Kreistag gibt 60.000 Euro für Restaurierung des Hahäuser Kalkofens

Am Dorfrand ist das historische Kleinod zu finden / Harzklub Neuekrug-Hahausen kann Projekt nicht alleine stemmen

Der jetzige Zustand des denkmalgeschützen Kalkofens. Die bgis GmbH erstellt für den Erhalt und die Dokumentation 2D-Planunterlagen her und überflog den Ofen mit einer Drohne.

Hahausen. Die Hahäuser kennen dieses historische Kleinod unter dem Namen „Priens Kalkofen“. Am Ortsausgang in Richtung Rhüden ist er etwas versteckt zu finden. Am Montag war genau jenes denkmalgeschütze Objekt, das den Beginn der industriellen Entwicklung samt Kalk-Gipsproduktion im Vorharz dokumentiert und bisher einzig bekanntes Zeitzeugnis in der Region ist, Thema im Kreistag. Der Harzklub Neuekrug-Hahausen will ihn gern erhalten. Eine Förderzusage gibt es, doch hier ist ein Eigenanteil in Höhe von 60.000 Euro nötig. Gute Nachrichten für die Hahäuser: Diese Summe gibt der Landkreis Goslar.

Fakt ist, weder Harzklub noch die Samtgemeinde Lutter können diese Summe stemmen, so suchten die Hahäuser das Gespräch mit der SPD-Kreistagsabgeordneten Petra Emmerich-Kopatsch. Im Mai schaute sie sich das Kleinod persönlich an und stellte einen Antrag, der erst in den Ausschüssen und nun im Kreistag behandelt wurde. „Ein schützens- und historisch einmaligen Denkmal, das erhalten werden muss“, so Kopatsch in der Sitzung. Hier sprach sie über Gesamtkosten für die Restaurierung in Höhe von 250.000 Euro, der Harzklub hat einen Antrag über die Zuwendung zur integrierten ländlichen Entwicklung gestellt. Das Projekt erhielt laut Kopatsch hohe Punkte bei der Realisierung und eben den geforderten Eigenanteil.

Große Ablehnung auf Seiten der AfD, die solche historischen Bauten zwar erhalten will, jedoch ist ihrer Meinung nach die Auswahl willkürlich getroffen worden. „Wo kämen wir hin, wenn jedes Kreistagsmitglied aus seinem Umfeld ein Denkmal vorschlägt“, äußerte sich Straten. Alle anderen Fraktionen sahen das anders und stimmten zu.

In Sachen Historie kann Hahausens Orts- und Heimatpfleger Hans-Jürgen Seewaldt Auskunft geben. Otto Prien ließ 1927/1928 von dem Baumeister Schaper aus Braunschweig ein modernes Kalkwerk errichten.„1941 im Zweiten Kriege wurde es stillgelegt, da der alte Herr Prien es allein nicht leiten konnte und die beiden Söhne im Felde standen“, berichtet Seewaldt.syg