Auf dem Schildberg wird ein neuer 30 Meter hoher Funkmast gebaut

Die HarzEnergie verfolgt hier ein klares Ziel / Investiert werden in Seesen allein 150.000 Euro

Die vier vorhandenen Funkmasten auf dem Seesener Schildberg eignen sich aus mehreren Gründen nicht für eine Erweiterung. Deshalb ist ein Neubau notwendig, genauer geht es um das Gelände links neben der Anlage, auf dem bereits der Wasserhochbehälter seht.

Seesen. Wer von der A7 in Seesen abfährt oder aus Richtung Hahausen in die Sehusastadt kommt, sieht den Funkmast auf dem Schildberg schon von Weitem. Während der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses wurde bekannt, dass die HarzEnergie auf dem Schildberg eine weiteren Funkmasten errichten will. „Meine Tochter sagt jetzt schon immer, Papa wir sind zu Hause“, berichtete CDU-Ausschussmitglied Gerrit Lober in der jüngsten Sitzung.

Er mahnte in diesem Zusammenhang an, dass sich die Unternehmen hier durchaus zusammenschließen könnten, was in anderen Ländern bereits der Fall ist. Damit nicht jeder seinen eigenen Funkmasten errichten muss. Und das Landschaftsbild leidet. Denn Gerrit Lober blickt bereits in die Zukunft und erinnert daran, dass in Seesen perspektivisch der Ausbau des 5G-Netzes kommen wird. „Dann werden die vorhandenen Antennen nicht ausreichen“, äußerte sich das Ausschussmitglied. Die Verwaltung versprach, der HarzEnergie diesen Hinweis mitzugeben.

Unabhängig davon verfolgt das Unternehmen klare Ziele. Die Harz Energie Netz GmbH investiert rund zwei Millionen Euro in den Bau eines eigenen 450-MHz-Funknetzes und macht sich damit langfristig unabhängig von internationalen und nationalen Mobilfunk-anbietern. Es soll unter anderem zur Steuerung der Stromnetze, zur Fernauslesung intelligenter Zähler und zur Notfallkommunikation eingesetzt werden.

Damit die HarzEnergie dies flächendeckend realiseiren kann, muss an insgesamt sechs Standorten ein neuer Funkmast gebaut werden. Auf dem Schildberg, genauer geht es um das Gelände, auf dem bereits der Wasserhochbehälter steht, wird einer der 30 Meter hohen Funkmasten errichtet. Der Standort Schildberg soll das Gebiet Seesen, Rhüden und Umland abdecken. Auf dem Gelände existieren derzeit vier Funkmasten.

„Die Masten der Telefonica, der Amateuerfunk Firma Bessel sowie der Funkturm der Deutschen Funkturm eignen sich aufgrund der Auslastungen beziehungsweise Ausrichtungen jedoch nicht“, teilt Katharina Gräfe seitens des Unternehmens auf Anfrage mit. An einem Neubau kommt die HarzEnergie nicht herum. Der Baustart ist gut drei bis vier Monate nach Erhalt der Baugenehmigung vorgesehen. 

Wann das sein wird, ist derzeit noch offen. Die Zeitschiene sieht nur vor, dass die Fertigstellung für etwa Mitte 2021 avisiert wird. Am Seesener Standort investiert die HarzEnergie allein ungefähr 150.000 Euro. „450-MHz-Funknetze eignen sich hervorragend für die Anforderungen von Energieversorgern, die auf besonders sichere und zuverlässige Kommunikationssysteme angewiesen sind“, erklärt der Geschäftsführer der Netzgesellschaft, Dirk Schaper.

Das Funknetz hat eine große Reichweite, benötigt deshalb nur wenige Sendeanlagen und es ermöglicht eine gute Funkversorgung in Gebäuden und sogar in Kellerräumen. Eine weitere wichtige Eigenschaft, die nicht zu unterschätzen ist, bringt laut Gräfe das neue Netz mit: Während herkömmliche Telekommunikationsnetze ohne Strom nach wenigen Stunden ausfallen, ist das 450-MHz-Funknetz mehrfach abgesichert.

Sollte es zu einem flächendeckenden Blackout kommen, kann das Funknetz 72 Stunden und länger weiterbetrieben werden. Dies wird mit einer entsprechenden Notstromversorgung über Netzersatzanlagen sichergestellt. Projekt- und Kooperationspartner ist die 450connect GmbH. Das Unternehmen baut in Kooperation mit Energieversorgern ein bundesweit flächendeckendes 450-MHz-Funknetz auf.sg