„Neue“ Stadtbücherei wird zum Leseparadies für alle Generationen

Sanierungsarbeiten abgeschlossen / Hohe Aufenthaltsqualität / Eröffnung noch in diesem Jahr geplant

Wohnlich-gemütlich: Rechts der neue Haupteingang der Stadtbücherei; in der Raummitte zeigen die Lampenschirme schon, wo sich das Lesecafé befinden wird. Die neue Verbuchungstheke wird hinten links, hinter dem Wandvorsprung, ihren neuen Standort haben.

Seesen. Schon in der Vergangenheit hat es aus Richtung der Nachbarkommunen stets viel Anerkennung gegeben für die Seesener Stadtbücherei. Gäste der Vorharzstadt, die ihre Schritte ins 1. Obergeschoss des Jacobson-Hauses lenkten, waren immer wieder begeistert – zum einen der großen Auswahl und des luftigen strukturierten Aufbaus, zum anderen der vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen wegen.

Nun wird in einigen Wochen das Staunen wohl noch größer werden. Die seit mehreren Monaten laufenden Sanierungs- und Umbauarbeiten sind nämlich mittlerweile abgeschlossen. „Jetzt geht es noch an den Feinschliff, bevor dann hoffentlich schon bald die Möbel geliefert werden“, sagt Stadtsprecherin Beatrice-Arianne Dziuba bei einem Rundgang durch die alten und doch so neuen Räumlichkeiten.

Die Behauptung, dass die Seesener ihre Stadtbücherei so ganz „nackig“ nicht wiedererkennen würden, wäre wohl übertrieben. Aber es sieht doch schon alles sehr gediegen aus; modern und funktional eben, ohne dabei dick aufzutragen. Abschied nehmen muss man künftig vom alten Eingang rechts der Treppe. Stattdessen wird die Bücherei künftig geradeaus durch eine selbst aufschwingende High-Tech-Tür angesteuert. „Barrierefrei“ lautet auch hier das Stichwort.
Und schon befinden sich die Kunden quasi mitten im Belletristik-Bücherparadies. Halbrechts wird der Blick auf die neue moderne, teils höhenverstellbare Verbuchungstheke fallen. Was aber vor allem auffallen wird, das sind die Möbel.

Die Bücher in diesem Bereich werden in fahrbaren Rundregalen untergebracht sein. Das ist nicht nur optisch und beim Stöbern von Vorteil, sondern vor allem in Sachen Flexibilität äußerst praktisch. Das Lesecafé mit Sesseln, Tischen und wohnlichen Lampenschirmen komplettiert das gemütliche Ambiente. Und wenn dann mit einem Buch in der Hand der Blick auf den Vinylfußboden in Holzoptik und auf den hochwertigen, strapazierfähigen Teppich – „das nennt sich übrigens Kugelvlies perlmutt“, wie Bea Dziuba aufklärte – fällt, dann möchten Bücherwürmer am liebsten gar nicht mehr gehen.

Die Sachbücher werden sich auf 43 Regalmetern in etwa dort verteilen, wo sie bisher auch schon zu finden waren. Wer diesen Abschnitt links des Haupteingangs weiter durchschreitet, kommt künftig in einen extra Raum mit PC-Arbeits- und Leseplätzen sowie allerhand Lernhilfen. Auch das Kulturbüro wird hier untergebracht sein.

In dem „Schlauch“, der früher einmal den Eingang mit der Theke verband, haben nun die Jugendlichen ihr eigenes Reich mit Medienboxen, Sitzhockern und Kokon zum Schmökern und „Chillen“. Gleich dahinter, mit den markanten Säulen im Zentrum, schließt sich die Eltern-Kinder-Abteilung an. Hier wird es beispielsweise eine Riesenauswahl an Zeitschriften und Ratgeberliteratur geben, die keine Wünsche offen lässt. Und vom Bilderbuch für die ganz Kleinen über die Kinder-Abenteuer-Lektüre bis hin zu Hörbüchern und DVDs ist sowieso alles vorhanden. „Wir werden für den Kinderbereich extra ein Podest zum Lesen oder für Veranstaltungen installieren; dimmbare Lichtkreise sorgen zudem für die passende Atmosphäre“, sagt Bücherei-Leiterin Daniela Spötter. Und Mitarbeiterin Barbara Cappelmann schießt gleich noch eine ganz wichtige Nachricht hinterher: „Die gute alte Eisenbahn wird aufgearbeitet und auch weiterhin zur Verfügung stehen.“

Das ist aber längst noch nicht alles. So soll es künftig für Büchereibesucher mit gültiger Lesekarte möglich sein, die Stadtbücherei auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu nutzen. Ein Rückgabeterminal wird eingerichtet. Außerdem soll das digitale Lesen in der Bibliothek und das Nutzen altersgerechter Apps mit einem sogenannten „Hublet“, einem Selbstbedienungsterminal mit mehreren Tablets, möglich gemacht werden.

Doch jetzt werden, wie bereits erwähnt, erst einmal sehnsüchtig die Möbel erwartet. Ende November sind dann die Techniker im Haus, um für die insgesamt rund 28.000 vorhandenen Medien den reibungslosen elektronischen Datenaustausch sicherzustellen. „Und wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, dann könnte die ‘neue’ Stadtbücherei im Jacobson-Haus noch in diesem Jahr geöffnet werden“, so Beatrice-Arianne Dziuba abschließend.kno