Jacobson-Stiftung prämiert erstmals Schülerarbeiten
Schuleigene Stiftung vergibt insgesamt zwei Hauptpreise an Gymnasiasten / Entscheidung fiel nicht leicht

Seesen. Dass das Seesener Jacobson-Gymnasium auch eine Jacobson-Stiftung hat, wissen gar nicht allzu viele. Bisher trat die Stiftung, außer im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zur Reichspogromnacht am 9. November mit einer Kranzniederlegung am Jacobson-Haus, öffentlich kaum in Erscheinung. Jetzt gab es für Stiftung und Gymnasiasten eine tolle Premiere – erstmals wurde der Preis der Jacobson-Stiftung verliehen.
„Wir haben uns entschieden, einen Preis in der Sekundarstufe I – also die Klassen fünf bis zehn – und in der Sekundarstufe II ab 11. Klasse zu vergeben“, erläutert Stefan Bungert, er ist zum einem Leiter des Jacobson-Gymnasiums und zum anderen auch der 1. Vorsitzende der Jacobson-Stiftung. In die Geschichte als erste Preisträger werden Christopher Mertens aus der Sekundarstufe II sowie Leni Kiehne, Amelina Stünckel, Matilda Schmidt und Maya Kurz aus der Sekundarstufe I eingehen. Alle anderen erhielten eine Anerkennungsurkunde.
Sieben Studienfacharbeiten, die in der 11. Klasse angefertigt wurden, wurden eingereicht, die Themen sind so vielfältig wie die Schüler selbst. So befasste sich beispielsweise Timon Aue mit der „Wirkung von radioaktivem Jod auf die Schilddrüse“ oder Simon Götze mit „Islands Umgang mit der Finanzkrise als Muster zur Lösung globaler Wirtschaftskrisen“. Drei Arbeiten wurden aus der Klassenstufe sechs eingereicht, eine aus der Klassenstufe acht.
Prämiert werden Arbeiten, die eine von zwei Grundsätzen erfüllen, verdeutlicht Stefan Bungert im Gespräch. Zum einen jene, in denen die Menschenwürde, Vorurteilsfreiheit und Respekt oder deren Gegenteil in gegenwärtigen oder historischen Beispielen in den Begegnungen von Kulturen und Subkulturen sprach- oder gesellschaftswissenschaftlich erforscht oder gelebt werden. Zum anderen werden Projekte prämiert, in denen solche Themen naturwissenschaftlich (zum Beispiel experimentell) untersucht werden, die einen praktischen Nutzen für die Gemeinschaft erbringen. „Nur kleine Nuancen machten den Unterschied aus“, so Bungert.
Im Jahr 2015 hatten die Lehrer Sylke Besser (Sprachen), Anja Fischer (Naturwissenschaften) und Wilfried Reimer (Gesellschaftswissenschaften) eine Arbeitsgruppe gebildet und die Kriterien für den Schülerpreis erarbeitet. Hier wurde unter anderem festgelegt, dass erstmals Arbeiten aus dem Schuljahr 2016/2017 berücksichtigt werden. Die fünfköpfige Jury tagte, jetzt gab es die Preise.syg