Literarisches Roulette, mit Humor gewürzt

„Stille Hunde“ begeistern auf Einladung der Stadtbücherei im Jacobson-Haus mit Auszügen aus Weltbestsellern

Seesen. Am Sonnabend präsentierte das Theater-Duo „Stille Hunde“ wieder einmal auf Einladung der Stadtbücherei Seesen eine szenische Lesung im Saal des Jacobson-Hauses.

Vor ausverkauftem Haus boten Stefan Dehler und Christoph Huber Meilensteine aus dem Fundus der Literaturgeschichte. Wegweisendes und Irrlichter, Gereimtes und Ungereimtes, Populäres und Elitäres, Gefälliges und Skandalöses – insgesamt 36 längere und kürze Auszüge aus Romanen, Erzählungen und Gedichtbänden aller Epochen und Genres. Das gut zweistündige Programm des Abends wurde aus dieser Auswahl ausgelost. Das Glück entschied also, was wann vorgetragen wurde, ob Jahrhundertgenies zu Wort kamen oder kleinere Geister mit ihren Werken vorgestellt wurden.

Ausgelost wurden in Seesen unter anderem Textauszüge der Geier-Wally, ein Gedicht von Wilhelm Busch, eine Passage, in der Tom Sawyer einen Zaun streichen lässt, Auszüge aus Winnetou III von Karl May sowie ein Text aus der Tantologie von Erich Mühsam „Psychologie der Erbtante“ und zum Abschluss noch der Text von Hermann Harry Schmitz „Das verliehene Buch“. Die Schauspieler ließen beim Vortag der Stücke immer wieder kleine Gags in ihren jeweiligen Vortrag mit einfließen, bei denen auch das Publikum oft mit einbezogen wurde.

In der Pause erwartete die Gäste ein kleiner Imbiss im Foyer des Jacobson-Hauses, um sich für die zweite Hälfte des Roulettes zu stärken. Mit begeistertem Applaus wurden die beiden Schauspieler nach der Veranstaltung vom Publikum verabschiedet.red