. „Insbesondere Frau Katrin Schirok und Mandy Henning-Hahn haben immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen“. Wie sich in Gesprächen herauskristallisierte, gab es die Möglichkeit, aus den sogenannten Ersatzgeldern weitere Naturschutzprojekte in einem Finanzrahmen von 15.600 Euro umzusetzen. Da wurde dann auch gleich zur Tat geschritten. Zu diesen Projekten zählten zwei Streuobstwiesen in Wolfshagen mit 42 Bäumen und eine Streuobstwiese in Herrhausen am Netteberg mit 36 Bäumen und mit einem aufwendigen Schutz gegen Rinder bei zweimaliger Beweidung (der „Beobachter“ berichtete ausführlich darüber).

Ferner war es möglich, im letzten Jahr den alten Mühlenteich zwischen Neuwallmoden und Lutter von einer bis zu 1,70 Meter dicken Faulschlamm- und Sedimentschicht zu befreien, und den gesamten Teichzulauf aus dem Pagenbergsbach zu regulieren. Hier standen der Jägerschaft aus einem dritten Finanztopf Mittel aus der Biotoppflege in Höhe von 15.800 Euro zur Verfügung. „Die Projekte dürften ein wirkliches Vorzeigeprojekt sein. So hat die Jägerschaft Seesen e.V. in den letzten beiden Jahren rund 46.500 Euro in Naturschutzprojekte investiert“, so Hans-Ulrich Stolzenburg nicht ohne Stolz.

Und auch 2022 geht es weiter. Nach den Worten des umtriebigen Naturschutzobmanns stehen sieben Projekte in einer vorläufigen Planung. Zeitnah steht das Scheiteln von insgesamt 27, seit zwölf Jahren durchgewachsenen Kopfweiden in Bornhausen in der Nähe Schaller / Steinbrink auf dem Programm. Das Entfernen der langen schweren Schächte wird von einem Unternehmer ausgeführt. Danach erfolgt das Aufräumen, das die Mitglieder der Jägerschaft in Eigenleistung ausführen möchten. Die Mittel aus der Finanzvereinbarung sollen noch für andere Projekte zur Verfügung stehen.kno