Jede Sekunde zählt und jeder Handgriff muss sitzen

Mit Trainern, Puppen und von Kameras begleitet: Pflegekräfte, Ärzte trainierten bei Asklepios den Ernstfall

„S.A.V.E-Training“: Ärzte und spezialisierte Pflegekräfte übten jetzt in der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Kliniken Schildautal Seesen den Ernstfall.

Seesen. Wenn Patienten mit schweren Verletzungen oder Erkrankungen in die Zentrale Notaufnahme eingeliefert werden, geht es oft um Leben und Tod. Jede Sekunde zählt und jeder Handgriff muss sitzen. Optimales Teamwork ist dann mit entscheidend. „S.A.V.E.“, konkret: „Sicher Arbeiten Vertrauen Erhalten“, ist ein von Asklepios entwickeltes Trainingsformat, bei dem medizinische Notfallsituationen simuliert und deren optimales Management trainiert werden.
Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen und unterschiedlichen Berufsgruppen, unter ihnen erfahrene Ärzte und spezialisierte Pflegekräfte, übten jetzt in den Asklepios Kliniken Schildautal Seesen im Rahmen dieses Projekts den Ernstfall. Das Ziel des Trainings: Die Arbeitsabläufe sowie das Zusammenspiel innerhalb der Teams fortlaufend zu optimieren.

Die Trainings-Situationen wurden täuschend echt inszeniert: Ein Trainerteam imitierte im klinikeigenen Schockraum realistische Notfallszenarien und gaben Simulationspuppen ihre Stimme. Simuliert wurden vital bedrohliche Notfälle wie zum Beispiel Herzinfarkt, Sepsis (Blutvergiftung) und Schlaganfall. Im Anschluss an jedes Szenario wurde das Notfall-Handling anhand von Videoaufnahmen analysiert und auf Verbesserungspotentiale hin überprüft.
Der Schockraum einer Notaufnahme dient der Erstversorgung schwerstverletzter polytraumatisierter Patienten sowie auch internistisch oder neurologisch instabiler Patienten. Ziel ist die schnellstmögliche Diagnostik und Therapie von lebensbedrohlichen Verletzungen und Erkrankungen.
Die Resonanz der Teilnehmer am Ende des mehrstündigen Trainings war einhellig positiv:

„Es waren wertvolle Erfahrungen und Eindrücke für uns: Wir konnten heute gemeinsam sehr gut miteinander Notfälle trainieren, dadurch wachsen unsere Teams noch weiter zusammen“, resümiert Svenja Wüstefeld, Pflegerische Leitung der Zentralen Notaufnahme. Dr. med. Haldun Celebi, Chefarzt der Klinik für Allgemein, Unfall- und Gefäßchirurgie und Leiter der ZNA der Asklepios Kliniken Schildautal Seesen, sagt: „Wir haben bestimmte Notfall-Konstellationen ausführlich trainiert und konnten uns dabei für bestimmte Details noch mal sensibilisieren. Das Training erhöht die Sicherheit für unsere Patientinnen und Patienten, zugleich motiviert es auch uns alle“.

„Neben den medizinischen Themen legen wir großes Augenmerk auf eine geschlossene Kommunikation der Akteure und sensibilisieren die Teams zudem dafür, welche rechtlichen Anforderungen zum Beispiel bei der Aufklärung und Dokumentation zu beachten sind“, erläutert Nicola Scharf, die Fachanwältin für Medizinrecht ist und die Geburtshilfen und ZNAs im Unternehmen rechtlich berät. „Das gemeinsame Ziel ist es, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nachhaltig ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen und das Vertrauen zu erhalten, das ihnen tagtäglich eine Vielzahl von Patientinnen und Patienten in unseren Kliniken entgegenbringen“.

Hintergrund, das ist S.A.V.E.

Mit S.A.V.E. hat Asklepios 2017 ein innovatives interdisziplinäres Format etabliert, bei dem ursprünglich relevante Notfälle im Kreißsaal simuliert, deren Management trainiert und Verbesserungspotentiale herausgearbeitet werden. Der nachhaltige Erfolg des Programms führte dazu, dass S.A.V.E. 2020 auch auf die Zentralen Notaufnahmen der Asklepios Kliniken ausgeweitet wurde.

S.A.V.E. ist ein medizinrechtliches Format des Asklepios Konzernbereich Medizinrecht, Versicherungen & Compliance. Die Trainings werden in Kooperation mit dem Asklepios Institut für Notfallmedizin unter Ärztlicher Leitung von Dr. Jochen Thiele durchgeführt. S.A.V.E. ZNA basiert auf einem dualen Trainingssystem, bestehend aus dem S.A.V.E.-Teamtraining und dem S.A.V.E.-Skillstraining: Bei den inhouse durchgeführten S.A.V.E.-Teamtrainings wird ein optimales Handling relevanter Notfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Sepsis in der realen Arbeitsumgebung der Mitarbeiter trainiert.

Im anschließenden Gespräch werden die Abläufe anhand von Kameraaufnahmen mit Experten diverser Fachrichtungen analysiert und gemeinsam auf Verbesserungspotentiale hin überprüft.

Einen weiterere Schwerpunkt des Trainings ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Teams. Das Klinikübergreifende organisierte S.A.V.E.-Skillstraining für alle im internistischen Schockraum tätigen Ärzte und Pflegekräfte findet sechsmal im Jahr in Hamburg statt. Bei diesem Training liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung von handwerklichen Fertigkeiten und theoretischem Wissen aus den Bereichen Medizin und Recht. Das Skillstraining deckt außerdem die Pflichtfortbildung „Advanced Life Support Refresher“ ab.red