Stadt Seesen ist in einem Bereich jetzt landkreisweite Vorreiterkommune

Dabei spielen das Fahrrad und eine spezielle Arbeitsgemeinschaft eine Rolle

Bürgermeister Erik Homann setzt sich für ein fahrradfreundliches Seesen ein.

Seesen. Die Stadt Seesen wurde als erste Kommune im Landkreis Goslar in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Niedersachsen und Bremen (AGFK) aufgenommen. Insgesamt 70 Städte, Gemeinden und Landkreise sind bereits Mitglied in dem Verein, der sich intensiv mit dem Thema Radverkehr auseinandersetzt, um das Land fahrradfreundlicher zu gestalten.

Wie es in der Pressemitteilung aus dem Rathaus heißt, kann nicht jede Kommune Mitglied werden. Voraussetzung für die Aufnahme in den Verband ist zunächst ein Grundlagenbeschluss zur kommunalen Radverkehrsförderung. Den gab es in Seesen bereits im Jahr 2015, als sich der Rat dazu entschlossen hat, sämtliche zukünftige Straßenbaumaßnahmen im Stadtgebiet nur unter Berücksichtigung des Radverkehrs durchzuführen. Auch darüber hinaus hat die Stadt die Initiative ergriffen und sich durch Ausweisung von Fahrradstraßen, der Installation von Fahrradbügeln oder der Öffnung von Einbahnstraßen aktiv für die Verbesserung des Radverkehrs eingesetzt. So wurde beispielsweise die St.-Annen-Straße in der Kernstadt im Jahr 2018 zur Fahrradstraße. Jedoch existiert noch das Schild „Anlieger frei“. Hier gelten vor Ort neben dem Vorrang für die Radler noch die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h und „Anlieger” sind auch jene Kraftfahrer, die das Schulzentrum oder den Parkplatz am Schulzentrum anfahren.

Die Pläne der Stadt gehen weiter. Bekanntlich ist beispielsweise bereits eine Fahrradabstellanlage am Seesener Bahnhof vorgesehen. Mithilfe eines Radwegekonzepts soll auch der große Wunsch der Verwaltung sowie vieler Seesener Bürgerinnen und Bürger nach Radwegen zwischen den Ortsteilen in Erfüllung gehen. „Aktuell überarbeiten wir den Entwurf und geben ihn im Anschluss zunächst in die Politik“, verrät Uwe Zimmermann, Leiter des Fachbereichs Ordnung.

Auch für diesen Bereich kann der Informationsaustausch mit anderen Kommunen in der AGFK hilfreich sein. Neben Fortbildungen und Workshops an der Fahrradakademie kann über die Arbeitsgemeinschaft auch der Dialog mit Landespolitikern gesucht werden. Bürgermeister Erik Homann sieht die Aufnahme in den Verein als wichtigen Schritt in die richtige Richtung an: „Als Stadt möchten wir alles daran setzen, fahrradfreundlicher zu werden. Das spiegelt sich nicht nur in der aktiven Suche nach potentiellen Fördermöglichkeiten und der Teilnahme an Aktionen wie dem Stadtradeln wider, sondern eben auch in unserem Bemühen, in den Austausch mit anderen Kommunen zu treten und weitere Impulse zu bekommen“. Und der Verwaltungschef fügt an:  „Genau diesen Mehrwert erhoffen wir uns durch unsere Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen“.see/syg