Stadtmarketing konzipiert „Dorfrunde“ als neuen Stempelspaß

Die Arbeiten an diesem Projekt laufen auf Hochtouren / Voraussichtlich am 1. Mai könnte es losgehen

Gemeinsam mit Herrhausens Ortsbürgermeister Walter Schröder (CDU) besuchte Sabine Hagemann, Vorstandsvorsitzende der Stadtmarketing eG, die Nettequelle, um zu schauen, ob diese für die „Dorfrunde“ geeignet ist. Sie ist mit dabei.

Seesen. Wandern boomt, gleiches gilt für Radfahren mit dem E-Bike. Durch die Corona-Pandemie haben viele diese Hobbys für sich ganz neu entdeckt. Die Harzer Wandernadel verzeichnet 2020 einen neuen Rekord, insgesamt 88.600 Exemplare des Wanderpasses haben sie verkauft, in Seesen waren es 683 Stück. Eine Erfolgsgeschichte ist obendrein das Wanderheft samt Leistungsabzeichen zum Steinway-Trail, konzipiert vom  Stadtmarketing Seesen. Allein im vergangenen Jahr haben sie 819 Steinway-Trail-Hefte und 262 Steinway-Trail-Leistungsabzeichen verkauft. Zur Erinnerung: Erst seit Juli 2020 gibt es das Angebot.

Voraussichtlich ab 1. Mai können alle Wanderfreunde, die Seesener und die Touristen einen ganz neuen Stempelspaß im Stadtgebiet erleben. Nämlich die „Dorfrunde“, ein wunderbares Projekt, die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Damit verfolgen sie gleich mehrere Ziele.

Corona bremst gehörig aus, doch wenn sich das Alltagsgeschäft ein Stück weit verändert hat, die Organisation großer Stadtfeste auf Eis liegt, ist Zeit für Projekte, die sonst eher ins Hintertreffen geraten würden. Genau so verhält es sich mit der „Dorfrunde“. Wie Sabine Hagemann, Vorstandsvorsitzende der Stadtmarketing Seesen eG, im Gespräch erläutert, gibt es in jedem Seesener Stadtteil Ferienwohnungen. Wenn sich Touristen hier einmieten, fragen sie dann schon einmal nach, was man speziell vor Ort erleben kann. Einige waren überfragt, andere haben sich selbst auf die Suche begeben, um ihren Gästen etwas zu bieten. Und genau hier setzt die „Dorfrunde“ an.

„Damit rücken wir bewusst die Dörfer in den Fokus, denn Seesen besteht nun einmal nicht ausschließlich aus der Kernstadt“, unterstreicht Sabine Hagemann. Mit den zusammengetragenen Vorschlägen lassen sich gut und gerne 14 Tage Seesen-Urlaub planen. Denn auf der „Dorfrunde“ und abseits von dieser lässt sich eine ganze Menge entdecken.

Wie schrieb schon der deutsche Dichter Johann-Wolfgang von Goethe: „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“.  Da die Akteure vor Ort ihr Dorf am besten kennen, holte sich das Team im November 2020 die Ortsbürgermeister der neun Seesener Stadtteile mit ins Boot. In jedem Ort gab es einen Termin, um zu schauen, was sich als Stempelstelle anbieten würde. Dabei halfen auch die Heimatvereine, wie beispielsweise in Münchehof mit. Ausschau hielten sie beispielsweise nach einem historischen Kleinod oder nach tollen Aussichten. So fiel die Wahl in Engelade auf die Spinnerei und Weberei Roselieb, die an der Berliner Straße zu finden war. Herrhausen ist mit der Nettequelle vertreten, immerhin die zweitgrößte Karstquelle in Niedersachsens. Insgesamt zehn Orte haben sie gewählt, die zusammen eine 49,4 Kilometer lange „Dorfrunde“ ergeben. Wer alle Stempel im Heft nachweisen kann, erhält das Leistungsabzeichen als Pin.

In jedem der neun Seesener Ortsteile wird künftig ein orange-farbiger Stempelkasten mit Spitzdach stehen. Jeder Ort hat seinen individuellen Stempel mit dem gemeinsamen Logo und dem Ortsnamen drin. Künftig kommt dieser in ein extra konzipiertes Stempelheft, in dem jedem Ort vier Seiten gewidmet sind.  Ein bis zwei zusätzliche Wanderrouten in den Dörfern sind ebenfalls zu finden. Die Ortsbürgermeister haben Wissenswertes zum Ort ausgeschrieben. Als Service werden auch Bioangebote vor Ort wie Imker oder Eierverkauf mit erwähnt. „Auch daraus lässt sich künftig eine Tour zusammenstellen“, nennt die Vorstandsvorsitzende einen weiteren Mehrwert der Aktion. Der Stempel in der Kernstadt befindet sich übrigens dann im Kasten des Steinway-Trails in der Poststraße. „So können wir den einen oder anderen vielleicht auf unsere Dorfrunde mit aufmerksam machen“, nennt Sabine Hagemann die Idee, die dahinter steckt.

Bis erstmals Stempeljäger auf „Dorfrunde“ gehen können, ist noch unheimlich viel zu tun, darunter beispielsweise Fertigstellen des Stempelheftes und die Beschilderung. Eines Sache freut das Team unheimlich, wie sehr die Akteure vor Ort dafür brennen und sich einbringen.syg