Buschtrommel

Ran an die Buletten

Buletten und Bier nach der Ratssitzung: Beim interfraktionellen Gespräch im Foyer des Jaobson-Hauses kredenzte Verwaltungsmitarbeiter Markus Timm den Ratsmitgliedern Klopse mit der Zange.

Seesen. „Das wird jetzt noch bis zur Wahl nächstes Jahr so weitergehen”, meinte ein hoher Verwaltungsbeamter aus dem Rathaus am Mittwochabend mit Blick auf das leicht rauer werdende Klima, dass derzeit beim Rat der Stadt Seesen Einzug hält.

In der Tat: Obwohl sich die Fraktionen bei allen zu treffenden Entscheidungen am Ende ja grundsätzlich einig waren, gab es hier und da eine gewisse Spitzfindigkeit, die nicht zu überhören war.

„Die SPD stellt einen Antrag und die CDU überlegt sich etwas anderes, das ist schon putzig”, befand Andrea Melone zunächst einmal, als sie den SPD-Antrag zum Thema Bauplätze in Rhüden bewertete.

Was die CDU soviel anderes überlegt hatte? War auf den ersten Blick nicht zu erkennen, eigentlich sagten alle so ziemlich das Gleiche aus etwas anderen Blickwinkeln und mit etwas anderen Worten. Dennoch galt es erst einmal, ein bisschen auf Konfrontation zu gehen.

Als dann der Ernst Pahl für die CDU auch noch einmal in einem in der Tat etwas längeren Wortbeitrag das Thema Bauplätze in Rhüden beleuchten wollte, entfuhr der Fraktionsvorsitzenden der SPD der Zwischenruf „Zur Sache bitte!” „Das muss ausgerechnet die SPD sagen”, konterte dann wiederum Rudolf Götz, der später noch belehrend darauf abzielte, die SPD kenne sich wohl beim Thema Schulden nicht so richtig aus.

Der Ratsvorsitzende Uwe Klöppner ließ Pahl dessen Ausführungen zu Ende bringen. Auch beim Halbjahresbericht, der alles in allem positiv ausfiel, gab es unterschiedliche Bewertungen. Während Andrea Melone zum Sparen ermahnte, sah ihr Gegenüber Rudolf Götz keine Veranlassung, Trübsal zu blasen. Und im Ergebnis waren sich ohnehin alle einig, dass Investitionen im Bereich Feuerwehr und Kindergärten zu tätigen sind.

Am Ende der Sitzung war es dann Bürgermeister Erik Homann, der traditionell zum „interfraktionellen Gespräch” in das neue Foyer des Jacobson-Hauses.

Die Verwaltungsbeamten Markus Timm und Wolfgang Jakobi kredenzten hier Buletten aus dem Haus Bellgarth – bei Kaltgetränken wurde die Ratssitzung noch einmal durchgekaut.

Allgemeiner Tenor: der Wahlkampf hat begonnen, Streitthemen gibt es aber irgendwie gar nicht.uk