Öffentlichkeitsfahndung nach zweifacher Brandstiftung in Seesen

Es geht um die Feuer am späten Abend des 23. September

Seesen. Die Fahnder gehen nun einen weiteren Schritt und erhoffen sich Hinweise aus der Bevölkerung. Dahinter steckt der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig erlassene Beschluss des Amtsgerichts Braunschweig zur Öffentlichkeitsfahndung. Konkret geht es um die zweifache Brandstiftung am 23. September des vergangenen Jahres in Seesen. „Die Ermittler des 1. Fachkommissariats des Zentralen Kriminaldienstes bitten mit dem Phantombild und der dazugehörigen Beschreibung die Bevölkerung um Mithilfe. Genauer bei der Suche nach einem Mann, der im Verdacht steht, am 23. September 2021, zwischen 23.15 und 23.30 Uhr, in der Sehusastadt zwei Brände gelegt zu haben“, so Polizeisprecher Markus Lüdke.

Erster Brand in einem Mehrfamilienhaus in Talstraße

Der erste Brand wurde an jenem Abend gegen 23.25 Uhr im Hausflur eines Mehrfamilienhauses in der Talstraße entdeckt. Wie Seesens Ortsbrandmeister Thomas Bettner auf Anfrage mitteilte, wurden die Brandschützer wenig später alarmiert. Als sie in der Wache waren und ausrücken wollten, ging eine zweite Alarmierung in der Wiesenstraße ein. Pikant: Nur einige hundert Meter entfernt. „Daraufhin verständigten wir die Ortsfeuerwehr Herrhausen“, blickt Thomas Bettner zurück. Sie teilten sich auf.

In dem Mehrfamilienhaus in der Talstraße waren Kleidungsstücke im Kellergeschoss in Brand geraten, außerdem stand eine Kommode im Erdgeschoss in Flammen. Letztere wurde durch jemanden noch ins Freie gezerrt, erinnert sich Wilfried Wende, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins, im gestrigen Gespräch zurück. Sieben Wohnungen befinden sich in dem Objekt. Von den Hausbewohnern konnten die Kleidungsstücke im Keller gelöscht werden. Die Kommode übernahmen die Feuerwehrleute. „Das Treppenhaus war verqualmt, sieben Bewohner hatten das Haus verlassen“, ist dazu unter anderem im Einsatzbericht der Feuerwehr vermerkt.

Während der Feuerwehr die Brandbekämpfung oblag, kümmerten sich die Mitglieder der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Seesen um die sieben Bewohner, die ins Freie gelaufen waren. „Wir hatten diese vom Rettungsdienst übernommen und jedem eine Decke gegeben. Sie wollten den Ort aber nicht verlassen, weil sie wissen wollten, was mit ihren Wohnungen ist“, erinnert sich Bereitschaftsleiter Wilfried Wende zurück. Mit sechs Personen war die Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Seesen vor Ort. Nachdem das Mehrfamilienhaus von der Feuerwehr belüftet wurde, konnten die Bewohner zurückkehren. Bis 1.30 Uhr waren die Brandschützer an jenem Tag hier gefordert. Parallel musste der zweite Brand in der Wiesenstraße bekämpft werden.

In der Wiesenstraße griff das Feuer auf die Hausfassade über

Laut dem Seesener Ortsbrandmeister hatten die beiden Papiertonnen, die an der Hausfassade standen, schon so in Flammen gestanden, dass das Feuer die Außenfassade dieses Mehrfamilienhauses in Mitleidenschaft gezogen hatte. „Die Feuerwehr konnte durch schnelles Handeln Schlimmeres verhindern“, betont in diesem Zusammenhang noch einmal Polizeisprecher Markus Lüdke. Bis 0.30 Uhr dauerte dieser zeitgleiche Einsatz in der Wiesenstraße. Über 50 Einsatzkräfte waren hier ab 23.45 Uhr gefordert.

„Aufgrund der räumlichen und zeitlichen Nähe besteht für die Ermittler der begründete Verdacht, dass beide Brände durch eine Person gelegt worden sind“, teilt der Goslarer Polizeisprecher dazu mit. Aufgrund von Zeugenaussagen konnte schließlich ein Phantombild erstellt werden, welches die Person zeigt, die sich zur Tatzeit in der Näher der Wiesenstraße verdächtig verhalten haben soll. Der vermeintliche Täter ist zwischen 30 und 35 Jahre alt und ungefähr 190 Zentimeter groß. Bekleidet war er an jenem Tag, laut dem Zeugen, mit einem grau-schwarzen Käppi mit der Zahl Null oder dem Buchstaben O im Stirnbereich und einer schwarzen oder dunkelblauen Winterjacke mit Emblem „Jako" – mehr zur Personenbeschreibung im Informationskasten.

Wer sachdienliche Hinweise zu dieser Person geben kann, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei Goslar unter der Rufnummer (05321) 3390, oder bei der Polizei Seesen unter der Telefonnummer (05381) 9440 zu melden.

Täterbeschreibung

Geschlecht: männlich
Alter: zwischen 30 und 35 Jahren
Größe: ungefähr 190 Zentimeter
Statur: schlank
Erscheinungsbild: wirkte deutsch
Kopfform: schmal
Haut: hell
Haare: kurz, rotblond
Bart: rotblonde Bartstoppeln
Ohren: unauffällig
Augenbrauen: leicht hochgezogen
Augen: tiefliegend, weit geöffnet, eher hell
Nase: etwas länger, normal
Mund: schmal
Bekleidung: grau-schwarzes Käppi mit der Zahl Null oder einem Buchstaben O im Stirnbereich; schwarze oder dunkelblaue Winterjacke mit Emblem „Jako".syg