Seesens Bahnhof soll zu einer modernen Mobilitätsstation werden

Gesamte Anlage soll barrierefrei und somit attraktiv für heutige und künftige Fahrgäste gemacht werden

Der (verhüllte) Bahnhof Seesen: Eine hohe Aufenthaltsqualität wird angestrebt.

Seesen. Der Bahnhof in Seesen soll eine Mobilitätsstation werden, mit einfachen und kurzen Umstiegen zwischen Bahn und Bus, mit Fahrradabstellmöglichkeiten und Park&Ride-Plätzen. Die gesamte Anlage wird barrierefrei und somit attraktiv für heutige und künftige Fahrgäste.

Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Sanierung und Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes einschließlich der angrenzenden Freiflächen. Dafür stellt der Regionalverband Großraum Braunschweig mehr als 500.000 Euro bereit. Das beschlossen die Mitglieder der Verbandsversammlung am Donnerstag einstimmig.

In Seesen soll in den nächsten Jahren mit vereinten Kräften von Stadt, Regionalverband und der Bahnhof Seesen GbR ein Vorplatz mit hoher Aufenthaltsqualität und dem Bahnhofsgebäude als zentralem Bestandteil entstehen. Dessen Restaurierung stellt den ersten Schritt dar, das alte Bahnhofsgebäude wird in neuem Glanz erstrahlen und den Platz prägen. Der Regionalverband unterstützt diesen ganzheitlichen Ansatz und hat mit der Bahnhof Seesen GbR eine einheitliche Platzgestaltung sowie die Einrichtung eines Servicebereichs im Bahnhofsgebäude für die Nutzer des ÖPNV vereinbart. Fahrgäste können hier künftig Tickets kaufen und Informationen bzw. Dienstleistungen rund um den ÖPNV bekommen. Ab 2023 wird die Stadt Seesen den Vorplatz umgestalten, die Planungen dazu sollen noch in diesem Jahr beginnen.

Das Geld stammt aus dem noch jungen Förderprogramm des Regionalverbandes, das genau für solche Maßnahmen aufgelegt wurde. In der Regel wird es von Kommunen in Anspruch genommen, in Seesen kommt die private Bahnhof Seesen GbR mit entsprechenden Zweckbindungsauflagen zum Zuge.

Weil Kommunen alleine häufig nicht in der finanziellen Lage seien, ihre Bahnhofsumfelder als moderne Mobilitätsstationen zu gestalten mit Bike&Ride- und Park&Ride-Anlagen, Bushaltestellen, ansprechenden Aufenthaltsbereichen und weiteren Serviceeinrichtungen, hatte der Verband Anfang 2020 dieses Förderprogramm aufgelegt. „Bahnhöfe sind die Visitenkarte einer Stadt“, betont Verbandsdirektor Ralf Sygusch. „Nur, wenn sie modern, attraktiv und adäquat gestaltet sind, erhöht das die Chancen, von potenziellen Fahrgästen genutzt zu werden.“

Der Regionalverband Großraum Braunschweig kümmert sich um einen ausgewogenen ÖPNV und eine dynamische Regionalentwicklung. Der Verband mit politischem Auftrag verfolgt die gemeinsamen Interessen der Städte Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg und der Landkreise Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel.

Damit in der Harz-Stadt eine Anlage „aus einem Guss“ entstehen kann, engagiert sich der Regionalverband in besonderer Weise. Er unterstützt das Vorhaben nicht nur finanziell, sondern wird sich auch bei der Planung und Gestaltung einbringen.

„Wir alle wollen eine Verkehrswende. Das schaffen wir aber nur, wenn der ÖPNV – gerade auch im ländlichen Gebiet – attraktiv, schnell und digital ist“, verdeutlicht der Verbandsdirektor. Alle Angebote von ÖPNV, Fahrrad, zu Fuß gehen und auch mit dem eigenen Pkw bis zum Bahnhof zu fahren, sollen in Seesen in Einklang gebracht werden.

Dazu gehören nicht nur die barrierefrei erreichbaren Bahnsteige, sondern auch kurze Umstiege zwischen den Verkehrsmitteln und digitale Auskunftssystem für die Fahrgäste. Erst vor kurzem waren vor dem Bahnhof drei neue Fahrgastinformationsanzeiger in Betrieb gegangen, die in Echtzeit anzeigen, wann der nächste Bus kommt.kno