Streik in den Asklepios-Kliniken

200 Teilnehmer legen die Arbeit nieder / Therapie und Operationen stark eingeschränkt / Unterstützung

Seesen. Im Tarifkonflikt mit der Asklepios Schildautalklinik in Seesen haben am Dienstag in Seesen rund 200 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Erhebliche Einschränkungen gab es im Bereich der therapeutischen Behandlung, wie Physio- und Ergotherapie oder Logopädie. Von drei OP-Sälen wurde lediglich einer für unaufschiebbare Eingriffe und Notfälle aufrechterhalten.

Die Beschäftigten reagieren damit auf die – wie es heißt – „beharrliche Weigerung von Asklepios, Tarifverhandlungen mit verdi aufzunehmen, um den Anschluss an das Tarifniveau des Öffentlichen Dienstes herzustellen”. Die Gewerkschaft zeigte sich erfreut über die Beteiligung. ver.di-Sprecher Jens Havemann: „Man merkt: Die Beschäftigten sind stinksauer über die Hinhaltetaktik des Asklepios-Konzerns. Sie warten seit 10 Monaten auf ein Einlenken von Asklepios, und das obwohl bei den Asklepios-Kliniken in Goslar und Göttingen der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes schon lange gilt.”

Auch Oliver Kmiec, verdi-Streikleitung und Betriebsratsvorsitzender zwar sehr zufrieden: „Die Beteiligung war klasse. Das war aber erst der Anfang! Wir laufen uns gerade warm. Für alle Beschäftigten war das der erste Streik in ihrem Leben. Wenn Asklepios nicht umgehend einlenkt, werden wir die Streiks ausweiten – personell, von der Wirkung und vom Streiktakt.” Auf der Kundgebung forderte Havemann den Asklepios-Konzern auf, endlich die Blockadehaltung aufzugeben. „Die Leute leisten gute Arbeit unter extrem stressigen Bedingungen. Das bisherige Verhalten der Konzernverantwortlichen ist deshalb eine schallende Ohrfeige für die Beschäftigten, die tagtäglich anderen Menschen aufopferungsvoll helfen.“

Unter dem Beifall der Teilnehmer forderte Havemann den Asklepios-Konzern auf: „Es reicht. Legen Sie endlich den „Tarifvertrag Öffentlicher Dienst“ als Angebot auf den Tisch.

Sonst kommen wir wieder und machen Ernst. Dann waren das heute hier nur Peanuts! Darauf können Sie sich verlassen!“

Und wie geht es weiter? Sollte Asklepios seine Blockadehaltung nicht aufgeben, werden die Streiks sowohl in der Wirkung, von der Beteiligung als auch in der Frequenz ausgeweitert werden, ließ ver.di wissen. Innerhalb des Konzerns gebe es für die Beschäftigten in Seesen eine breite Unterstützung. In vielen Kliniken fanden Solidaritätsaktionen statt. Einige Kliniken folgen dem Seesener Weg, haben erste Protestaktionen gestartet und bereiten Streiks vor! Kmiec: „Von Seesen kann ein Flächenbrand im ganzen Konzern ausgehen. Mit Geduld, Ausdauer und Power so wie heute hier in Seesen sind wir auf einem guten Weg!“red