Seesen. Dass man in der Mosterei Seesen den Saft aus seinen eigenen Äpfeln eins zu eins mit nach Hause nehmen kann, ist an sich nichts Neues. Der Weg vom Obst zum Saft hat sich in den letzten beiden Jahren aber noch einmal deutlich verändert, besser gesagt optimiert.

„Nach 13 Jahren ständiger Modernisierung im Bereich der technischen Anlagen haben wir für das Erhitzen und das damit verbundene Haltbarmachen des Saftes im letzten Jahr einen neuen, hochmodernen Röhrenwärmetauscher installiert. Jetzt wird der frisch gepresste Saft auf einer Länge von insgesamt 34 Metern noch schonender auf die erforderliche Temperatur von 78 °C gebracht“, erklärt Mosterei-Chef Walter Leipelt beim Vor-Ort-Termin mit dem „Beobachter“.

In diesem Jahr wurde der Mostereibetrieb nun endlich komplettiert und somit auf den neuesten Stand der Technik gebracht. „Wir haben einen Klär-Separator in den Saftkreislauf eingebaut, um den größten Teil der Trüb- und Schwebstoffe herauszufiltern. Dies geschieht vollkommen ohne Zusatz von chemischen Stoffen oder dergleichen, sondern ausschließlich auf technischem Weg unter Zuhilfenahme physikalischer Gesetze. So sorgen die extrem hohen Fliehkräfte in der Zentrifuge bei rund 7.500 Umdrehungen pro Minute dafür, dass die Trub- und Schwebstoffe nach außen transportiert und somit vom Saft separiert, also getrennt werden“.

„Außerdem haben wir im vergangenen Jahr den unterjährigen Verkauf unserer selbstproduzierten 100-Prozent-Fruchtsäfte an unseren Sohn Christian übergeben“.

Auch er hat zusammen mit seiner Freundin die letzten Monate genutzt und mit verschiedenen Fruchtsorten zwei neue Mischsaftvarianten kreiert. „Wir glauben nach einigen Experimenten nun die optimale Mischung gefunden zu haben und werden in diesem Jahr mit Apfel/Rhabarber und einem Seesener Frühstückssaft (Multi) zwei weitere Mischsäfte in unser Sortiment aufnehmen. Somit bieten wir dann neben dem Klassiker Apfel naturtrüb mittlerweile sieben weitere Mischsaftvariationen an“. Grundsätzlich können die Säfte das ganze Jahr über jeden Sonnabend in der Zeit von 10 bis 12 Uhr in der Bismarckstraße 42 oder im Getränke-Stall von Lars Reinecke gekauft werden. Es gilt allerdings das Prinzip „nur solange der Vorrat reicht“, so Christian Leipelt.

„Insgesamt ist es wie in jedem Jahr das Bestreben, unsere Kunden vollumfänglich zufriedenzustellen. Außerdem hoffen wir“, so ist sich Familie Leipelt einig, „dass wir gemeinsam mit unseren Kunden und den von uns getroffenen Schutz- und Hygienemaßnahmen durch die angespannte Corona-Lage kommen werden“.
Insbesondere für einen reibungs- und kontaktlosen Ablauf ist es daher wichtig, dass Termine zum Lohnmosten vorab telefonisch unter (05381) 5035 vereinbart werden.uk