Süße „Kaki“ ist der große Renner

Grundschule am Schildberg: Das alle 14 Tage stattfindende „Gesunde Frühstück“ ist eine Erfolgsgeschichte

Die Eltern bereiten alle 14 Tagen leckere und gesunde Snacks für das „Gesunde Frühstück“ zu.

Seesen. Was ist in der Frühstücksbox? Weißbrot mit Nutella, Schokoriegel oder gar Chips und Salzstangen? Zuviel Zucker und Weißmehlprodukte fördern bekanntlich Karies und Übergewicht, aber sättigen nicht. Und für das Wachstum und die Konzentration sind sie auch schädlich. Da werden frische Produkte mit Vitaminen, Eiweiß und Ballaststoffen gebraucht: Obst, Gemüse, Milch- und Vollkornprodukte.

„Wir setzen uns schon seit über 20 Jahren für die gesunde Ernährung unserer Schülerinnen und Schüler ein“, berichtet Martina Starke, Schulleiterin der Grundschule Am Schildberg. Solange gebe es in der Schule alle 14 Tage ‘Gesundes Frühstück’ am Mittwoch. Organisiert vom Förderverein, bereiten Eltern leckere Brötchen mit Käse und Wurst (ohne Schweinefleisch), Obst-, Wurst- und Gemüsespieße, Quarkspeise zu.

Die Vollkornbrötchen werden bei einem Seesener Bäcker extra für die Schule gebacken. Gemüse, Obst und Belag würden schon seit Jahren gesponsert vom REWE-Markt in der Braunschweiger Straße. „Das Geld aus dem Verkauf fließt in die Kasse des Fördervereins, so dass wir beispielsweise das Zirkusprojekt im Sommer damit finanzieren konnten“, so Martina Starke. Außerdem nehme die Grundschule seit letztem Schuljahr am niedersächsischen Schulobstprogramm teil.

Die Kinder bekommen montags, dienstags und donnerstags verschiedene Obst- und Gemüsesorten als Fingerfood angeboten, 80 bis 100 Gramm pro Kind. Die Kosten übernimmt das EU-Schulprogramm.

Fleißige Eltern bereiten morgens in der Schulküche das Obst mundgerecht zu. Die Kinder sollen so auch neue Obst- und Gemüsesorten kennenlernen. Derzeit, so die Schulleiterin, sei „Kaki“ der Renner. Viele Kinder haben diese sehr süße Frucht erst in der Grundschule kennen- und lieben gelernt.

Was in den Pausen nicht gegessen wird, ist beim Ganztagsunterricht willkommen, nach dem Mittagessen oder am Nachmittag. Auch bei den Getränken hat sich etwas getan. Sehr oft bringen die Kinder zuckerhaltige Getränke mit, die zudem oft im Ranzen auslaufen und Bücher und Materialien verkleben.

Seit zwei Jahren gibt es einen Getränkeautomaten, bei dem die Kinder frisches Wasser zapfen können, mit viel oder wenig Kohlensäure. Auch dieser wurde vom Förderverein beschafft.

Seitens der Harz-Energie wurde die Aktion unterstützt, auch mit Plastikflaschen für den Automaten. Zusätzlicher Pluspunkt für die Gesundheit der Kinderrücken: Es müssen keine Getränke in die Schule geschleppt werden. Martina Starke weiter: „Besonders zufrieden sind wir mit unserer neuesten Aktion: Es gibt einmal in der Woche Schulmilch.“

Zuerst habe es auch im Kollegium Bedenken gegeben, ob pure naturbelassene Milch überhaupt angenommen werde, da viele Kinder nur gezuckerte und künstlich aromatisierte Produkte wie Bananen- und Vanillemilch kennen. Auch wegen möglicher Laktoseunverträglichkeit seien vorher die Eltern befragt worden.

Doch fast alle hätten ihr Einverständnis gegeben, und so sei am Freitag die Vorfreude auf die Schulmilch immer groß. Nur neun Schulen im Landkreis Goslar würden aber die Möglichkeit nutzen, Obst und Milch über das EU-Schulprogramm zu beziehen.

Besonders hervorzuheben sei , dass die Milch aus der Region komme und in einem 0,25-Liter-Behälter aus Wachspapier geliefert werde. Günstig für die Umwelt: die Verpackung enthalte weder Plastik noch Aluminium. Die Schulmilch sei auch deshalb etwas besonderes für die Kinder, weil man sie nirgends kaufen könne. Die umweltfreundliche Verpackung ermögliche keine lange Haltbarkeit und sei somit uninteressant für den Handel. Das Angebot beim Hausmeister ist nun sehr überschaubar geworden.

In Zukunft gibt es nur noch Apfelschorle und Dinkelvollkornbrötchen mit Käse. In diesem Zusammenhang weist Stefani Ritzau, Vorsitzende des Fördervereins, darauf hin, dass helfende Hände immer gebraucht würden, vor allem dienstags, mittwochs und donnerstags. Auch Papas, Großeltern und Helfer von außerhalb sind willkommen.

Für weitere Auskünfte steht Stefani Ritzau unter (05381) 4913240 zur Verfügung.us