Stadt Seesen kauft landwirtschaftliche Flächen für rund 3,1 Millionen Euro

Weg für neue Gewerbegebiete ist nun frei / Mit Resolution Solidarität mit Asklepios-Beschäftigten bekundet

Der Rat der Stadt Seesen hat in seiner Sitzung am Mittwochabend zukunftsweisende Beschlüsse auf den Weg gebracht. Insbesondere der Ankauf von Gewerbeflächen stand dabei im Blickpunkt. Der Rat stimmte dem Vorhaben zu, Flächen für insgesamt 3,1 Millionen Euro von zwei Seesener Landwirten zu erwerben.

Seesen. Der Rat der Stadt Seesen hat in seiner Sitzung am Mittwochabend zukunftsweisende Beschlüsse auf den Weg gebracht: Die Mitglieder bekundeten mittels einer Resolution ihre Solidarität mit den Pflegekräften der Asklepios Kliniken Schildautal, entschieden über den Ankauf von großen Flächen zur Ausweisung neuer Gewerbegebiete und stimmten für die Errichtung eines Gründerzentrums.

Stadtrat hofft , dass in den seit Monaten andauernden Tarifstreit Bewegung kommt. Besonders die Resolution fand zu Beginn der Sitzung beim Publikum großen Anklang: Im Saal hatten sich viele Mitarbeiter des Pflegepersonals sowie des Betriebsrates eingefunden, unter anderem der Betriebsratsvorsitzende Oliver Kmiec sowie Betriebsrat Martin Kupferschmidt.

Nach der Abstimmung über die Resolution unterbrach Ratsvorsitzender Uwe Klöppner die Sitzung für einen kurzen Austausch mit den Anwesenden. „Wir wünschen uns für den Betriebsrat der Asklepios Kliniken Schildautal einen Austausch mit der Geschäftsführung auf Augenhöhe“, so Bürgermeister Erik Homann.

Der Rat hofft nun, dass in den bereits seit Monaten andauernden Tarifstreit wieder Bewegung kommt. „Wir setzen mit dieser Resolution ebenso wie der Kreistag in Goslar ein Zeichen und fordern die Geschäftsführung auf, zu handeln.“
Die Fraktionsspitzen nutzten die Sitzungsunterbrechnung zum intensiven Austausch mit den Beschäftigten der Klinik. Lange wurde im Foyer darüber gesprochen, wie es nun weitergehen kann. Für die nächste Woche haben die Mitarbeiter weitere Streiktage am 2. und 4. Oktober geplant.

Zum anderen beschäftigte sich der Rat der Stadt mit dem Ankauf von landwirtschaftlichen Flächen zur Erschließung von neuen Gewerbegebieten. Eine Woche zuvor hatte bereits der Verwaltungsausschuss der Stadt einstimmig für den Kauf votiert. Von zwei Landwirten – aus Seesen und Engelade – wird die Stadt Seesen Landflächen in einer Größe von insgesamt 262.000 Quadratmeter für rund 3,1 Millionen Euro ankaufen.

Wie es in der verabschiedeten Drucksache heißt, kauft die Stadt die landwirtschaftlichen Flächen des Engeläder Landwirtes in der Größe von 242.413 Quadratmeter sowie die Wohn- und Geschäftsgebäude in Engelade zum Preis von 1,9 Millionen Euro. Ein weiterer Kaufpreisanteil in Höhe von 600.000 Euro wird fällig, wenn der aufzustellende Flächennutzungsplan für die im Notarvertrag benannten Grundstücke im Bereich der Triftstraße rechtskräftig wird. Das notarielle Kaufangebot ist bis zum 31. Dezember anzunehmen.

Außerdem hat die Stadt Seesen beschlossen, die Fläche eines Seesener Landwirtes samt Hofstelle Gebäude- und Freifläche, Grün- und Ackerland für rund 600.000 Euro zu erwerben.

Andrea Melone: „Wir investieren damit in die Weiterentwicklung der Stadt!“

Die Ratssitzung hat mit den Grundstückskäufen in der Gemarkung Seesen und Engelade wichtige Weichen für die Zukunft der Stadt gestellt. Damit wird Raum für großräumige Ansiedlungswünsche geschaffen.

Besonders die Flächen an der Kirschenallee seien ein großer Schritt: „Seit Jahrzehnten haben wir den Wunsch, dort ein Gewerbegebiet zu entwickeln. Jetzt können wir die Tür öffnen“, sagt Rudolf Götz, stellvertretender Vorsitzender der CDU. In diesem Punkt sind sich alle Parteien einig. „Diese Flächen sind ein Zugewinn. Wir investieren damit in die Weiterentwicklung unserer Stadt“, ergänzt SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Melone.

Auch die Anwohner der Straße „An der Masch“ dürfte die Entwicklung neuer Gewerbegebiete freuen. Bereits im Verwaltungsausschuss machte Bürgermeister Erik Homann deutlich, dass die neue Fläche potentiell sehr gut für einen Burger King liegt. „Das neue Gewerbegebiet liegt ideal und kann von der Autobahn aus bereits kilometerweit gesehen werden“, sagt auch Andreas Oberbeck (FDP). Der Rat hat damit eine für Seesen wegweisende Entscheidung getroffen.
Weitere Berichterstattung zum Thema Gewerbegebiete und auch zur Frage, ob nun die Chance besteht, in Seesen einen „BurgerKing” zu bekommen, folgen.see/uk