Internationalen Frauentag gefeiert

Auch in Seesen trafen sich Frauen aus zehn Nationen

Unter der Leitung von Heike von Petersdorff-Campen (in der Mitte rechts sitzend) kommt der Internationale Frauentreff einmal monatlich zusammen.

Seesen. Seit 2009 gibt es in Seesen im Rahmen von AKIT (Arbeitskreis Integrationstreff) einen internationalen Frauentreff, bei dem monatlich rund 15 Frauen aus verschiedenen Nationen unter der Leitung von Heike von Petersdorff-Campen zusammenkommen. Das Programm besteht im Austausch kultureller Eigenheiten, im gemeinsamen Kochen, kreativen Angeboten oder besonderen Ausflügen.

Anlässlich des weltweit begangenen, internationalen Frauentages trafen sich in der vergangenen Woche auch hier in Seesen Frauen aus dem Iran, aus Syrien, Tunesien, Spanien, Malaysia, dem Kosowo, Jemen, Russland und Deutschland.

Die Frauen aus Syrien und Tunesien hatten es übernommen, leckere arabische Gerichte für alle Anwesenden zu kochen, die in fröhlicher Runde verzehrt wurden. Natürlich bot dieser besondere Tag auch Gelegenheit, über Frauen-rechte weltweit zu diskutieren und sich auszutauschen.

Dabei wurde von vielen geäußert, dass auch in arabischen Ländern die Frauen zunehmend freier würden, dass die emanzipatorische Bewegung der letzten Jahre in einigen Ländern den Frauen Selbstbewusstsein und kritisches Hinterfragen der staatlichen Vorschriften gebracht habe.

Allerdings wurde allgemein festgestellt, dass – selbst wenn die Frauen berufstätig seien – diese doch nach wie vor für Haushalt und Kochen zuständig seien. Für die Ziele der Frauenrechte, wie wir sie kennen, gäbe es noch einen langen Weg – aber die Hoffnung wächst.

Auch im Gespräch über das Tragen von Kopftüchern gab es sehr unterschiedliche Ansichten. Die in Deutschland vorherrschende Meinung, dass die Männer das Tragen von Kopftüchern bei ihren Frauen verlangten, träfe nur teilweise zu. Viele Frauen täten dies aus eigener freier Entscheidung. Frauen zum Beispiel aus Syrien, die keine Kopftücher trügen, bezeichneten sich trotzdem als gläubige Muslime.

Es ist schon etwas Besonderes, wenn Frauen so vieler Nationaliäten sich in fröhlicher und vertrauten Runde angstfrei zu diesen Themen äußern können. Das schweißt nicht nur zusammen, sondern vermittelt ihnen auch das Gefühl, in ihrer neuen Heimat Deutschland eine Stück angekommen zu sein.red