Spendenbereitschaft größer als erwartet

133 Personen spendeten in der GS an der Jahnstraße Blut, und es hätten sogar noch mehr sein können

Die Liegen wurden mit Sicherheitsabstand aufgestellt.

Seesen. Das öffentliche Leben liegt seit einem Jahr in vielen Bereich still. Keine Versammlungen mehr, kein gemeinsamer Sport, keine Singabende. Rien ne va plus – nichts geht mehr. Eine Ausnahme bilden da die Blutspendetermine, zu denen das Deutsche Rote Kreuz aufruft. Am Montagnachmittag fand wieder eine Blutspende des DRK Seesen in der Grundschule an der Jahnstraße statt. Und die Resonanz war sehr groß.

Begeistert zeigte sich DRK-Bereitschaftsleiter Wilfried Wende über die Teilnahme an der jüngsten Blutspende am vergangenen Montag in der Grundschule. 133 Spender kamen – und das vor dem Hintergrund von Corona und natürlich einem noch größerem hygienischen Aufwand als sonst. Weil auch noch das ansonsten obligatorische Büfett ausfallen musste, gab es für die Blutspender diesmal wieder Tüten mit geschmierten Brötchen, Joghurt und Obst zur Stärkung nach der Spende mit auf den Heimweg. Unter den 133 Spendern waren auch 23 Erstspender.

Leider kam es diesmal zu Verzögerungen, zwischenzeitlich mussten viele Spender bei der Registrierung warten. „Das ist sehr schade, das tut uns auch sehr leid”, so Wilfried Wende im Gespräch mit dem „Beobachter“. Viele hätten die Wartezeit aber in Kauf genommen, dafür gebühre ihnen ein Dank.
Für seine 100. Blutspende wird Frank Riefling noch einen Präsentkorb erhalten.

Wer Blut spenden will, sollte sich gesund und fit fühlen. Es werden folgende Vorkehrungen zur Sicherheit von Blutspendern und Helfern bei den Blutspendeterminen getroffen: Desinfektionsstationen, Temperatur wird gemessen, alle Helfer und Spender tragen einen Mund-Nasen-Schutz, Abstand (auch die Spendeliegen werden mit Sicherheitsabstand aufgebaut), Warteschlangen werden durch zusätzliches Personal und Terminreservierungen vermieden und Lunchpakete werden anstelle des Büfetts verteilt.

Personen die innerhalb der letzten vier Wochen infiziert oder daran erkrankt waren, in den letzten zwei Wochen Kontakt mit einer coronavirusinfizierten Person hatten und unter Quarantäne stehen, der letzten vier Wochen grippeähnliche Symptome hatten oder innerhalb der letzten zwei Wochen aus einem ausländischen Risikogebiet wiederkamen den Blutspendetermin nicht zu besuchen.

Die Versorgung der Patienten muss weiterhin sichergestellt sein. Aus dem Spenderblut werden Präperate gewonnen, welche viele Erkrankte ihr Leben lang erhalten. Menschen mit Tumorerkrankungen, die sich in einer Chemo- oder Strahlentherapie befinden, sind auf die Blutpräparate angewiesen, um die Nebenwirkungen dieser Therapien zu überstehen.

Wenn mehr als eine Woche lang nicht genügend Blutspenden eingehen, wäre die Patientenversorgung innerhalb kurzer Zeit nicht mehr abzusichern, da einige Blutpräparate nur eine kurze Haltbarkeit haben.

Die Folgen wären die Verschiebungen geplanter Operationen für einen längeren Zeitraum sowie eine Gefährdung insbesondere von Krebspatienten während einer Chemo- beziehungsweise Strahlentherapie. Steffen Pallinger: „Wenn Sie gesund und fit sind, können Sie Blut spenden“

Das Rote Kreuz betont, dass beim Blutspenden auf größte Hygiene geachtet und das Coronavirus nicht über das Blut übertragen wird. „Wenn Sie gesund und fit sind, können Sie Blut spenden“, betont auch Steffen Pallinger, Facharzt für Allgemeinmedizin, Betriebsmedizin, Rettungsmedizin und Palliativmedizin, sowie Betriebsarzt der Asklepios Kliniken Schildautal.

Natürlich gilt es, in diesen Coronavirus-Zeiten möglichst viel Abstand zu halten beim Blutspenden. Auch beim Blutspendevorgang selbst werden natürlich die besonderen Hygienemaßnahmen beachtet.uk