Staatsanwaltschaft bestätigt: Gegen Propst Gleicher i.R. wird ermittelt

Seesen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig führt derzeit Ermittlungen gegen den ehemaligen Seesener Propst Thomas Gleicher durch. Demnach ist bereits im März eine Anzeige beim Polizeikommissariat Seesen eingegangen, wie Erster Staatsanwalt Hans Christian Wolters am Montag gegenüber dem „Beobachter“ bestätigte.

Es ging bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zunächst um die Frage der Vorteilsannahme, eine nach deutschem Strafrecht strafbare Handlung. Kern der „Korruption“ ist dabei die Verknüpfung von Dienstausübung und Vorteilszuwendung. Zeitgleich erklärte Wolters, dass unter Umständen und nach einer ersten juristischen Bewertung in Braunschweig statt einer „Vorteilsnahme“ im juristischen Sinne wohl eher der Strafbestand der „Unterschlagung“ vorliegen könnte, in dem Fall eben der Unterschlagung von Impfdosen, die bekanntlich ein rares Gut waren beziehungsweise immer noch sind.

In ähnlichen Fällen von Impfdrängelei, so die Staatsanwaltschaft, würde dahingehend ermittelt. Die Ermittlungen sollen nun ergeben, ob sich der ehemalige Propst strafbar gemacht haben könnte oder nicht.

Beamte des Polizeikommissariats Seesen rollen den ganzen Fall nun also auch noch einmal auf und müssen die Vorgänge im Seniorenzentrum St. Vitus eben auch noch einmal genauestens prüfen. Hierbei wird beispielsweise die Frage gestellt, ob die Impfreihenfolge eingehalten wurde und welcher Personenkreis geimpft werden sollte. Mehr dazu in Kürze.uk