Oberschule Seesen erhält die ersten 25.000 Euro für die Digitalisierung

4,9 Millionen Euro werden für alle Schulen im Landkreis Goslar ausgegeben / Kultusminister Tonne übergab die ersten Bescheide

Landrat Thomas Brych und Annegret Tuchtfeld, Leiterin der Oberschule Seesen, freuen sich über den DigitalPakt Schule, über den die Seesener Schule insgesamt 130.000 Euro erhält.

Seesen/Goslar. Eine Konferenz über das Internet hätte auch gepasst, schließlich geht es um die Digitalisierung aller Schulen. Bundesweit. Doch Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne ließ es sich nicht nehmen, auf einen analogen Termin im Goslarer Kreishaus zu setzen. Im Gepäck hatte er für fünf Schulen im Landkreis Goslar die ersten Förderbescheide in einer Gesamthöhe von 130.000 Euro. Der Startschuss für den DigitalPakt Schule. Angereist war an diesem Nachmittag auch Annegret Tuchtfeld, Leiterin in der Oberschule Seesen. Sie konnte die ersten 25.000 mit zurück in die Sehusastadt nehmen.

Über den DigitalPakt Schule erhält Niedersachsen insgesamt 470 Millionen Euro vom Bund. Hinzu kommt eine Aufstockung durch das Land um rund 52 Millionen Euro. Damit stehen über 522 Millionen Euro für die Verbesserung der IT-Bildungsinfrastruktur an Niedersachsens Schulen bis 2024 zur Verfügung. 4,9 Millionen Euro davon erhält der Landkreis Goslar. Froh sind die Verantwortlichen über diese Finanzspritze. Denn ein Stück weit sorgte die Corona-Krise dafür, dass Schüler und Lehrer ins kalte Wasser geschubst wurden. Plötzlich gehörte nicht mehr der Präsenzunterricht an der Schule, sondern das Lernen von zu Hause aus zum Alltag. Am Computer oder am Tablet. Auch künftig wird das im Schulalltag eine Rolle spielen. „Die Voraussetzungen dafür sind aber leider sehr unterschiedlich. Daher ist es sehr gut, wenn Schulträger und Schulen gemeinsam gegensteuern, um hier einen Ausgleich zu schaffen“, betont Kultusminister Tonne im Kreishaus. Oft musste erst die Infrastruktur quasi besorgt werden. So unter anderem am Seesener Jacobson-Gymnasium, das nun die Anschaffung des Schulservers „IServ“, über den Schüler und Lehrer kommunizieren, vorgezogen hatte. „Aktuell nutzen wir ja erst einmal nur die Cloud, die Serverlösung wollen wir über mit dem Geld aus dem Digitalpakt finanzieren“, teilt Stefan Bungert, Schulleiter des Seesener Jacobson-Gymnasiums auf Anfrage mit.  Insgesamt 275.000 Euro erhält seine Einrichtung. Auf der Agenda stehen unter anderem Wlan, Endgeräte und die digitale Präsentationstechnik. 

Von dem ersten 25.000 Euro, insgesamt wird es 130.000 Euro geben, will die Oberschule Seesen 65 Tablets kaufen. „Das Smartphone ist zum Lösen der Aufgaben nicht geeignet, denn es ist viel zu klein“, nennt Annegret Tuchtfeld im Gespräch ihre Erfahrung der letzten Wochen. Denkbar ist es, die Geräte auch Schülern zur Verfügung zu stellen, die zu Hause nicht über die notwendige technische Ausstattung verfügen. Laut Konrektor Daniel Beyer sind davon gut 40 Oberschüler betroffen. Mitunter auch Familien, die für drei schulpflichtige Kinder nur einen Laptop haben, nennt er ein Beispiel.

Größtes Sorgenkind der Oberschule ist das Wlan. Aktuell nur im Verwaltungsbereich verfügbar, doch perspektivisch muss das in allen Klassenzimmern möglich sein, auch in ausreichender Stärke, wenn sich alle Schüler einer Klasse zeitgleich anmelden. Gut 60 bis 100 Ports sind für die gesamte Schule nötig, aktuell sind es nicht einmal zehn. Zudem werden 30 digitale Tafeln benötigt. Die Finanzspritze kommt da zur rechten Zeit.syg