Mobiler Blitzeranhänger: Fehlerhafte Bescheide verschickt

Betroffen ist der Einsatz im Seesener Stadtteil Herrhausen / Landkreis räumt technischen Fehler ein

Landkreisweit war dieser mobile Blitzeranhänger, hier bei Hahausen, im Einsatz. Gemessen wurde auch im Seesener Stadtteil Herrhausen, hier kam es bei der Auswertung zu einem technischen Fehler. Insgesamt wurden im gesamten Messzeitraum 3.495 Verstöße festgestellt.

Herrhausen. Mit einem Bußgeld hatte der Seesener, wie 27 weitere Autofahrer, vermutlich gerechnet. Schließlich hatte Anfang November der mobile Blitzeranhänger, der an diesem Tag im Seesener Stadtteil Herrhausen aufgestellt war, ausgelöst. Doch als sich der Temposünder seinen Feststellungsbescheid, in seinem Fall waren es 15 Euro, genauer ansah, bemerkte er die Ungereimtheiten. Der Landkreis räumt einen technischen Fehler ein.

In seinem Fall war er am 2. November angeblich gegen  23.57 Uhr auf der Lautenthaler Straße in Seesen geblitzt worden. „An dem Tag war ich überhaupt nicht in Seesen. Dem Beweisfoto nach war der mobile Blitzeranhänger zu dem Zeitpunkt im Ortsteil Herrhausen stationiert“, schildert der Seesener gegenüber dem „Beobachter“.  Da aber sämtliche Daten beziehungsweise der Standort, hier speziell Straße und Hausnummer, nicht korrekt waren, hatte er Einspruch eingelegt und nach knapp 15 Tagen eine Einstellungsmitteilung erhalten.

Wie Landkreissprecher Maximilian Strache auf Anfrage mitteilt, wurden von diesem Messtag ( 2. November) insgesamt 28 fehlerhafte Bescheide verschickt.  Der Messstellencode vom Messfoto ist im Auswertungsprogramm korrekt angegeben und stimmt mit der tatsächlichen Messstelle überein. Dann kam es zur Panne: „Bei der Zuordnung der Tatortbezeichnung hat es eine Abweichung gegeben, dies hat bei der Übernahme in das Bußgeldprogramm zu einem technischen Fehler geführt“, räumt der Landkreissprecher ein. Wie in dem Fall des Seeseners eben zur Lautenthaler Straße als Tatort.

Doch alle erwischten Temposünder in Herrhausen, der Spitzenreiter wurde nach Toleranzabzug mit 74 km/h erwischt, haben schon einen Bescheid bekommen oder erhalten diesen noch. Laut Maximilian Strache führt dieser technische Fehler nicht zur Aufhebung, da maßgebend für den Bescheid der Messstellencode und die korrekte Messstelle inklusive Protokoll sind. Offenbar lohnt sich ein Widerspruch, wie der beschriebene Fall zeigt.

In diesem Jahr hatte der Landkreis Goslar in der Zeit vom 4. Mai bis 5. November den mobilen Blitzeranhänger landkreisweit im Einsatz. 24-stündige Geschwindigkeitsmessungen fanden an, im Vorfeld festgelegten, neuralgischen Punkten statt. Eine der ersten Stellen war im Verlauf der B 248, zwischen Hahausen und Lutter am General-Fuchs-Parkplatz. Laut dem Landkreissprecher wurden in den sechs Monaten insgesamt  3.495 Verstöße registriert.

Während es bei den stationären Anlagen beim Einlesen und der Übernahme der Daten in die entsprechenden Programme grundsätzlich keine Probleme gibt, kann es bei den mobilen Geräten zu  Fehlern kommen, da laut Strache „eine manuelle Zuordnung der Messstelle erfolgt“.

Insgesamt zieht der Landkreis ein positives Fazit in puncto Einsatz des mobilen Anhängers. Deutlich wurde die Unfallprävention erhöht, zudem wurden die Verkehrsteilnehmer sensibilisiert und sie waren aufmerksamer in Sachen Geschwindigkeit unterwegs. Laut Strache wird ein erneuter Einsatz geprüft.syg