Steuerfahndung, Mutmaßungen und ganz viel Chaos im Chefbüro

Das Stück der „Jungen Bühne Seesen“ hatte einiges zu bieten / Das Publikum war überwältigt

Seesen. Über die Ereignisse  im Büro kann jeder eine ganze Menge erzählen. Tagtäglich spielen sich die unterschiedlichsten Dinge ab. Und genau solche Geschichten griff die „Junge Bühne Seesen“ in ihrem Stück „Chaos ist Chefsache“ auf. Im Mittelpunkt steht Unternehmer Klaus Michael Gernegroß (Roland Schulz). Von seinem Schwiegervater hat er die Geschäfte übernommen und die Firma umbenannt, sehr zum Ärger seiner Schwiegermutter Alwine Giselius (Regine Reincke).

Ihr ein weiterer Dorn im Auge ist die neue Sekretärin Anita Rehbock, die als Vertreterin nicht den richtigen Durchblick hat, so schreckhaft ist, dass sie oft die Briefe durch die Luft schmeißt. Letzteres wird noch für die Geschichte entscheidend sein, wie sich am Ende herausstellt. Denn zwei wichtige Schreiben landen unter dem Schreibtisch, bis zum Schluss fast unentdeckt. Eines davon kündigte eigentlich den Steuerfahnder Ewald Mahlmann (Michael Asch-Jacobs) an.

Der ist penibel und sucht das Haar in der Suppe. Aus diesem Grund beauftragt der Chef seine Sekretärin sich um den Mann zu kümmern. Alle Versuche prallen an ihm ab – humorlos ist er, die Aufgabe ist ein einziger Lebensinhalt. Deshalb will ihn Alwine als Zeugen für die vermutete Liebelei zwischen Chef und Sekretärin,  irgendwie der Klassiker, haben. Nennt der Chef sie doch liebevoll „Böckchen“. Mehr ist aber nicht. Viel Chaos, in das auch noch Gernegroß Tochter Celine (Thea Husar), die er mit in die Beziehung gebracht hat, hineinplatzt.

Mit ihrer Oma, die immer wieder betont „Ich bin nicht deine Großmutter“, gerät sie in Streit. Am Ende will sie es übrigens doch sein, denn ihre Enkelin hat 500.000 Euro von ihrem Großonkel, einem Baron geerbt. Übrigens ist das der Inhalt des zweiten, verlegten Briefes. Auch der Steuerfahnder wird bei der  Gernegroß GmbH fündig. Ein Schokoriegel und eine Cola hat der Chef auf Firmenkosten gekauft. Für 3,56 Euro.

Mutmaßungen, Chaos, witzige Dialoge und eine tolle schauspielerische Leistung aller fünf Darsteller prägten das Stück. Der Funke sprang über. Keine Szene blieb vom Publikum unkommentiert, das zeigten sie durch die zahlreiche Lacher. Ein toller Abend – für beide Seiten.syg