„Jetzt ist der Knoten durchschlagen“

Info-Abend zum Thema Hochwasserschutz in Rhüden / Nette-Ausweitung soll 2021 beginnen

Die Stadt Seesen hat am Montag über den aktuellen Stand in Sachen Rückhaltebecken Bornhausen sowie Aufweitung der Nette in Rhüden informiert.

Rhüden/Bornhausen. Die Stadt Seesen hat in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Goslar eine Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz durchgeführt, um die Menschen über die geplanten Großprojekte auf den aktuellen Stand zu bringen. Neben Seesens Bürgermeister Erik Homann waren auch Landrat Thomas Brych, die beiden Mitglieder des Landtages Petra Emmerich-Kopatsch und Frank Oesterhelweg sowie der zuständige Ingenieur Uwe Metzing vor Ort.

Bis zuletzt war die Sorge bei Bürgermeister Erik Homann ob der Finanzierung der beiden Millionenprojekte zum Hochwasserschutz in Rhüden und Bornhausen groß, „doch jetzt ist der Knoten durchschlagen!“, so der Verwaltungschef. „Im Dezember 2019 haben wir mit der Unterzeichnung des ersten Vertrags zum Sondervermögen für die Gebietskooperation Innerste einen Meilenstein erreicht“, freut sich Homann.

Der Vertrag sichert die Finanzierung der Aufweitung der Nette in Rhüden und des Rückhaltebeckens in Bornhausen – das Land trägt 80 Prozent der anfallenden Kosten, der Rest wird durch die Kooperationspartner finanziert. Insgesamt werden die Kosten für beide Projekte auf rund 15 Millionen Euro geschätzt, wovon mehr als 10 Millionen Euro allein in das Regenrückhaltebecken fließen. „Die Projekte sind durchfinanziert, das ist die gute Nachricht“, erklärt Landrat Brych.

Die für die Bürgerinnen und Bürger sowie alle Beteiligten weniger gute Nachricht ist die Dauer der Großprojekte: „Wenn’s gut läuft, kann im kommenden Jahr mit den Maßnahmen begonnen werden“, so Brych weiter. „Aufgrund der bürokratischen Verhältnisse dauert es einfach.“ Denn: Zu jedem Planfeststellungsverfahren können die Bürger*innen Einwände erheben, die einzeln bearbeitet werden müssen – so geschehen im Verfahren zum Bau des Rückhaltebeckens.

Hier änderten sich im Laufe der Zeit zusätzlich noch die Standards der naturschutzrechtlichen Prüfung. „Es ist frustrierend, auch für uns. Aber wir sind an die Gesetze gebunden und müssen jeden Einwand berücksichtigen und Fristen abwarten. Ich kann Ihnen versprechen, dass die Projekte auf unserer Prioritäten-Liste ganz oben stehen“, ergänzte Andrea Bock, Leiterin des Fachbereichs Bauen, Umwelt und Gewässerschutz des Landkreises Goslar.

Immerhin: Das Planfeststellungsverfahren für die Aufweitung der Nette wird in dieser Woche eingeleitet – mögliche auftretende Fragen wurden bereits im Vorfeld geklärt, sodass der Landkreis damit rechnet, dass die Planungen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sind und im nächsten Jahr mit der Aufweitung begonnen werden kann. Auch für den Bau des Rückhaltebeckens in Bornhausen soll 2021 der Startschuss fallen – die Bauzeit beträgt nach Schätzung des zuständigen Ingenieurbüros Metzing zirka zwei Jahre.see