Mängel melden – künftig auch per App

Zusammenarbeit der Stadt mit der Gründefirma leanact / Weitere Wege bleiben erhalten

Hadi Ghorashi, Geschäftsführer der Firma leanact GmbH stellt Bürgermeister Erik Homann und Fachbereichsleiter Uwe Zimmermann (von links) die App „Meldoo“ vor, mit der Beschwerden ganz einfach an die Stadt gerichtet werden können.

Seesen. Wer ist nicht schon einmal durch die Stadt gegangen und hat eine nicht funktionierende Straßenlaterne oder Ampel gesehen. Oder einen Ort, an dem Müll einfach in die Umwelt geschmissen wurde. Oder ein tiefes Loch in der Straße, einen Hundehaufen, einen verdreckten Spielplatz. Bisher musste der Bürger bei der Verwaltung anrufen, eine Email schreiben oder das seit 15 Jahren existierende Kärtchensystem nutzen. Künftig geht dies auch ganz einfach per App.

Dazu gibt es ab sofort eine Zusammenarbeit der Stadt Seesen mit der Gründefirma leanact GmbH. Dazu kann sich jeder Smartphonebesitzer einfach die App „Meldoo“ kostenfrei auf sein Endgerät herunterladen. Möchte der Besitzer oder die Besitzerin etwas melden, muss er oder sie einfach ein Foto von der Stelle aufnehmen, die GPS-Daten ermitteln und eine von insgesamt zwölf Schadenskategorien auswählen. „Das dauert nicht länger als 30 Sekunden“, beschreibt Bürgermeister Erik Homann.

„Das Beschwerdemanagement ist eine klassische Aufgabe der Kommunen. Damit beschäftigen sie sich schon seit Jahrzehnten. Mit der neuen App wird es für beide Seiten, den Melder und die Kommune, einfacher“, so das Stadtoberhaupt weiter. Wichtig ist ihm aber, dass es auch die bisherigen Wege weiterhin geben wird, die App nur eine zusätzliche Möglichkeit ist. Schließlich gebe es auch Bürger, die kein Smartphone besitzen oder es dafür nicht nutzen wollen.

„Meldoo“ gibt es seit rund einem Jahr. Das System wird von der Firma leanact GmbH aus Braunschweig bereitgestellt. „Wir haben die Firma durch das Entrepreneurship-Programm kennengelernt und fanden dieses Produkt sehr spannend. Wir unterstützen so zeitgleich auch ein Start-Up aus der Region.“ Hadi Ghorashi, Geschäftsführer der Firma, sieht die Stadt Seesen in dieser Hinsicht sogar in einer Vorreiterrolle. Zehn Gemeinden nutzen „Meldoo“ inzwischen bereits.

Denn auch für die Gemeinde bedeutet es eine Zeitersparnis. Die Meldungen werden direkt an die richtige Stelle weitergeleitet, es gibt keine zwischengeschaltete Kontrollinstanz mehr. Somit wird unter anderem das Bürgerbüro entlastet. Doppelte Meldungen werden zudem gleich zusammengefasst.

„Das Verfahren ist auch transparenter als die anderen Möglichkeiten“, teilt Fachbereichsleiter Uwe Zimmermann mit. Denn über die App sieht der Melder auch zu jeder Zeit, in welcher Phase der Bearbeitung der Mangel gerade ist. Außerdem werden gemeldete Mängel in der Umgebung angezeigt.

Mitmachen kann übrigens jeder Bürger auch der Gemeinden, die nicht offiziell Partner der Firma sind. Für nahezu jede Kommune hat leanact eine Adresse herausgesucht, an die gemeldete Mängel weitergeleitet werden. Seesener können also auch in Hamburg einen Hundehaufen melden und die entsprechende Stelle wird darüber informiert.

Die Stadt Seesen ist übrigens an einem weiteren Produkt der Firma interessiert. Ein Wegweisersystem für Bildschirme ist in Planung. Damit die Bürger im Rathaus oder weiteren Gebäuden schneller dorthin finden, wo sie gerade hinwollen.dh