Pläne für eine Aufwertung des Seesener Bahnhofs präsentiert

Stationsrahmenpläne für elf Bahnhöfe entwickelt / Regionalverband Großraum

Konkretisierte Vorschläge für die Aufwertung des Bahnhofs in Seesen liegen vor. Dieser weist mit seiner Innenstadtlage mit kurzen Wegen ins Stadtzentrum eine Reihe von Stärken und Potenzialen auf, und das in Privatbesitz befindliche Empfangsgebäude liegt idealtypisch und ortsbildprägend am Bahnhofsvorplatz, heißt es in der dem „Beobachter“ vorliegenden Planung „Stationsrahmenpläne im Großraum Braunschweig – Neue Ideen für Bahnhofsumfelder, Verknüpfungsanlagen und Empfangsgebäude“.

Seesen/Braunschweig. Bahnhöfe sind die Visitenkarte einer Stadt. Sie prägen das Bild einer Kommune, sie tragen dazu bei, Reisen mit der Bahn attraktiv zu machen. Sie sind Ankunfts- und Abfahrtsort, sie sind Treffpunkt – und manchmal auch ein Ort für einen längeren Aufenthalt. Im Verbandsgebiet des Regionalverbandes Großraum Braunschweig gibt es insgesamt 47 Bahnhöfe, darunter auch den Bahnhof in Seesen, wo täglich mehr als 1000 Menschen (an einem durchschnittlichen Werktag) ein-, um- oder aussteigen.

Viele Bahnhöfe in der Region wurden in den vergangenen Jahren barrierefrei ausgebaut und modernisiert. Einige Kommunen haben begleitend das Umfeld neugestaltet. Es sind einige Rendezvous-Haltestellen entstanden, so dass Fahrgäste unmittelbar vom Bus in die Bahn umsteigen können und umgekehrt. Fahrradabstellanlagen, Sitzgelegenheiten und moderne Fahrgastanzeiger sind hinzugekommen. Vergleichbare Ansprüche gibt es auch an wichtigen Bushaltestellen, die über ihre verkehrliche Funktion hinaus besonders gestaltet und ausgestattet werden können.

Ziel des Regionalverbandes ist es, dass alle Bahnhöfe und wichtigen RegioBus-Haltestellen im Verbandsgebiet einschließlich deren Umfelder in absehbarer Zeit ansprechend gestaltet sind. Sie sollen funktional aufgewertet und die Aufenthaltsqualität merklich verbessert werden.
Um diesem Ziel näherzukommen, hat die Verwaltung in Abstimmung mit den beteiligten Kommunen elf Bahnhöfe und beispielhaft zwei RegioBus-Haltestellen in das Programm der Stationsrahmenpläne aufgenommen (siehe Faktenblatt). In einem intensiven Prozess mit den Verwaltungen sind Vorschläge entstanden, was an den einzelnen Standorten gestaltet werden kann.

„Unser Ziel ist es neben dem ÖPNV Angebot auch die Aufenthalts- und Umstiegsorte weiter zu entwickeln. Durch unsere Förderprogramme können wir die Kommunen bei den Kosten des Infrastrukturausbaus und der Umgestaltung entlasten, in dem wir einen Teil der Aufwände übernehmen“, erläutert Verbandsdirektor Ralf Sygusch und verweist gleichzeitig auch auf die Unterstützung durch den Regionalverband in Planungsfragen.

In der Regel werden Infrastrukturmaßnahmen von der Landesnahverkehrsgesellschaft zu 75 Prozent gefördert, der Regionalverband beteiligt sich zudem an der Kofinanzierung. Darüber hinaus hat der Verband ein eigenes Förderprogramm aufgelegt das über die Finanzierung der grundlegenden Maßnahmen hinausgeht.
Hierzu zählen Ideen, die die Aufenthalts- und Servicequalität erhöhen und damit der Attraktivität und der Akzeptanz des ÖPNV in besonderer Weise dienen, beispielsweise das Herrichten von Empfangsgebäuden, die Aufwertung von Warte- beziehungsweise Aufenthaltsflächen durch schattenspendende Bepflanzung, Sitzmöbel oder hochwertige Beleuchtung.

Und was soll nun genau in Seesen passieren? Konkretisierte Vorschläge liegen vor. Der Bahnhof Seesen weist mit seiner Innenstadtlage mit kurzen Wegen ins Stadtzentrum eine Reihe von Stärken und Potenzialen auf, und das in Privatbesitz befindliche Empfangsgebäude liegt idealtypisch und ortsbildprägend am Bahnhofsvorplatz, heißt es in der dem „Beobachter” vorliegenden Planung „Stationsrahmenpläne im Großraum Braunschweig – Neue Ideen für Bahnhofsumfelder, Verknüpfungsanlagen und Empfangsgebäude.

Der Vorplatz allerdings zeige auch Schwächen auf: Die Busverknüpfung sei weder funktional noch gestalterisch zufriedenstellend und die Aufenthaltsqualität des massiv vom Verkehr dominierten Platzes ist stark eingeschränkt.

Aus diesem Grund konzentriere sich die Bahnhofsrahmenplanung auf die Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes: Neben der Neuordnung des ZOB, für den eine Bus-Insel mit vier für Gelenkbusse dimensionierte, barrierefreie Haltestellen und zwei Pausenplätze vorgeschlagen werden, steht die fußgänger- und fahrradfreundliche Gestaltung im Mittelpunkt. Zur Neugestaltung als Begegnungszone gehören auch die Einbeziehung des angrenzenden Bereichs der Gartenstraße und des Kreuzungsbereichs der Bahnhof- und Poststraße sowie die Neufassung des dem Empfangsgebäude zugeordneten Freiraums, die im weiteren Planungsverlauf mit den Interessen und Planungsabsichten des Eigentümers abzustimmen sein wird.

Weitere Maßnahmen betreffen die Neuordnung der Park+Ride-Funktion am Vorplatz, die Umnutzung des Güterschuppens und der öffentlichen WC-Anlage sowie die Aufwertung und Erweiterung der Bike+Ride-Funktion durch zwei neue, qualitativ hochwertige Fahrradabstell- und Sammelschließanlagen.
Die Gesamtko­s­ten würden sich auf stolze drei Millionen Euro belaufen.

Nun liegt es natürlich auch an der Stadt Seesen und dem Eigentümer, dem Schritt zur Aufwertung mitzugehen.uk