Kandidatin Dunja Kreiser: „Seesen ist eine Stadt, die in SPD-Hand gehört!”

Eine Landtagsabgeordnete will in den Bundestag: Im „Beobachter”-Gespräch auch zum Asklepios-Streik Stellung bezogen

Dunja Kreiser möchte für die SPD in den Bundestag. In der vergangenen Woche besuchte sie den „Beobachter” und stellte sich und ihre Ziele vor. Die 50-jährige Wolfenbüttlerin sitzt aktuell im Landtag Niedersachsen, nun soll der Wechsel nach Berlin folgen. „Ich fühle mich im besten Alter, um den Weg nach Berlin anzutreten“, so Kreiser im Gespräch mit Redaktionsleiter Ulrich Kiehne.

Seesen. Dunja Kreiser wird für die Sozialdemokraten im Wahlkreis Wolfenbüttel / Salzgitter / Goslar im Herbst als Bundestagskandidatin antreten und könnte – bei erfolgreicher Wahl – Nachfolgerin des ehemaligen SPD-Bundesvorsitzenden und Außenministers Sigmar Gabriel werden.

Zugleich will sie die Erfolgsgeschichte der SPD für dieses Direktmandat fortschreiben. Zur Einordnung: Der letzte Wahlkreissieger, der kein Sozialdemokrat war, schaffte das im Jahr 1957 mit Wilhelm Höck (CDU). Seit 1961 hat ihn die SPD immer gewonnen. Zuletzt, wie erwähnt, Sigmar Gabriel. Er war im November 2019 allerdings von seinem Bundestagssitz für den Wahlkreis 49 zurückgetreten.

Sseit 2002 existiert der Bundestagswahlkreis 49 in seiner heutigen Form. Er umfasst die Stadt Salzgitter, den Landkreis Wolfenbüttel und vom Landkreis Goslar die Städte Langelsheim und Seesen, die Gemeinde Liebenburg sowie die Samtgemeinde Lutter am Barenberge. Die Themen, die auch hier eine Rolle spielen sind so vielfältig wie die Bewohner und die Regionen selbst.

In der vergangenen Woche hat die 50-jährige Sozialdemokratin den „Beobachter“ besucht und stand dabei Redaktionsleiter Ulrich Kiehne und Redakteurin Sylvia Gebauer Rede und Antwort. Ihre Hauptthemen waren dabei die Digitalisierung, Mobilität und Umwelt sowie Integration und Sport. Sie würde bei erfolgreicher Wahl vom Landtag in den Bundestag wechseln. „Ich fühle mich im besten Alter, um den Weg nach Berlin anzutreten“. Sie hofft, dass die Wähler sich für die SPD und damit für „Verlässlichkeit entscheiden“, erklärte sie.

Sehr bewegt haben sie die Geschehnisse rund um den letztjährigen Streik der Asklepios-Beschäftigten in Seesen, der schließlich Ende Dezember 2020 in der Schließung der Reha-Klinik kulminierte.

Vor allem, weil sie selbst aus ihrem familiären Umfeld wisse, welchen guten Ruf dieser Bereich früher hatte. Ihre Schwester wurde hier erfolgreich behandelt.
„Umso bitterer ist die Entwicklung“, unterstreicht die Sozialdemokratin. Darüber hinaus war sie bei den Treffen der verdi-Teamdelegierten beispielsweise mit Niedersachsens Sozialministerin Dr. Carola Reimann (SPD) anwesend. Ihrer Meinung nach gehören Krankenhäuser in kommunale Trägerschaft.
Als positives Beispiel führte sie im Gespräch das Städtische Klinikum Wolfenbüttel gGmbH ins Feld.

Was die niedrigen Umfragewerte der SPD angeht, so glaubt Kreiser, dass diese bis zur Wahl nach deutlich nach oben gehen können. Gerade in Seesen habe man ein starkes Wählerpotenzial bei der SPD. Das habe nicht zuletzt die Bürgermeisterwahl 2019 gezeigt, als die Kandidatin Andrea Melone nur ganz knapp gescheitert war. „Es war schade, dass es nicht geklappt hat”, so Kreiser. Seesen sei eine Stadt, die in SPD-Hand gehöre.

Wenn sie gewählt werde und ein Bundestagsmandat erhalte, würde sie gern Ausschussarbeit leisten. Das am liebsten im Umweltausschuss oder im Ausschuss für Inneres. In jedem Fall will sie sich für die Entwicklung in der Region einsetzen.uk/syg