Kleine Rüben, aber süß!

Zuckerrübenernte in der Region steht in den Startlöchern

Der Einsatz der Erntemaschinen stellt die Fahrer in diesem Jahr vor große Herausforderungen. Durch den vielfach trockenen und harten Boden ist das ganze Können der Fahrer gefordert, damit die Zuckerrüben auch ohne große Verluste aus der Erde geholt werden. Für die Region Seesen wird je nach Bodenqualität mit einem Rübenertrag, der um bis zu 15 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt liegt, gerechnet. Die zu erwartenden höheren Zuckergehalte werden den Ertragseinbruch etwas abfedern aber keinesfalls voll kompensieren.

Seesen. In den nächsten Tagen startet die Zuckerrübenernte in der Region. Die Trockenheit der letzten Wochen wirkt sich auch auf die Rübenernte aus. Der Rübenertrag wird unterdurchschnittlich sein. Aber eines steht fest: Die Rübe ist für Mitte September so süß wie selten zuvor.

„Die Rübenerträge werden unter dem Schnitt der letzten Jahre liegen“, beschreibt Dr. Clemens Becker, Geschäftsführer des Zuckerrübenanbauerverbandes Niedersachsen-Mitte die Situation. Das Ausmaß der Ertragseinbußen differenziert regional sehr stark und kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht belastbar abgeschätzt werden. „Jeder Acker ist anders und die Erträge werden stark voneinander abweichen. Hier werden sich jeder Bodenunterschied und die von Ort zu Ort unterschiedlichen Mengen an Niederschlägen im Ertrag wiederfinden.“ Gleichzeitig dürften die höheren Zuckergehalte den fehlenden Ertrag zumindest ein wenig ausgleichen. Die Rüben sind mit Zuckergehalten von bis zu 20 Prozent derzeit sehr süß.

Die Zuckerrübe wurzelt übrigens tief und kann sehr effizient mit dem Wasser umgehen. Die Wurzeln reichen bis zu zwei Meter in die Tiefe. Somit kommt die Rübe im Vergleich zu den anderen Ackerkulturen noch am besten mit der Trockenheit zurecht. Unter zahlreichen Rübenschlägen sind jetzt aber die Wasserreserven erschöpft. Fraglich wird sein, wie stark die Rübe im Herbst noch weiter wächst. „Bis Ende der Erntesaison im November haben die Zuckerrüben in der Regel einen starken Zuwachs“, so Becker. „Der Zuwachs hängt allerdings von der Regenmenge in den kommenden Wochen ab. Wenn es in Kürze durchdringend regnet, kann es noch brauchbare Zuwächse geben.“

Der Einsatz der Erntemaschinen stellt die Fahrer in diesem Jahr vor große Herausforderungen. Durch den vielfach trockenen und harten Boden ist das ganze Können der Fahrer gefordert, damit die Zuckerrüben auch ohne große Verluste aus der Erde geholt werden.

Der Transport der Zuckerrüben erfolgt mittlerweile zum größten Teil mit modernen Lkw. Die Fahrzeuge bewegen sich gut im Verkehrsfluss und haben großvolumige Anhänger, so dass in der Regel keine Rüben mehr herabfallen, wie dies vor 20 Jahren des Öfteren vorkam. Bereits beim Verladen der Zuckerrüben werden diese trocken gereinigt. Damit verbleibt der größte Teil des an der Rübe haftenden wertvollen Ackerbodens auf dem Feld. Dadurch verringert sich insgesamt die Anzahl der Rübentransporte.

Der Zuckerrübenanbauerverband Niedersachsen-Mitte  vertritt die Interessen von rund 2.000 Landwirten in der Region rund um Hannover, Hildesheim, Braunschweig bis hin zum Harzrand. Die Verbandsmitglieder liefern insgesamt mehr als ein Drittel der von der Nordzucker AG verarbeiteten Rüben.red