Photovoltaikanlage löst offenbar Scheunenbrand aus

Großeinsatz am Sonnabend am Knüllhof an der B 248 bei Ildehausen

Unter Atemschutz gingen die Brandschützer ins Gebäude.

Ildehausen. Große Aufregung am Sonnabend in Seesen. Die Alarmierung kurz nach 12 Uhr ließ Schlimmstes befürchten. Auf dem Knüllhof, an der B 248 bei Ildehausen gelegen, sollte eine Scheune brennen. Obendrein sollten Tiere in Gefahr schweben. Kurze Zeit später ertönten auch die Sirenen im Stadtgebiet.

Seesens stellvertretender Stadtbrandmeister Klaus Kiehne war einer der ersten, der am Einsatzort eintraf. „An einer Stelle kamen aus dem Dach die Flammen“, schilderte er vor Ort im Gespräch mit dem „Beobachter“. Vermutlich ausgelöst durch die dort verbaute Solaranlage. Laut Klaus Kiehne ging der Erkundungstrupp unter Atemschutz ins Gebäudeinnere beziehungsweise auf den Dachboden der Scheune über Leitern. Über die Drehleiter löschten sie von außen das Feuer mit gut 1.000 Liter Löschwasser. Doch die Gefahr war damit noch nicht gänzlich gebannt.

Einerseits mussten sie schauen, wie es mit den 22 Schweinen, die in der Scheune untergebracht sind, weitergeht. „Heraustreiben aufs Feld ging nicht, denn wenn sie unkontrolliert beispielsweise auf die A7 laufen, haben wir die nächste Katastrophe“, schildert Klaus Kiehne. Ein Viehhändler kam deshalb mit dem entsprechenden Tiertransporter, um im Notfall agieren zu können.

Andererseits musste ein Fachmann für Photovoltaikanlagen genau schauen, ob hier alles sicher ist. Ein Teil der Untersuchung war das Überfliegen der Scheune mit der Drohne. Diesen Part übernahm die Drohnenpilotgruppe um Rhüdens Ortsbrandmeister Timo Hurlemann. „Da die Seesener bereits vor Ort eingebunden waren, oblag uns die Aufgabe“, berichtet Timo Hurlemann. Die Anlage schaute sich vor Ort Goslars stellvertretender Stadtbrandmeister und Elektromeister Jürgen Koch, der solche Photovoltaikanlagen selbst einbaut, an. Er baute unter anderem zwei Elemente vom Scheunendach ab und schützte die Kabelenden vor Wasser. Solange er auf dem Dach per Drehleiter agierte, blieben die Einsatzkräfte vor Ort. Erst gegen 16.15 Uhr verließen die letzten Brandschützer die Einsatzstelle.

Gut 111 Brandschützer waren direkt am Einsatzort, neben Seesen war es der Zug Süd, also die Mitglieder der Feuerwehren Ildehausen, Kirchberg, Münchehof und Herrhausen. Sie legten zwei Schlauchleitungen, um für den Ernstfall die Wasserversorgung vor Ort sicherzustellen. Neben einer Strecke vom Teich unweit des Knüllhofs legten sie eine weitere, fast zwei Kilometer lange Wegstrecke von Ildehausen bis zum Einsatzort.

An der Eulenburg warteten die Einsatzkräfte vom Zug-Nord, also von den Feuerwehren Bilderlahe, Bornhausen, Engelade und Mechtshausen, um im Notfall Unterstützung leisten zu können. Unterm Strich setzten sich 146 Brandschützer unter anderem aus dem kompletten Stadtgebiet sowie Kreisbrandmeister Uwe Fricke in Bewegung. Gut 30 Fahrzeuge waren am Sonnabend im Einsatz.

Die genaue Schadenshöhe und die Ursache standen am Sonntag noch nicht fest.syg