Jahreswechsel: Innerhalb von 13 Stunden zwei Feuerwehreinsätze

Seesener Brandschützer am Silvester und Neujahr gefordert / Polizei registriert insgesamt fünf Vorfälle

Das neue Jahr war gerade einmal 20 Minuten alt, dann waren die ehrenamtlichen Brandschützer schon wieder gefordert. Ihren letzten Einsatz im Jahr 2018 hatten sie am Silvestertag in Bilderlahe.

Schrecksekunden im  Stadtgebiet: Am Silvestertag ertönte gegen 11.30 Uhr die Sirene, Stadtalarm. Auf Nachfrage des „Beobachter” konnte Seesens Stadtbrandmeister  Jürgen Warnecke schnell Entwarnung gegeben. Im Stadtteil Bilderlahe zog sich von der „Burg” eine Ölspur. An drei Einsatzstellen waren die Brandschützer gefordert,  Ölbindemittel kam zum Einsatz, gut 50 Feuerwehrleute arbeiten zusammen das Ganze ab.

Seesen. An das Jahr 2018 werden sich die Brandschützer im Seesener Stadtgebiet garantiert noch lange zurückerinnern. Wie Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke auf Anfrage  mitteilte, war es das einsatzreichste Jahr –  ohne Hochwasser. Insgesamt wurden 386 Einsätze, der am Silvestertag bereits mit eingerechnet,  gefahren und das bei 365 Tagen im Jahr. „Ich bin Stolz darauf, was meine Feuerwehrleute  das ganze Jahr über leisten”, unterstrich Seesens Stadtbrandmeister im Gespräch. Was er und die Brandschützer zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnten, gut 20 Minuten nachdem das neue Jahr begonnen hatte, waren sie wieder gefordert.

Heckenbrand nach dem Jahreswechsel 

Brandeinsatz in der Hildesheimer Straße in Rhüden: Laut Jürgen Warnecke waren die Feuerwehrleute aus Seesen und Rhüden angespannt, denn die  Leitstelle hatte gemeldet, dass das Feuer der brennenden Hecke bereits auf das Gebäude übergegriffen hatte. Vor Ort gab es Entwarnung, allein die Hecke brannte. Laut Polizei handelte es sich um fahrlässige Brandstiftung, ausgelöst vermutlich  durch einen  Silvesterknaller oder eine Silvesterrakete, den ein bis dato noch  unbekannter Täter gezündet hatte.

Die Hecke wurde durch das Feuer vernichtet und  laut Polizeimeldung wurde durch die Hitze eine Außenjalousie am  benachbarten Gebäudes leicht beschädigt. Ausgerückt waren insgesamt 40 Einsatzkräfte – die beiden Feuerwehren aus Rhüden und Seesen dazu noch Rettungsdienst und Polizei. Das Feuer wurde durch die Rhüdener Feuerwehr alleine gelöscht werden, die Seesener konnten auf halben Weg wieder umkehren. Gut ein Viertel der ehrenamtlichen Brandschützer hatte an den beiden Tagen Bereitschaft.

Die Polizei Seesen registrierte im Stadtgebiet zu Silvester und am Neujahrstag, neben der bereits erwähnten fahrlässigen Brandstiftung in Rhüden, insgesamt vier weitere Einsätze, ein eher ruhiges Einsatzaufkommen. Zum Vergleich: Zum Jahreswechsel von 2017 auf 2018 meldete die Polizei Seesen insgesamt vier Einsätze in den zwei Tagen.

Ein 28-jähriger Seesener wurde am Montag gegen 16.10 Uhr auf der Lautenthaler Straße in Seesen durch eine allgemeine Verkehrskontrolle angehalten.  „Hier wurden durch die kontrollierenden Beamten drogentypische Ausfallerscheinungen festgestellt, die durch einen positiven Drogenvortest untermauert wurden”, heißt es im Polizeibericht.  Im Anschluss wurde eine Blutprobe entnommen, dem Seesener die Weiterfahrt untersagt und ein sogenanntes Verkehrsordungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Zum zweiten Polizeieinsatz kam es ebenfalls am Silvestertag in Seesen, genauer zu einem Verkehrsunfall mit einen Gesamtschaden von 15.000 Euro. Gegen 12 Uhr, befuhr ein 41-jähriger Herzberger mit seinem Fahrzeug die Braunschweiger Straße in Richtung Lutter. Ein 21-jähriger aus Krenzingen war auf der gleichen Straße unterwegs, er kam nur aus der Gegenrichtung. Der Mann wollte an der Einmündung zur Straße „Am Graben” nach links in „Am Graben” abbiegen. Hierbei missachtete der 21-Jährige die Vorfahrt des entgegenkommenden Herzbergers, dabei kam es zum Unfall mit hohem Sachschaden. Verletzt wurde laut Polizei niemand. 

Den Neujahrstag wird vermutlich ein 56-jähriger Seesener so schnell nicht vergessen. Gegen 1.25 Uhr war er auf der  K 58 mit seinem Fahrzeug aus Richtung Bilderlahe kommend und in Richtung Rhüden unterwegs, als plötzlich ein Reh die Fahrbahn querte, vom Pkw erfasst wurde und vor Ort verendete. Die entstandene Schadenshöhe am Fahrzeug beziffert die Polizei auf  ungefähr 1.000 Euro.

Familienfeier eskaliert am Neujahrsmorgen

Wie vielerorts wurde auch im Seesener Stadtgebiet der Jahreswechsel gefeiert. Laut Polizei eskalierte eine Familiensilvesterfeier am Neujahrsmorgen gegen 2.50 Uhr. Hier gerieten ein 23-jährigen Seesener und ein 46-jährigen Seesener aneinander. „Beide wiesen deutliche Kampfspuren auf und standen unter Alkoholeinfluss”, meldet die Polizei. Die beiden Männer wollte keine nähere Angaben zum Hergang machen. Gegen sie wurde jeweils ein Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.

Zum Schluss noch ein Blick aufs Wetter. Bekanntlich war 2018 ein außergewöhnliches – es präsentierte sich als das wärmste und sonnigste Jahr seit Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen. Gegen Ende und auch am Neujahrstag dagegen wechselhaft und vor allem regnerisch. Beim Neujahrsspaziergang durfte rund um Seesen der Regenschirm nicht fehlen. Fazit von Diplom-Meteorologin Magdalena Bertelmann vom Deutschen Wetterdienst zum Jahresbeginn: „Der 1. Januar fügt sich in die Reihe der milden, wechselhaften und stürmischen Jahresstarts ein.syg