Kirchberger Scheune ein Opfer der Flammen – hoher Sachschaden

Maschinen vom Feuer zerstört / Brandschützer mussten mehrere Probleme lösen

So sah es am Donnerstagmorgen am Brandort an der Alten Dorfstraße in Kirchberg aus.

Kirchberg. In der Nacht auf Donnerstag gegen 0 Uhr gingen bei der Polizei mehrere Hinweise auf einen Brand ein. Vermutet wurde dieser zunächst in der Triftstraße, doch es stellte sich heraus, dass eine Scheune in der Alten Dorfstraße in Kirchberg in Flammen stand. „ Der Feuerschein war deutlich zu sehen”, berichtete Seesens Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke.

Beim Eintreffen der Polizisten am Brandort stand die Scheune bereits vollständig in Flammen. Personen und Tiere kamen nicht zu Schaden. Die Ermittlungen zur Brandursache wurden aufgenommen. Nach ersten Einschätzungen beträgt der entstandene Sachschaden mehrere hunderttausend Euro, teilte die Polizei mit.

Wie Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke auf Anfrage unsrer Zeitung sagte, stellte sich vor Ort heraus, dass in der Scheune, neben Maschinen, auch ein 50.000-Liter-Fass mit Flüssigdünger lagerte, dieses war noch mit rund 10.000 Litern gefüllt. „Wenn Flüssigdünger eine Temperatur von über 170 Grad Celsius erreicht, wird er explosiv, daher mussten wir alles daran setzen, die Temperaturen herunterzukühlen”, umriss der Stadtbrandmeister das Problem vor Ort. Insgesamt vier Stunden wurde Löschwasser benötigt, zu Spitzenzeiten waren es am Brandort 6.000 Liter pro Minute. Ein weiteres Problem musste in diesem Zusammenhang vorher gelöst werden.

Eigentlich wollten die Brandschützer das Wasser aus der Markau fördern, die unweit der Scheune fließt, jedoch war sie hier ausgetrocknet und so musste die Feuerwehr das Wasser von anderer Stelle holen, gelegt wurde eine Schlauchstrecke zur Wasserförderung vom Meiereiteich, unweit des Kirchberger Rittergutes zu finden, bis zum Einsatzort – zwei Kilometer wurden hier insgesamt benötigt.

Ein nah gelegener Tierunterstand auf dem Gelände wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Zum Glück waren die drei Pferde auf einer gut 50 Meter entfernten Wiese untergebracht, so der Seesener Stadtbrandmeister. Darüber hinaus war die Spür- und Messeinheit der Kreisfeuerwehr, der die Feuerwehren Bornhauen und Herrhausen mit angehören, gefragt, um die Konzentration des Flüssigdüngers im Wasser und in der Luft zu untersuchen. Aus Sicherheitsgründen. Es wurde nur eine leicht erhöhte Konzentration am Einsatzort festgestellt, ansonsten waren die Proben negativ.

Erst wurden die Feuerwehren des Zuges Süd alarmiert, da Atemschutzgeräteträger fehlten, dann gegen 1.20 Uhr der Zug Nord, also die Feuerwehren aus den nördlichen Seesener Stadtteilen, wie Engelade und Mechtshausen. Insgesamt waren 200 Brandschützer von neun Feuerwehren, die Rhüdener blieben für weitere Notfälle drin, vor Ort. Ein Großteil rückte 4.40 Uhr ab, Kirchberger und Münchehöfer hielten Brandwache.

Darüber hinaus war die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) aus Goslar mit ihrem Atemschutzcontainer da, um die Feuerwehrleute mit fehlendem Material zu versorgen, darunter Atemschutzgeräte, die seit dem FELS-Brand Ende Juni dem Seesener Stadtverband fehlen, der „Beobachter” berichtete. Das sieht die derzeit geltende Alarm- und Ausrückeordnung der Stadt Seesen vor.

Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke fuhr am Donnerstagmorgen selbst noch einmal nach Kirchberg, um sich ein Bild zu machen.uk/syg