Leckere Wurst aus heißer Glut

Harzklub-Zweigverein Seesen pflegt seit 34 Jahren die Tradition des Harzer Fuhrmannsfrühstücks

Seit vielen Jahren fährt Werner Feldmann (Bildmitte) mit seiner Familie und Freunden mit dem Trecker zum Fuhrmannsfrühstück.

Seesen. Bestes Wetter lockte an Christi Himmelfahrt zum Fuhrmannsfrühstück in den Harzwald. Vor 34 Jahren hat der Harzklub-Zweigverein Seesen die Tradition der Harzer Fuhrmannswurst nach Seesen geholt. „Die Tradition wurde damals aus Braunlage übernommen“, erklärt Horst Schiller, 1. Vorsitzender des Zweigvereins. Genau seit dieser Zeit veranstaltet der Verein an Christi Himmelfahrt das beliebte Fuhrmannsfrühstück an der Wanderhütte am Neckelnberg.

So auch am vergangenen Donnerstag, als nicht nur hungrige Vatertagsausflügler an der Neckelnberghütte einkehrten, sondern auch viele Stammgäste – nur der Wurst wegen kamen. Darunter auch Werner Feldmann aus Bornhausen, der mit seinem Trecker, Marke Hanomag R19, auch immer wieder gern mit seiner Familie und einem engen Freundeskreis zum Fuhrmannsfrühstück kommt. Sein Trecker, Baujahr 1956, mit Anhänger hält Platz für gut zwölf Personen bereit.

Jieses Jahr blieb kein Platz frei. Zahlreiche Gäste wollten dabei sein, als der Wurst richtig eingeheizt wurde. Immer wieder fasziniert davon, dass die in Pergament und Zeitungspapier eingewickelte Wurst in der heißen Glut nicht verbrennt.

Aber nicht nur das Ritual der Zubereitung lockte die Besucher an, auch der Geschmack der Wurst wirkt als Magnet. Die Mischung aus Schmor- und Schinkenwurst schmeckt mit Brötchen und Senf besonders und saftig. Bei der Ausgabe der Würstchen ist der Andrang groß, denn wer sich nicht eine der 30 Würstchen von der Stiege ergattern konnte, musste weitere 20 Minuten auf die nächste „Wurst-Stiege“ warten. Die Besucher nehmen es jedoch sehr gelassen, denn „jeder, der eine Wurst gekauft hat, bekommt diese auch“, betont der Vorsitzende abschließend.

Bereits gegen 7 Uhr in der Früh hatten Helfer mit den Vorbereitungen begonnen, damit pünktlich nach dem Gottesdienst ausreichend heiße Glut und Asche zur Verfügung standen, um die Würstchen auf den Punkt garen zu können. Der offizielle Startschuss für den Tag fiel jedoch erst um 10.30 Uhr mit dem Himmelfahrtsgottestdienst unter freiem Himmel. Parallel dazu wurden die ersten Fuhrmannswürste gegart. Bis 13 Uhr wurden für alle Exemplare hungrige Abnehmer gefunden.am