Neues Führungsduo bei der Kreisjugendfeuerwehr

Michael Müller kandidierte nicht mehr / Ein Seesener neu dabei / Mahnende Worte von Stefan Bettner

Das neue Führung der Kreisjugendfeuerwehr (von links): Martin Butzlaff (Kreisjugendfeuerwehrwart) und Patrick Lüs (stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart).

Seesen/Goslar. In seiner Amtszeit ist einiges passiert, endlich konnte das niedergeschriebene Konzept realisiert werden. In Herrhausen absolvierten 26 Kinder aus drei Kinderfeuerwehren die erstmalige Brandflohabnahme im Landkreis Goslar. An fünf Stationen mussten sich die Nachwuchsbrandschützer beweisen. Am Ende konnte Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Müller 24 Kindern den Brandfloh verleihen. Nur eines von zahlreichen Highlights für den Seesener während seiner dreijährigen Amtszeit. Doch zur Wiederwahl trat Michael Müller nicht mehr an, so oblag es den 90 Stimmberechtigten einen Nachfolger zu wählen.

Zwei Kandidaten bewarben sich –  zum einen der bisherige stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Martin Butzlaff und zum anderen Michael Ring von der Jugendfeuerwehr Vienenburg. Ein Großteil votierte für Butzlaff. „Ich will alle an einen Tisch bringen und vor allem für die Wettbewerbe begeistern“, formulierte Butzlaff bei seiner Vorstellung, was er anpacken will. Erleichtert wird die Arbeit nicht gerade, denn an diesem Nachmittag blieb der Posten Wettbewerbe und Veranstaltungen unbesetzt. „Für die neue Führung nicht gerade ein einfacher Einstieg“, merkte Michael Müller dazu an.

Mit Spannung haben die Vertreter der Jugendfeuerwehren aus dem Seesener Stadtgebiet die Wahl des stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwartes betrachtet. Denn hier wurde klar, ob die Seesener weiterhin einen der beiden Führungsposten auf Kreisebene stellen können. Für den zweiten Mann hinter Butzlaff bewarb sich Patrick Lüs, den viele nur unter seinem Spitznamen „Hamster“ kennen, für das Amt. Seit zehn Jahren ist er stellvertretender Jugendfeuerwehrwart in Kirchberg. Als Gegenkandidat stellte sich auch hier erneut Michael Ring auf, doch auch im zweiten Versuch klappte es nicht. Hier votierte eine deutliche Mehrheit für den Seesener Bewerber.

Künftig wird Seesen weiterhin mit zwei Personen in der Führung vertreten sein, denn Benjamin Wagner wurde als Fachbereichsleiter für die Kinderfeuerwehren im Amt bestätigt, er kandidierte erneut. Und Michael Müller wird hin und wieder auf Kreisebene  dabei sein, jedoch dann als Seesens Stadtjugendfeuerwehrwart. „Hier mache ich definitiv weiter“, bestätigte er im Gespräch mit dem „Beobachter“.

Im Rahmen der Versammlung schlug ein Seesener kritische Töne an, nämlich Stefan Bettner, der stellvertretender Landesjugendfeuerwehrwart ist. „Wir müssen es schaffen, dass die Jugendlichen, die wir zehn Jahre ausbilden, auch dann in der Feuerwehr bleiben“, so Bettner. Dem neuen Führungsduo gab er mit auf dem Weg, unterstützend zu wirken, dass alle Posten besetzt werden. Denn im Landkreis Goslar gibt es neun Jugendfeuerwehren mit Nachwuchssorgen, fünf Jugendfeuerwehren haben keinen gewählten Jugendfeuerwehrausschuss und keinen Jugendsprecher.

Dabei ist die Einbeziehung der Jugendlichen laut Bettner immens wichtig. Und sie wollen auch, nur sie müssen ernst genommen werden. Fakt ist: Keine Lust mehr oder ein Wohnortwechsel werden als Gründe für den Austritt genannt, jedoch sind „anderer Verein“ und „neue Interessen“ auf dem Vormarsch. Hier gilt es gegenzusteuern. Denn eines ist auch klar, 90 Prozent des aktiven Brandschützernachwuchses kommt aus der Jugendfeuerwehr.syg