Königsproklamation war wieder der Höhepunkt des Schützenfestes

Bernd Dresel bekommt den Ehrenteller als „König der Könige“

Die neuen Majestäten der SG: Hintere Reihe: Mattes Werner, Lukas Hildenhagen, Siegfried Kammler, Ralf Mirschel, Bernd Dresel und Frank Kammler; vordere Reihe: Siegrid Mirschel und Nicole Großmannn (von links).

Seesen. Geschmückt mit den Königsketten waren die Königinnen und Könige des Jahres 2017 pünktlich bereit zum Einmarsch in den Festsaal und nahmen unter dem Applaus der Zuschauer zum letzten Mal Platz an der Königstafel. Die beiden Vorsitzenden Bernd Schwerdtfeger und Dieter Fanger stellten die amtierenden Majestäten noch einmal vor.

Beide Schützenvereinigungen hatten bereits vor dem Schützenfest das Königsschießen absolviert, so dass die neuen Majestäten schon bekannt waren – aber nur in zwei verschlossenen Umschlägen, die die beiden Vorsitzenden erst unmittelbar vor der Proklamation öffneten.

Abwechselnd riefen sie dann die neuen Majestäten auf. „Ladies first“ hieß es dieses Mal, und so wurden nacheinander zuerst die Königinnen, dann die Könige, die Jugendkönige, die Seniorenkönige und die Pistolenkönige aufgerufen, um die Ketten der Vorgänger zu übernehmen und am Königstisch Platz zu nehmen.

Schließlich war die gesamte Königstafel fast vollständig ausgetauscht. Im Vergleich zum Vorjahr konnten nur Yvonne und Wolfgang Lüs ihre Titel verteidigen, aber mit Siegrid Mirschel, Siegfried Kammler, Lukas Hildenhagen, Steven Dallmann und Frank Riefling blieben noch fünf andere „alten Hasen“ am Königstisch sitzen, aber auf anderen Plätzen.

Bei der Schützengesellschaft von 1428 gingen die Königswürden an Siegrid Mirschel (Große Königin), Nicole Großmann (Kleine Königin), Bernd Dresel (Großer König), Frank Kammler (Kleiner König), Mattes Werner (Großer Jugendkönig), Lukas Hildenhagen (Kleiner Jugendkönig), Siegfried Kammler (Seniorenkönig) und Ralf Mirschel (Pistolenkönig).

Die Proklamierten des SSV Seesen von 1966: Monika Riefling (Große Königin), Yvonne Lüs (Kleine Königin), Edgar Englisch (Großer König), Wolfgang Lüs (Kleiner König), Steven Dallmann (Großer Jugendkönig), Simon Sauthoff (Kleiner Jugendkönig), Norbert Erhard (Alt-Seniorenkönig), Frank Riefling (Pistolenkönig) und Johanna Berkhoff (Prinzessin).

Bernd Schwerdtfeger hatte dann noch eine weitere gute Nachricht: Er konnte dem Alt-Senioren-König in diesem Jahr eine nagelneue Kette umlegen, die Norbert Ehrhardt gestiftet hatte. Der Zufall wollte es, dass der Spender selbst der erste Gewinner der Kette wurde.

Nach der Königsproklamation überreichte der Vertreter der Volksbank Herr Burkhard Mädje die Preise der Volksbank Seesen: Bernd Dresel als Großer König der SG Seesen erhielt traditionsgemäß eine Uhr und Kerstin Galetzka vom SSV einen Ring.

Dann übergab Bankdirektor a.D. Kentler die von ihm gestifteten Preise, die in beiden Vereinigungen nur von den Damen ausgeschossen wurden. Sie gingen an Ursula Fricke (SG) und Sigrid Sauer (SSV).

Nach der Proklamation versammelten sich die Sieger der Königswettbewerbe für einige Erinnerungsfotos auf der Terrasse des Schützenhauses. Aber damit war für die Könige noch nicht Schluss. Sie mussten vielmehr noch zum Kampf um den Ehrenteller des Königs der Könige antreten. Die anschließende Siegerehrung ist inzwischen die Spezialität von Schützenbruder Klaus Wunderlich geworden.

Er lud dazu alle Teilnehmer am Wettbewerb zu sich auf die Tanzfläche. In der Hand hielt er die 17 Scheiben, die die Königinnen und Könige vorher im Luftgewehrstand freihändig beschossen hatten – für einige Schützen eine ungewohnte Übung.

Zunächst schickte er die auf ihre Plätze zurück, die nur Fahrkarten abgeliefert hatten, und so ging es weiter, bis nur noch Bernd Dresel übrig blieb und zum „König der Könige“ proklamiert wurde. Aber auch Klaus Wunderlich sollte nicht leer ausgehen: Er wurde mit der KSV-Verdienstnadel in Gold ausgezeichnet – am Kommersabend war er verhindert.

Inzwischen war auch schon das Team der Kapelle Bayern III eingetroffen. Mit schmissigen Klängen wurden schnell die Schützenschwestern und Schützenbrüder in den Saal gelockt, die sich auf der Terrasse aufhielten und die laue Sommernacht genossen. Bandleader Kalle Bohnsack und sein Kollege Markus Bause verstanden es, den Saal den ganzen Abend in Stimmung zu halten. Und dann war da auch noch Wally (Waltraud Albrecht-Frey). Immer wieder verließ sie mit ihrem Akkordeon die Bühne und regte die Gäste zum Tanzen und zum Schunkeln an.

Am Abend gab es noch ein letztes Highlight. Sechs Nauener Nonnen brachten eine mitreißende Musikshow und parodierten, was im Musikleben Rang und Namen hat, wie Elvis Presley, Andreas Gabalier, Helene Fischer, um nur einige zu nennen. Mit urkomischen Kostümen erzeugten sie immer wieder Lachsalven. Spitze war dann der Auftritt der Kelly Family, aber damit endete dann auch leider schon der Auftritt der Nonnen, denen die Zuschauer gerne noch länger zugesehen hätten.

Bis weit nach Mitternacht sorgte dann Bayern III noch für Stimmung und Unterhaltung auf der Tanzfläche und im Saal. So wurde es für alle Beteiligten ein wunderschöner Abend, und das Schützenfest 2018 wird den Beteiligten sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.red