Bezirksliga 3 Braunschweig

Saft- und kraftlos

TSV Münchehof hat den Abstiegskampf noch nicht angenommen

Auch Kapitän Philip Bergmann konnte dem Spiel des TSV Münchehof keine Wendung geben.

Münchehof. Das Bezirksligateam des TSV Münchehof ist nach einer absolut enttäuschenden Leistung und der verdienten 1:3-Heimniederlage gegen den TSV Üfingen gleich zu Beginn der Rückrunde auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Nicht nur TSV-Trainer Timm Ahfeldt war nach dieser katastrophalen Leistung gebügelt und sprachlos. Ex-Betreuer Harald Püster fasste es so zusammen: saftlos, kraftlos, willenlos und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Der TSV Üfingen hingegen zeigte, wie es geht. Alle Spieler waren hochmotiviert und erreichten am Ende einen weitestgehend ungefährdeten 3:1-Sieg. So eine kampf- und willensstarke Leistung hätten TSV-Trainer und Zuschauer gern auch von ihrem Team gesehen. Einziger Lichtblick war der 2:1-Anschlusstreffer von Neuzugang Michel Rottler in der 71. Minute. Die TSVer spielen am kommenden Sonntag bei Union Salzgitter und müssen dort versuchen, zu punkten.

Viele Fragen bleiben nach dem Spiel offen, woran es gelegen hat, dass die TSVer  so unsicher und gehemmt wirkten. Eigentlich erreichte kein Akteur in läuferischer und spielerischer Hinsicht seine Normalform. Ganz anders die Gäste, die mit drei Angreifern von Minute eins an die TSV-Abwehr schon am eigenen Strafraum aggressiv und mit hoher Geschwindigkeit anliefen. Da blieb kaum Zeit, das Leder vernünftig nach vorn zu spielen. Diese Aggressivität und das hohe Anlaufen hätte man sich auch von den TSVern gewünscht, aber da kam nichts. Üfingen konnte immer wieder mit langen Bällen nach vorn agieren und kämpfte sich  in die Partie. Dabei waren die Gäste spielerisch keineswegs überlegen. Aber sie hatten einfach den Willen, diese Partie zu gewinnen.

Torchancen gab es zunächst nicht und es schien, als hätten die TSVer zumindest hinten alles im Griff. Ein Riesenbock von Gerrit Demmig  in der 28. Minute führte zur ersten Torchance der Partie, doch Kevin Lüs hielt gegen den frei durchlaufenden Moritz Drabon glänzend und zeigte seine Qualitäten in 1:1-Situationen. Das schien für die TSVer der Weckruf gewesen zu sein. Von der 29. bis zur 33. Minute hatten die Münchehöfer in einer Druckphase drei gute Torchancen.  Zunächst verzog Alexander Nickel per Volleyschuss aus zehn Metern  nach Maßflanke von Eric Pägert.  Dann verzog Michael Rottler von der Strafraumgrenze nach schönem Zuspiel von Andreas Geibel. Schließlich konnten die TSVer mehrere Nachschuss-Chancen nach einem weiten Freistoß von Alex Bergmann nicht nutzen. 0:0 zur Pause, insoweit war da noch alles in Ordnung.

Mit dem 0:1 in der 56. Minute gingen die Illusionen der Hausherren, gegen diesen kampfstarken Gegner einen „Dreier“ landen zu können, dahin. Moritz Drabon köpfte einen Freistoß von der Seitenauslinie, der ganz  lange unterwegs war, aus fünf Metern fast ungehindert ein. Acht Minuten später das 2:0 für Üfingen durch Andreas Gröger, dessen Flachschuss unerreichbar abgefälscht wurde. Von den TSVern kam kaum Gegenwehr – kein richtiges Aufbäumen. Der 2:1-Anschlusstreffer nach einer Freistoßflanke von Alexander Krause in der 71. Minute, die Michael Rottler mit einem sehenswerten Kopfball abschloss, brachte zwar noch einmal Hoffnung. Aber die Gastgeber waren an diesem Tag einfach nicht in der Lage, den nötigen Druck aufzubauen.

Allein der Abwehrschlag von Alessandro Orto brachte das Gäste-Tor noch einmal in Gefahr. Üfingens-Keeper  Tobias Moldauer lenkte den aufspringenden Ball gerade noch über den Querbalken.  Üfingen wurde immer stärker und kam in der 88. Minute mit einem sehr schön indirekt ausgeführten Freistoß, den Moritz Drabon aus spitzem Winkel unter die Latte hämmerte, zum völlig verdienten 3:1-Sieg. Die Üfinger haben den Abstiegskampf angenommen – die TSVer noch nicht. Sie müssen über den Kampf und den Teamgeist kommen und gnadenlos fighten – vom Angriff bis zur Abwehr. Die Ahfeldt-Schützlinge können das, sie müssen es nur zeigen.ki