Obst ernten ausdrücklich erwünscht

Auch Seesens Landfrauen machen sich stark für Aktion gegen Lebensmittelverschwendung

Seesen/Münchehof. Der Spätsommer beschert uns eine wahre Pracht an Schätzen in der Natur. Ob Äpfel, Birnen oder Pflaumen – viele Obstsorten haben Saison und warten nun darauf, gepflückt oder gesammelt zu werden. Jedoch bleiben so mancher Baum und Strauch ungeerntet und das Obst liegen, bis es letztendlich verrottet. Somit gehen wertvolle Lebensmittel verloren, die sonst wunderbar als kleiner Snack genossen oder zu leckerer Marmelade, Saft und Kuchen verarbeitet werden können.

Als Teilnehmende am Ernteprojekt „Gelbes Band“ können Besitzer Bäume und Sträucher farblich kennzeichnen, deren Früchte auch ohne direkte Rücksprache von jedermann geerntet werden dürfen. Betreibende von Streuobstwiesen sowie private und öffentliche Besitzer von Obstbäumen werden so unterstützt, die Flächen abzuernten. Sei es, weil die Ernte aus Altersgründen nicht mehr zu bewerkstelligen ist, oder weil die Menge den Eigenbedarf oder die zeitlichen Kapazitäten überschreitet.

Bäume und Sträucher mit einem „Gelben Band“ können von Bürgern zum Selbstpflücken abgesammelt werden. Wer eigenes Obst frisch erntet, lernt Lebensmittel auf eine neue Art zu schätzen. Das Ernteprojekt „Gelbes Band“ ruft deshalb alle Besitzer auf, sich an der Aktion zu beteiligen und ihre Obstbäume mit Lebensmittelrettern zu teilen. Gleichwohl werden alle Bürger ermuntert, einen Ausflug zu nächstgelegenen Obstbäumen mit einem „Gelben Band“ zu machen und die geretteten, regionalen Lebensmittel in ihrer Vielfalt frisch zu genießen.

Solche Bäume mit leckeren Früchten stehen auch im Stadtgebiet Seesen unter anderem auch in Münchehof in der Fürstenhagener Straße. Hier können Interessierte also nach Herzenslust Äpfel pflücken. Die Bäume sind übrigens im Eigentum der Stadt Seesen, die wiederum grünes Licht für die Aktion gegeben hat.

Weitere Engagierte sind herzlich willkommen

Wer selbst Lust bekommen hat, Lebensmittel vor dem Verderb zu retten und Obst zu ernten, kann sich bei der Kreisverbandsvorsitzenden Heike Wedde unter der Telefonnummer (05322) 80029 oder auf der Internetseite des ZEHN unter www.zehn-niedersachsen.de näher über das Ernteprojekt sowie die unterschiedlichen Standorte der markierten Obstbäume informieren. In Seesen können sich Interessierte auch an die Vorsitzende des Seesener Landfrauenvereins, Martina Hirschfeld wenden.

Weitere Bäume mit gelben Bändern stehen in der Region unter anderem auf der Straße zum Lutteraner Ortsteil Rhode sowie in der Feldmark Rhüden (der „Beobachter“ hatte darüber bereits in der Dienstagsausgabe berichtet).

Dass die Selbstpflücker respektvoll mit dem Eigentum und der Natur umgehen, nicht klettern, sondern nur in Reichweite oder vom Boden sammeln sowie keine Bäume oder Sträucher beschädigen sollten, versteht sich von selbst. Außerdem gilt: Wer ernten möchte, tut dies auf eigene Gefahr.uk