Freibad Rhüden setzt auf digitale Technik

Neuer Fernseher zeigt jetzt Wasser- und Außentemperatur an / Dank an Jörg Detka

Andreas Herr (links) und Jörg Detka, der das TV-Gerät dem Freibad kostenlos zur Verfügung gestellt hat.

Rhüden. Viele Besucher kannten schon aus der vergangenen Saison die Temperaturanzeigen auf dem kleinen Monitor nahe der alten Terrasse. Einigen war allerdings der Monitor zu klein und es musste oftmals die Brille gezückt werden, um die Temperaturen abzulesen. Und zum großen Bedauern des Freibadteams, gab der Monitor zum Anfang der Saison auch noch seinen Geist auf.

Da traf es sich gut, dass Jörg Detka spontan einen großen Fernseher dem Freibad zur Verfügung stellte. Die Freude im Freibad war riesengroß.Vor wenigen Tagen traf man sich, um den Fernseher gebührend einzuweihen. Für die Anzeige der Wasser- und Außentemperaturen auf dem Fernseher ist Andreas Herr verantwortlich. Das komplette System wurde von ihm eigens für das Freibad Rhüden programmiert und wird stetig erweitert und aktualisiert.

So kann man seit kurzer Zeit auf der Homepage des TSV Rhüden nicht nur die aktuellen Wasser- und Lufttemperaturen einsehen, sondern seit dieser Saison auch die Anzahl der eingebuchten Besucher auf dem Freibadgelände oder ob der Kiosk geöffnet ist. Des Weiteren ist Andreas Herr verantwortlich für die Entwicklung und Einführung der neuen RFID-Chip-gestützten Technik zur Erfassung der Besucher im Freibad (der „Beobachter“ berichtete bereits).

Mit dem Einsatz der Chips muss der Besucher nicht mehr den für das coronabedingte Kontakttracking notwendigen Datenerfassungsbogen ausfüllen. Damit wird Zeit und Papier gespart. Und in greifbarer Zukunft wird der Einlass sogar per Drehkreuz gewährleistet. Somit fungiert der RFID-Chip dann als elektronische Eintrittskarte.

Doch wie funktioniert das mit den Chips und was steckt dahinter? Andreas Herr erklärt: „Die RFID unterstützte Lösung ist eine Datenbank, die zunächst einmal Informationen über die Chipkarten und deren Inhaber speichert. Ist die Karte gültig, wird der Zeitpunkt des Betretens vermerkt. Beim Verlassen des Geländes meldet sich der Gast an dem Ausgangsterminal ab und auch dieser Vorgang wird gespeichert. So kann man anhand der Zeitstempel genau nachvollziehen, wer zur selben Zeit im Freibad anwesend war.

Mit diesen Daten kann das Gesundheitsamt im Falle einer auftretenden Infektion sehr schnell die Kontaktdaten erhalten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Familienkarte bekommt bei diesem System jeder seinen persönlichen, nummerierten Chip. So ist immer eine eindeutige Zuweisung möglich“. Die Vorgaben der DSGVO werden natürlich eingehalten. Es werden lediglich die absolut notwendigen Daten, wie Name, Anschrift und Telefonnummer erfasst. Auch werden aktuell nur Gäste mit einer Saisonkarte registriert.

Tagesgäste werden aktuell noch manuell erfasst, da ansonsten der Verwaltungsaufwand zu hoch ist. Die Daten werden ausschließlich lokal auf dem Server des Freibades gespeichert und nach Ablauf der Saison gelöscht. Da Andreas Herr als IT-Verantwortlicher eines mittelständischen Automobilzulieferers in den letzten Wochen seine Überstunden abbauen musste, hatte er Zeit, sich hier ehrenamtlich zu engagieren.

Das Grundgerüst der Software war in drei bis vier Tagen fertig. Nebenher wurde auch noch ein Kartenleser entwickelt. Das System erzeugt inzwischen auch noch Statistiken über die Besucher und füllt die Homepage des TSV mit Informationen bezüglich des aktuellem Besucheraufkommens und Status des Kiosks. Es ist übrigens geplant – vermutlich zur nächsten Saison – eine Drehkreuzanlage zu installieren und die RFID-Chips als Eintrittskarte zu verwenden.

So kann dann der Zugang zum Bad automatisch passiert werden. Das Drehkreuz konnte vom Freibad Osterode übernommen werden, das leider in diesem Jahr geschlossen hat. Das Chipkartensystem hat im Übrigen auch das Interesse des TSV Münchehof geweckt und nach einer Begutachtung der Lage mit Dieter Kolle vom Freibadteam Münchehof, wird das System zum Saisonstart in Münchehof ebenfalls installiert.cmh