Mein lieber Schwan: Polizeieinsatz nach tollkühnem Ausflug auf den „Zubringer”

Tierischer Einsatz auf der B 243 am Montagmorgen / Polizei und Dr. Beyerbach eskortieren achtköpfige Familie bis zur Nette

Die Familie Schwan auf ihrem Spaziergang durch Feld und Flur am Montagvormittag.

Seesen. Helle Aufregung am Montagmorgen bei der Polizei in Seesen. Mehrere umsichtige und gleichzeitig besorgte Autofahrer hatten eine junge Schwanen-Familie direkt auf dem Autobahnzubringer kurz hinter Seesen in Fahrtrichtung Bad Gandersheimer entdeckt. Mitten auf der Überholspur war die Familie Schwan mit den sechs kleinen Schwänen zu einem Spaziergang aufgebrochen – nicht ahnend, welche Gefahren hier lauern.

Hätten die ersten Autofahrer nicht geistesgegenwärtig reagiert und  abgebremst, wäre die Schwanenfamilie oder zumindest einige der insgesamt acht Familienmitglieder sicherlich von einem der heranbrausenden Autos erfasst worden.

Schnell war die Seesener Polizei zur Stelle, sperrte den Autobahnzubringer vorsorglich komplett ab. Denn allein mit einem Hinweis oder einem Verwarngeld wegen „Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr” war der Familie Schwan aus Kommunikationsgründen natürlich nicht beizukommen.

Im Gegenteil: der herbeigerufene Seesener Tierarzt Dr. Uwe Beyerbach musste die beiden Beamten, Polizeihauptkommissar Dirk Heinemann und der Auszubildenden Joy-Ann Schneider, sogar tatkräftig unterstützen. Wichtig war es erst einmal, der Familie Schwan klar zu machen, dass die Bundesstraße ein schlechter Aufenthaltsort ist. Nach einiger Zeit sah diese das wohl auch ein und so ging es im Entengang, pardon im Schwanengang natürlich, in Richtung Böschung und auf die nahegelegenen Felder.

Weil die Schwäne aber auch hier noch längst nicht in Sicherheit waren, begleitete das Trio Dr. Beyerbach, Heinemann und Schneider sie weiter auf ihrem Weg, der sie zunächst in Richtung Kirschenallee führte und dann weiter in Richtung Nettetal beziehungsweise in die Felder zwischen Bilderlahe und Engelade. Die drei Begleiter halfen der Familie Schwan dabei, auf dem rechten Weg zu bleiben, bis sie schließlich allesamt ins kühle Nass der Nette sprangen. „Nun sind sie in Sicherheit“, so Dr. Beyerbach, der erklärte, dass die jungen Schwäne erst wenige Tage alt sind. Für die Familie ist der Ausflug am Montagvormittag glimpflich ausgegangen. Und freuen dürfen sie sich zusätzlich. In Rechnung gestellt wird der tierische Einsatz durch die Beamten nicht, sie waren in der Tat ausnahmslos als Freund und Helfer im Einsatz.uk